BMW M schafft seine Competition-Modelle ab
BMW-M-Chef Frank van Meel sorgt mit der Ankündigung für Aufsehen, perspektivisch die Competition-Versionen seiner Baureihen auszusortieren. Der Grund ist simpel.
Noch sind sie auf der offiziellen BMW-Website zu finden, die Competition-Versionen des BMW M3 und M4 oder auch des X5 M. Doch bei anderen Baureihen wie beim M2 oder beim M5 glänzen sie derzeit durch Abwesenheit. Ein temporäres Phänomen, weil die etwas heißeren Modellvarianten noch nicht ins reguläre Programm gerutscht sind? Die Antwort von BMW-M-Chef Frank van Meel lautet ganz klar: Nein, die Competition-Ableitung eines M-Modells ist nunmehr überflüssig; die Sportabteilung des Münchner Autokonzerns wird sie perspektivisch komplett ausrangieren.
Über 80 Prozent griffen zum Competition-Modell
Das liegt jedoch nicht am mangelnden Erfolg. Eher ist das Gegenteil der Fall. "Mehr als 80 Prozent unserer Kunden entschieden sich direkt für den Competition", wird Frank van Meel von der Website "BMW Blog" zitiert. "Also sagten wir uns: Machen wir das einfach zum Standard." Das bedeutet eine Abkehr vom bisherigen zweistufigen Konzept, oberhalb einer M-Basisversion eine etwas leistungsstärkere sowie optisch und fahrdynamisch leicht geschärfte Variante für einen geringfügig angehobenen Preis anzubieten.
Künftig beginnt stattdessen jedes neue M-Produkt in Sachen Daten und Ausstattung bereits auf dem bisherigen Competition-Level. "Man könnte sagen, dass jedes M-Modell heute ein Competition ist", so van Meel weiter. Und diese Tatsache macht die Extra-Modellbezeichnung überflüssig.
BMW M2 exerziert die neue Logik vor
Die neue Strategie soll zu einer einfacheren und klareren Modellhierarchie bei den BMW-M-Modellen führen. Freilich gehen die Garchinger dabei weiterhin über das Niveau der jeweiligen Basisversion hinaus. Darüber siedelt sich in Zukunft statt der Competition-Variante allerdings das CS-Modell an, das deutlich feuriger konzipiert ist als die bisherigen Competition-Ableitungen.
Die neue Logik exerziert aktuell der BMW M2 vor. Da gibt es die mindestens 77.500 Euro teure Standardvariante mit 480 PS und darüber hinaus den M2 CS (siehe Video nach dem zweiten Absatz und Fotoshow über dem Artikel) mit 530 PS, allerlei Leichtbau-Komponenten und deutlich stärker ausgeprägtem Rennstreckenfokus. Allerdings startet dessen Preisliste auch erst bei 115.000 Euro.
Künftig mehr CSL-Modelle
Damit aber noch nicht genug. Wie "BMW Blog" außerdem berichtet, soll es künftig eine dritte Modellvariante geben, welche die beiden genannten noch toppt. Demnach plant die BMW M GmbH, baureihenübergreifend CSL-Ableitungen einzuführen. In welche Richtung das gehen kann, hatte die bayerische Sportdivision zuletzt mit dem M4 CSL und dem 3.0 CSL vorgemacht. Dabei handelte es sich um limitierte Sportwagen mit eigenständigem Design und spezieller Ausstattung, deren Gewicht im Vergleich zur jeweiligen M-Basis sank und die Leistung dafür stieg. Eine Steigerung war auch beim Preis angesagt. Diesen trieb 2023 der auf nur 50 Exemplare limitierte BMW 3.0 CSL auf die Spitze, der in Deutschland weit über 700.000 Euro kostete.
