Chinesische Polizei versteigert Sportwagen
Das dürfte einer der niedrigsten Startpreise für die Versteigerung eines Ferrari 599 sein – der Preis hat allerdings seinen Grund.
242.000 Euro kostete ein neuer Ferrari 599 GTB. Jetzt kommt eines der von 2006 bis 2012 gebauten Modelle zur Versteigerung – für einen lächerlich geringen Startpreis von zirka 220 Euro. Den hat das Dritte Volksgericht im südchinesischen Dongguan festgesetzt. Die Richter stufen den italienischen Sportwagen nämlich als Schrott ein.
Nachdem der 599 an einem Unfall beteiligt war, musste die örtliche Polizei feststellen, dass der anscheinend nur leicht beschädigte Sportwagen weder versichert noch registriert war. Sein Nummernschild war gefälscht und auch sonst waren keinerlei Informationen zu dem Auto zu finden.
Hohe rechtliche Hürden
Die chinesischen Behörden haben verboten, dass der 599 im eigenen Land verkauft und zugelassen wird. Da keinerlei Zulassungspapiere existieren, ist das Auto nach chinesischem Recht nicht übertragbar. Auf den ausländischen Käufer kommt ohne Zulassung mindestens eine Menge Papierkram zu – für das Gericht ein weiterer Grund, den Startpreis niedrig zu halten.
Der Preis von umgerechnet zirka 220 Euro kommt durch eine einfache Rechnung zustande: Das Gericht ließ den Schrottwert des Ferrari 599 ermitteln und zog dann nochmal 30 Prozent Rabatt ab.
Auf den Käufer kommen weitere Kosten hinzu: Umgerechnet 1.278 Euro sind noch für bisher unbezahlte Parkknöllchen zu berappen.
Risiko für den Käufer
Aktuell würde ein ausländischer Kunde beim Kauf des 599 ein Risiko eingehen: Es ist unklar, ob der Sportwagen überhaupt außer Landes gebracht werden darf. Möglicherweise erleichtert die Einstufung als Schrott seinen Export. Ob dann in einem anderen Land noch eine Zulassung möglich ist, ist ebenfalls offen. Aber der Preis könnte sehr verlockend sein: Aktuell gehen fahrbereite Modelle in Deutschland bei zirka 90.000 Euro los.