Ferrari besser, aber nicht gut

Die Formkurven der Teams beginnen sich zu stabilisieren. Nach zehn Rennen haben die Ingenieure ihre Autos verstanden, Stärken ausgebaut, Schwächen ausgebügelt. Ferrari beginnt allerdings jetzt erst mit diesem Prozess.
Sotschi ist Mercedes-Land. Siebter Grand Prix, siebter Sieg. Nicht ganz so deutlich wie erwartet, aber doch ungefährdet. Ohne die Strafe für Lewis Hamilton wäre es wieder ein Doppelsieg geworden. Doch Red Bull war näher dran als erwartet.
Der erste Verfolger überraschte sich selbst. Max Verstappen holte das Maximum heraus, das der Red Bull hergab: ein Platz in der ersten Startreihe, Rang zwei im Rennen. Dass der Pilot daran einen großen Anteil hat, zeigt die Vorstellung von Alexander Albon. Zehnter im Training, Zehnter im Rennen.
Im Mittelfeld beziehen die Teams immer mehr ihre Positionen, auch wenn die einzelnen Autos streckenspezifisch noch ihre Stärken ausspielen. Im Schnitt der letzten vier Rennen machte Renault mit 63 Punkten die beste Figur. Gefolgt von McLaren mit 44 Zählern, Alpha Tauri mit 43, Racing Point mit 41 und Ferrari mit 13.
Die Ausreißer von McLaren und Alpha Tauri in Monza verfälschen das Bild etwas. Auf der Strecke hat Racing Point mit seinem Upgrade Boden gutgemacht. Sergio Perez zeigte es in Sotschi, obwohl der Mexikaner nur die neue Hinterradaufhängung an Bord hatte und nicht die neue Motorverkleidung.
Ferraris mühsamer Weg aus der Krise
Ferrari war laut Sebastian Vettel zwischenzeitlich vom Mittelfeld in die hinteren Regionen abgedriftet, weil die Autos seit dem ersten Upgrade beim GP Steiermark unverändert fuhren, während die Konkurrenz massiv aufgerüstet hatte. Damit ist jetzt Schluss. In Russland präsentierte Ferrari den ersten Teil eines größeren Aero-Pakets, das nun in kontinuierlichen Schritten vervollständigt wird.
Die neue Teilen brachten indirekt Rundenzeit, weil sie den Fahrern mehr Vertrauen in ihr Auto gaben. Charles Leclerc fuhr aus eigener Kraft wieder in die Punkteränge. Sebastian Vettel steckte nach einer schlechten Startrunde im Verkehr fest.
Hier das Power Ranking im Kurzüberblick. Den detaillierten Formcheck aller zehn Teams finden Sie wie gewohnt in der Galerie:
- Mercedes (1)
- Red Bull (2)
- Renault (3)
- Racing Point (4)
- McLaren (5)
- Alpha Tauri (6)
- Ferrari (7)
- Haas (9)
- Alfa Romeo (8)
- Williams (10)
*in Klammern Position nach dem Mugello-Rennen