Bremsstaubpartikelfilter bei VW
Volkswagen testet derzeit einen ganz besonderen Prototypen, der erst bei näherem Hinsehen sein Geheimnis Preis gibt. Denn das besondere Detail an dem weißen VW Golf TDI befindet sich hinter den Leichtmetallfelgen.
Im Anschluss an den Bremssattel ist bei dem Erlkönig eine weitere bläuliche Kartusche verbaut, die ebenfalls die Bremsscheibe umschließt. Insgesamt verdecken Bremssattel und – trommelwirbel – der Bremsstaubpartikelfilter fast die Hälfte der Bremsscheibe.
Bremsstaubpartikelfilter? Da klingelt doch was! Richtig, Filterexperte „Mann + Hummel“ hat ein entsprechendes System bereits angekündigt, das den Abrieb der Bremsbeläge quellennah auffängt. Wie beim Golf-Erlkönig besteht das System aus einem robusten Gehäuse direkt neben dem Bremssattel und kann an den vorhandenen Bauraum und an unterschiedliche Bremsengrößen angepasst werden. Der Filter selbst besteht aus Metallfaservliesen, die Korrosions- und Temperaturfest sind. Um möglichst viele Partikel aufzufangen – Mann + Hummel spricht von bis zu 80 Prozent – ist das Gehäuse im Inneren speziell strukturiert. Zudem hält der Bremsstaubpartikelfilter die Verschmutzung von Bremse und Felge im Zaum.
Bereits 2003 hatte Mann + Hummel die erste Idee zu diesem Filter und führte in den kommenden Jahren diverse Tests und Optimierungen durch. Schon 2010 gab es erste gemeinsame Tests mit einem Auto-Hersteller bis schließlich der Filter 2014 bei dem „ Feinstaubfresser“-Fahrzeug implementiert wurde. Dieses Projektfahrzeug filtert Feinstaub über ein Dachsystem aus der Umgebungsluft. Nach weiteren Optimierungen untersucht Mann + Hummel 2019 nun ein Leichtbaukonzept mit dem Ziel, dass System auf ein Gewicht von unter 500 Gramm zu bringen. Ziel ist dabei der Einsatz in einem Pkw.