Mercedes so stark wie am Anfang
Nach der Sommerpause geriet Mercedes unter Druck. Zuerst von Ferrari, dann von Red Bull. Doch zum Saisonende drehte der Weltmeister noch einmal auf. Mercedes war im Finale so stark wie am Saisonbeginn in Melbourne. Deshalb gewinnt der Titelverteidiger klar auch den Formcheck.
Lewis Hamilton räumte in Abu Dhabi alle Pokale ab: Pole Position, schnellste Runde, Start/Ziel-Sieg. Sein Vorsprung im Ziel auf Red Bull betrug 16,7 Sekunden. Ferrari lag bereits 43,3 Sekunden zurück. Mit einem Boxenstopp mehr. Mit einem weniger wäre es noch mehr gewesen, weil die roten Autos ihre Reifen zu stark aufheizten. Die Überlegenheit von Mercedes in Abu Dhabi erinnerte an den Saisonauftakt in Melbourne. Es wäre locker ein Doppelsieg geworden, hätte Valtteri Bottas nicht aus der letzten Reihe starten müssen.
Abu Dhabi ist eine Mercedes.Strecke. Keiner findet auf den drei langen Geraden und den 21 zumeist langsamen Kurven einen so guten Kompromiss. Keiner hält die Reifen in Sektor 3, wo Kurve auf Kurve folgt, so im Temperaturfenster. Das geht nun schon seit Jahren so. Seit 2014 gewinnt immer Mercedes. Red Bull hatte für den Yas Marina Circuit kein Siegerauto. Der Rückstand wäre nicht ganz so groß ausgefallen, hätte Max Verstappen nicht das ganze Rennen mit der Gaspedalsteuerung gehadert „Das Gaspedal hat nicht gemacht, was ich wollte.“ Verstappen gab aber auch zu: „Mercedes fuhr in einer eigenen Klasse.“
Formcheck fast der WM-Stand
Für Ferrari war der Yas Marina Circuit schon immer ein schwieriges Pflaster. Wenn man dazu noch so viele Fehler macht wie am letzten GP-Wochenende des Jahres, muss man sich nicht wundern, wenn nur die Plätze 3 und 5 dabei herauskommen. Man könnte sogar sagen: Mit einem blauen Auge davon gekommen. Die falsche Benzinmengenangabe für das Leclerc-Auto hätte auch mit einer Disqualifikation enden können. Schnell war Ferrari nur auf den Geraden. So schnell, dass schon wieder die Zweifler auf den Plan traten.
McLaren hat seine Führungsrolle im Mittelfeld bestätigt. Man holt auch noch mit der schlechteren Taktik fünf WM-Punkte. Bei Renault dagegen muss alles passen. Die Franzosen hatten das fünftschnellste Auto, aber ein unglückliches Händchen bei Taktik und Rennverlauf. Racing Point und Toro Rosso waren nur schneller, weil sie freie Reifenwahl hatten. Es reichte nicht, um Renault vom fünften Platz zu verdrängen. Genauso wenig reichte Haas ein ordentliches Wochenende, um den anderen Ferrari-Kunden Alfa-Sauber zu schlagen. Sauber blieb im Nirwana des Reifenmanagements hängen. Schon in Japan gab es dieses Problem. Dauer-Schlusslicht Williams erlebte eines ihrer besseren Rennen. Für ihre Verhältnisse.
Bei unserem abschließenden Check entsprach die Form der Autos fast dem WM-Stand der Konstrukteure. Keiner wurde unter Wert geschlagen, keiner über Gebühr belohnt. Nur Ferrari und Red Bull tauschen die Plätze.
Power-Ranking GP Abu Dhabi./strong>
Hier ist das Power Ranking vom Rennen in Abu Dhabi. Den detaillierten Formcheck aller 10 Teams finden Sie wie immer in unserer Galerie.
- Mercedes (1)
- Red Bull (2)
- Ferrari (3)
- McLaren (4)
- Renault (7)
- Toro Rosso (5)
- Racing Point (8)
- Alfa Romeo (6)
- Haas (9)
- Williams (10)
*in Klammern Position nach dem GP Brasilien