Reihenweise Motorschäden - Mega-Rückruf droht
Nachdem sich die Kundenbeschwerden häufen, nimmt die NHTSA Honda stärker ins Visier. Es ist nicht die erste Untersuchung wegen eines solchen Problems.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA leitet eine Untersuchung gegen den japanischen Autohersteller Honda ein. Das gab die Behörde in einem Schreiben vom 20. August 2025 bekannt. Dabei geht es insgesamt um mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge, die in den USA verkauft wurden. Mit der Aktion möchte die NHTSA herausfinden, ob von vornherein fehlerhafte Pleuellager zu kapitalen Motorschäden führen können. Der NHTSA zufolge erhöhe sich zudem die Gefahr von Unfällen oder Fahrzeugbränden.
Fünf Baureihen betroffen
Vorausgegangen waren 414 Kundenbeschwerden, welche die Behörde zu diesem Problem erreicht hatten. Konkret geht es um Fahrzeuge mit den seit 1999 eingesetzten 3,5-Liter-V6-Motoren der J-Serie (J35), die in den USA unter den Flaggen von Honda und seiner Nobelmarke Acura verkauft wurden. Dabei handelt es sich um folgende Baureihen:
- Honda Pilot der Modelljahre 2016 bis 2020
- Acura MDX der Modelljahre 2016 bis 2020
- Honda Ridgeline der Modelljahre 2017 bis 2019
- Honda Odyssey der Modelljahre 2018 bis 2020
- Acura TLX der Modelljahre 2018 bis 2020
Es ist nicht die erste NHTSA-Untersuchung wegen potenziell fehlerhafter Honda-Motoren. Bereits im Jahr 2024 untersuchte die Behörde 1,4 Millionen Fahrzeuge des Herstellers aufgrund von Berichten über schwerwiegende Motorprobleme. Zuvor hatte der japanische Autobauer im November 2023 bereits 249.000 Fahrzeuge zurückgerufen. Honda hatte den Rückruf damals initiiert, um einen möglichen Herstellungsfehler in der Kurbelwelle des Motors zu beheben. Dieser konnte zum vorzeitigen Verschleiß des Kurbelzapfens sowie Festfressen des Pleuellagers führen – und damit zu einem Motorschaden.
Problem per Rückruf nicht behoben
Nun stellte die NHTSA jedoch fest, dass es wohl noch ein weitreichenderes Problem beim beanstandeten 3,5-Liter-V6-Motor gibt. Die neuerlichen Motorschäden seien nicht von "demselben Herstellungsfehler der Kurbelwelle verursacht worden, der von Honda im Rückruf 23V-751 behoben wurde". Deshalb erklärte die US-Behörde in ihrem aktuellen Schreiben, dass sie in ihrer jetzigen Untersuchung den Umfang und die Schwere des potenziellen Problems noch gründlicher bewerten und die damit verbundenen Sicherheitsbedenken umfassender prüfen werde. Bislang hat die NHTSA allerdings noch keinen offiziellen Rückruf veranlasst.
Hinweis: In der Fotoshow über dem Artikel informieren wir Sie über die wichtigsten Rückrufe in Deutschland im Jahr 2025. Im Video stellen wir Ihnen das Abschieds-Sondermodell Honda Civic Type R Ultimate Edition vor.