Red Bull sagt Mercedes Kampf an
Red Bull hat sein Angstrennen in Monza auf den Plätzen 5 und 7 überstanden und nur 11 Punkte auf Ferrari verloren. In Singapur will Red Bull um den Sieg kämpfen. Dafür kommen neue Teile ans Auto, und Renault verspricht mehr Leistung mit neuem Sprit und einem Motor-Upgrade.
Das Monza-Ziel waren die Plätze 5 und 6. Und maximal 10 Punkte auf Ferrari verlieren. Red Bull hat sein Angstrennen hinter sich gebracht und den Plan nur knapp verfehlt. Daniel Ricciardo und Max Verstappen landeten auf den Plätzen 5 und 7. Schuld war ein schlechter Start von Verstappen. Der Holländer kehrte nur als Elfter aus der ersten Runde zurück. „Der Motor ging in den Anti-Stall-Modus. Max konnte nichts dafür. Die Techniker hatten das System falsch eingestellt“, verrät Teamberater Helmut Marko.
Teamchef Christian Horner sprach von Schadensbegrenzung. „Wir liegen immer noch 11 Punkte vor Ferrari. Und jetzt kommen mit Singapur, Sepang, Suzuka und Mexiko unsere Strecken.“ Keine Taktik der Welt hätte Red Bull laut Horner geholfen, Ferrari in Monza zu schlagen. „Ferrari war einfach schneller. Monza ist unsere schlimmste Strecke. Nur Geraden und langsame Kurven.“
Der Angriff aus dem Hinterhalt
Für die Red Bull wurden sogar Valtteri Bottas und Sergio Perez zu Gegnern. Die Strategie bereitete den Angriff vor. Die Fahrer mussten ihn auf der Strecke vollziehen. Statt einen Undercut zu probieren ließ Red Bull Ricciardo und Verstappen jeweils 7 Runden länger als Bottas und Perez auf der Strecke. Sie sollten ihre Rivalen mit den frischeren Reifen im Finale schlagen. Ricciardo bekam sogar noch die Mischung Supersoft für die letzten 16 Runden auf die Reise.
Die beiden Überholmanöver der Red Bull-Piloten zählten zu den wenigen Höhepunkten des Rennens. Ricciardo schlich sich aus dem Hinterhalt mit voller Elektro-Power und offenem DRS an Bottas an. „ Der Bottas wusste gar nicht, wo Daniel hergekommen ist“, amüsierte sich Marko. „Und der Perez hat sich beim Angriff von Verstappen gleich so erschreckt, dass er geradeaus gefahren ist.“
Haben die anderen Piloten Angst, sich mit Verstappen anzulegen, nachdem der Holländer beim GP Belgien gezeigt hatte, dass er keinen Millimeter preisgibt? „Wenn das so ist, dann hätte sich Spa gelohnt“ , meinte Marko mit einem Augenzwinkern.
Renault-Upgrade soll 2 Zehntel bringen
Wenn Monza für Red Bull der Tiefpunkt war, dann zählt das nächste Rennen in Singapur zu den Paradestrecken. Der Stadtkurs in der asiatischen Handelsmetropole verlangt wie Monte Carlo maximalen Abtrieb. Und dafür ist die Aerodynamik des Red Bull RB12 ausgelegt. Insgeheim rechnet sich Red Bull in Singapur sogar Siegchancen aus. Horner versucht den Ball flach zu halten: „Wir versuchen wieder vor Ferrari zu landen.“
Nur keine übertriebenen Hoffnungen wecken. Doch wenn es noch eine Siegchance gibt, dann in Singapur. Das war 2015 das schwächste Rennen von Mercedes. Und Red Bull-Renault wird dafür doppelt aufrüsten. Marko verspricht „neue Teile am Auto und ein Upgrade vom Motor“.
Tatsächlich soll der Renault V6-Turbo rund 15 PS zulegen. Total hat neues Benzin entwickelt und Renault investiert offenbar auch 3 Entwicklungs-Token im Bereich der Einspritzung. Der Schritt soll in der Rundenzeit 2 Zehntel bringen.