Größter Autobauer der Welt 2017
Zwei Jahre, nachdem Volkswagen Manipulationen an Dieselmotoren zugeben musste und eine schwere Krise begann, ist der Konzern zum größten Autohersteller der Welt aufgestiegen – zum zweiten Mal in Folge. Rentabler ist aber ein anderer Hersteller.
Offiziell spielt der Titel „Größter Autohersteller der Welt“ für Toyota und VW keine Rolle: Beide Konzerne wollen lieber rentabel sein. Das ist Toyota gut gelungen: Die Japaner rechnen für das aktuelle Geschäftsjahr 2017/2018 mit neuen Rekorden bei Umsatz und Gewinn. Der Umsatz wird mit 29 Billionen Yen prognostiziert, der Gewinn mit 2,4 Billionen Yen (17,6 Mrd. Euro). Das entspricht einer Rendite von 8,3 Prozent. Volkswagen hatte im ersten Halbjahr 2017 eine Umsatzrendite von 7,5 Prozent. Die Zahlen für das Gesamtjahr sind noch nicht veröffentlicht.
Dafür hat VW beim Absatz die Nase vorn: Der Konzern hat 2017 weltweit 10,74 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Toyota setzte im selben Zeitraum 10,5 Millionen Fahrzeuge ab.
VW wächst 2017 in USA und China
Der Konzern mit seinen Pkw-Marken Audi, Lamborghini, Seat, Skoda und VW wächst vor allem in China und den USA; in Deutschland könnten die Verkaufsanreize für Besitzer älterer Diesel Volkswagen nach Einschätzung des Handelsblattes „so gerade eben aus dem roten Bereich herausgeholt haben“.
Größter werden war VW-Ziel für 2018
Dabei hatte VW-Chef Matthias Müller das Ziel seines Vorgängers, weltgrößter Autohersteller zu werden, kassiert: Rendite ginge vor Größe. Winterkorn hatte das Ziel für 2018 ausgegeben, erreicht hat es VW unter Müller schon 2016. Wie die Rendite für das eben abgelaufene Jahr 2017 aussieht, wird VW im März bekannt geben. Auch die genauen Absatzzahlen werden dann in der Bilanz stehen.
Allerdings reklamiert der Boss von Renault-Nissan Carlos Ghosn die Krone für den weltgrößten Autobauer für sich beziehungsweise für Renault-Nissan und den neuen Partner Mitsubishi: Man habe mehr als 1,6 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft und VW (1,7 Millionen) rechne die Absätze der Lkw-Töchter MAN und Scania mit ein. Die machen rund 200.000 Fahrzeuge aus.
2016 lag VW knapp vor Toyota und GM
Am 31. März endet das Geschäftsjahr bei Toyota; danach kann noch einmal genau verglichen werden. 2016 hatte VW Toyota als weltgrößten Autohersteller abgelöst, auch General Motors (GM) hatte das Nachsehen. Es war allerdings knapp gewesen, die Wolfsburger lagen um 100.000 Autos vor ihren Verfolgern.
Toyota war fünf Jahre größter Autohersteller
Die Toyota-Gruppe, zu der auch der Kleinwagen-Anbieter Daihatsu Motor und der Nutzfahrzeug-Hersteller Hino Motors gehören, kam 2016 auf insgesamt 10,17 Millionen Fahrzeuge. Das war ein knapper Anstieg um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es war das erste Mal nach fünf Jahren, dass der japanische Branchenprimus damit die Führung als größter Autobauer abgeben muss. Vor allem das rasante Wachstum in China half Volkswagen 2016 beim Aufstieg zur neuen Nummer 1. 3,982 Millionen Autos verkaufte der Konzern in China, 12,2 Prozent mehr als 2015. Diesel spielt auf dem größten Automarkt der Welt bei Pkw keine große Rolle.