Astra K: Opels Angriff auf die Beletage der Autobauer

Zurückhaltung und Understatement waren gestern: Opel bläst mit seiner Werbekampagne für den neuen Astra K unverblümt zur Attacke auf die Premium-Hersteller. Reines Wunschdenken? Nein, der kleine Flitzer kann definitiv mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutrauen würde.
Ein Auto muss fahren können - so lautet eine weit verbreitete Meinung. Der Autobauer Opel beweist in seinem Werbespot für den neuen Astra K, dass ein gutes Auto auch fliegen können muss. Die Szenerie: Eine Rennstrecke, fünf nebeneinander stehende Autos namhafter Hersteller und eine Rampe. Das Publikum: Die "Oberklasse" - Frauen und Männer in prunk- und protzvoller Abendgarderobe. Die Mission: Stuntman Carl Stück soll mit dem neuen Astra in bester Evel-Knievel-Manier über die fünf Autos springen. Ob dieser Stunt mit einem Opel gelingen kann? Das Publikum reagiert zunächst reserviert und übt sich in Zurückhaltung. Kommentare wie "Ich glaub's erst, wenn ich es sehe" oder "Gott steh ihm bei" spiegeln die einhellige Meinung wieder. Mit einer Geschwindigkeit von fast 80 km/h gelingt Stück allerdings der Flug über die 15 Meter und somit der von Opel propagierte "Quantensprung". Der Astra K, der auf der IAA 2015 vorgestellt wird, soll nämlich nicht nur eine Weiterentwicklung des J-Modells sein, sondern künftig eine temperamentvolle und günstige Alternative zu den Platzhirschen der Oberklasse bilden.
Klein, aber oho
Dass der Flug über die Limousinen durchaus als Sinnbild verstanden werden kann, verdeutlicht ein Blick auf die zahlreichen technischen Innovationen, die sich im Inneren des kleinen Rüsselsheimers verstecken. Die größte Weiterentwicklung ist dabei zweifelsohne die leistungsstarke Frontkamera, das sogenannte "Opel Eye". Dadurch werden dem Fahrer künftig weit mehr Informationen zugänglich als bisher. Neben einer Abstandsanzeige, einem Kollisionswarner und einem Spurhalteassistenten, glänzt das "Eye" auch noch mit einer Verkehrsschild-Erkennung. Diese ist in der Lage, Schilder zu analysieren und weist den Fahrer somit durchgängig auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit oder etwaige Gefahren hin.
Eine weitere Neuheit ist das sogenannte "Matrix LED Licht". Was es damit auf sich hat, zeigt ein Werbespot mit dem ehemaligen Dortmunder Trainer Jürgen Klopp. "Stadionhell" beleuchtet das 16 LEDs umfassende "IntelliLux" die Straße und blendet trotz eingeschaltetem Fernlicht den Gegenverkehr nicht. Auch in Sachen Komfort weiß der Astra zu überzeugen: Der Wellness AGR-Fahrersitz mit Massage-Funktion und Sitzventilation lässt kaum Wünsche offen.
Kommunikationsfreudig dank "OnStar"
Auch was die Konnektivität angeht, weiß der neue Astra zu überzeugen. Hinter dem Begriff "Opel OnStar" verbirgt sich ein Telematikdienst mit zahlreichen technischen Finessen, wie einem Diebstahl-Notfallservice, einer Fahrzeug-Diagnose, die eine Fernwartung des Fahrzeugs ermöglicht, oder einer automatischen Unfallhilfe. Zudem kann das Auto als WLAN-Hotspot für bis zu sieben Endgeräte eingerichtet werden.
Der Astra K besitzt technische Ausstattung, die man in dieser Wagen- und Preisklasse ansonsten vergeblich sucht. Auch wenn der "Angriff auf die Oberklasse" in den Werbespots stets mit einem Augenzwinkern versehen ist, muss sich er sich daher keineswegs vor der "großen" Konkurrenz verstecken.