Luftrettung kommt künftig auch elektrisch
Der ADAC hat für die Luftrettung bei der Firma Volocopter die ersten zwei VoloCitys reserviert. Ab 2023 sollen die elektrisch angetriebenen Hubschrauber im Rettungsdienst eingesetzt werden.
VoloCitys sind elektrisch angetriebene, senkrechtstartende Fluggeräte (eVTOL). Die ADAC Luftrettung entschied sich aufgrund der Ergebnisse der weltweit ersten Machbarkeitsstudie zum Einsatz von bemannten Multikoptern im Rettungsdienst zu dieser Investition. Nach zwei Jahren enger Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen ist dies der nächste Schritt, um operative Tests von Multikoptern im Rettungsdienst ab dem Jahr 2023 vorzubereiten. Die ADAC Luftrettung will den Betrieb von Multikoptern für den Transport von Notärzten zu testen.
"Basierend auf den ermutigenden Ergebnissen unserer Machbarkeitsstudie bauen wir unseren technologischen Vorsprung in Hinblick auf Multikoptereinsätze in der Luftrettung aus. Volocopter ist der einzige eVTOL-Anbieter, der ausreichend fortgeschritten ist, um ein Testprogramm für unsere Zwecke zuverlässig zu planen", sagt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. "Wir freuen uns, dass wir uns zwei der ersten VoloCitys für die Luftrettung gesichert haben."
Umfangreiche Studie
Die Zusammenarbeit von Volocopter und der ADAC Luftrettung begann 2018. Hintergrund der Zusammenarbeit war die von der ADAC Stiftung geförderte Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Multikoptern in der Luftrettung. Die Studie wurde in Kooperation mit dem Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt und beinhaltet über 26.000 am Computer simulierte Notfalleinsätze mit Multikoptern in den Modellregionen Dinkelsbühl in Bayern und Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz.
Das Ergebnis zeigt deutlich: Luftrettung mit bemannten Multikoptern ist möglich, sinnvoll und verbessert die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung. In den nächsten zwei Jahren werden die ADAC Luftrettung und Volocopter Flugtests durchführen, um sich damit auf die gemeinsamen Betriebstests ab 2023 vorzubereiten.