Größter Fund seit 25 Jahren

Der britische Energiekonzern BP hat nach eigenen Angaben das größte Öl- und Gasvorkommen seit einem Vierteljahrhundert gefunden. Der Fund liegt rund 400 Kilometer vor der brasilianischen Küste im Atlantik, im sogenannten Bumerangue-Block.
Das Vorkommen befindet sich im Santos-Becken, einer bekannten Tiefseeregion für Öl- und Gasförderung. BP bezeichnet den Fund als "bedeutenden Schritt" für das eigene Fördergeschäft.
Bohrung in über 2.000 Meter Wassertiefe
Für die Erkundung des Fundes hat BP dort eine Tiefbohrung durchgeführt. Das Bohrloch mit der Bezeichnung 1-BP-13-SPS befindet sich im Santos-Becken, etwa 2.370 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Bohrung reichte über 5.800 Meter in den Untergrund.
Etwa 500 Meter unterhalb des höchsten Punkts der geologischen Struktur traf BP auf eine rund 500 Meter dicke Schicht mit Öl und Gas. Die Fläche des Vorkommens wird auf über 300 Quadratkilometer geschätzt.
CO₂-Anteil auffällig hoch
Bei ersten Messungen direkt auf der Plattform stellte BP erhöhte Kohlendioxid-Werte fest – ein nicht untypischer Befund bei solchen Lagerstätten. Welche Auswirkungen der CO₂-Gehalt auf die mögliche Förderung hat, soll nun im Labor untersucht werden.
Dazu sind weitere Analysen geplant. Außerdem will BP – vorbehaltlich der Genehmigung – zusätzliche Probebohrungen durchführen, um die Größe und Zusammensetzung des Vorkommens besser einschätzen zu können.
Bereits zehnte Entdeckung in diesem Jahr
Der Fund im Bumerangue-Block ist die zehnte größere Entdeckung von BP im Jahr 2025. Weitere Funde wurden unter anderem in Trinidad, Ägypten, Libyen, Brasilien sowie in Namibia und Angola gemacht.
Auch im angrenzenden Block "Alto de Cabo Frio Central" läuft derzeit eine weitere Erkundung. BP ist dort mit 50 Prozent beteiligt, die übrigen 50 Prozent liegen bei Petrobras, dem brasilianischen Ölkonzern.
Block wurde 2022 gesichert
Den Bumerangue-Block hatte sich BP im Dezember 2022 bei einer öffentlichen Ausschreibung der brasilianischen Erdölbehörde ANP gesichert. Die Vertragsbedingungen sehen unter anderem vor, dass BP 80 Prozent der geförderten Menge zur Deckung eigener Kosten verwenden darf. 5,9 Prozent gelten als Gewinnanteil.
Die Verwaltung des Projekts liegt bei der staatlichen Gesellschaft Pré-Sal Petróleo S.A. BP ist alleiniger Betreiber und hält 100 Prozent der Anteile am Block.
BP plant Förderausbau bis 2030
Langfristig verfolgt BP das Ziel, die eigene Förderung deutlich zu steigern. Bis zum Jahr 2030 soll die tägliche Produktion auf bis zu 2,5 Millionen Barrel Öläquivalent steigen. Auch darüber hinaus ist ein weiterer Ausbau bis 2035 vorgesehen.
Der Fund vor Brasilien gilt dabei als strategisch bedeutsam. Nach Einschätzung des Konzerns könnte dort ein neuer Produktionsstandort entstehen.
Konzern spricht von "größtem Fund seit 25 Jahren"
Gordon Birrell, bei BP für die weltweite Produktion zuständig, bezeichnete den Fund als die größte Entdeckung des Unternehmens seit 25 Jahren. Gleichzeitig sei es ein weiterer Erfolg in einem außergewöhnlich guten Jahr für die Explorationsabteilung.
Man wolle nun prüfen, ob in Brasilien ein wettbewerbsfähiger Förderstandort aufgebaut werden kann, so Birrell weiter.