Dieses Handys sperrt das KBA aus
Mit der Einführung der i-Kfz-App können Fahrzeughalter ihren Fahrzeugschein ab sofort digital auf dem Smartphone mitführen. Doch nicht alle Geräte sind kompatibel.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erklärt in seinen offiziellen FAQ: "Sie können zwischen den Betriebssystemen iOS ab Version 17 (Apple-Geräte wie iPhone) und Android ab Version 12 (z. B. Samsung, Google Pixel) wählen. Auf Geräten von Huawei und Motorola ist die Nutzung nicht möglich."
Hunderttausende können i-Kfz nicht nutzen
In einer Präzisierung erklärte die Behörde gegenüber dem Technikportal "Chip": "Die i-Kfz-App unterstützt keine Huawei-Geräte, da diese Smartphones keine Google-Dienste (Google Mobile Services, GMS) mehr verwenden. Die Nutzung der i-Kfz-App auf Motorola-Geräten ist aufgrund fehlender Verschlüsselungsart auf den Chips nicht möglich." Die App greift auf sicherheitsrelevante Systemfunktionen zu, die bei manchen Herstellern nicht vollständig implementiert sind. Eine Nachrüstung ist nach aktuellem Stand nicht vorgesehen. Nutzer der betroffenen Marken müssen daher weiterhin die gedruckte Zulassungsbescheinigung mitführen.
Nach einer Auswertung von Statista aus Juli 2024 verwenden rund fünf Prozent der 18- bis 64-jährigen Befragten in Deutschland ein Huawei-Smartphone, etwa zwei Prozent ein Gerät von Motorola. Damit sind schätzungsweise mehrere hunderttausend Autofahrer von der Nutzung ausgeschlossen.
Digitale Fahrzeugpapiere sollen Verwaltung vereinfachen
Die Bundesregierung hatte die i-Kfz-App Anfang November 2025 offiziell vorgestellt. Mit ihr können Autofahrer ihre Zulassungsbescheinigung Teil I – umgangssprachlich den Fahrzeugschein – erstmals digital auf dem Handy speichern. Das Papierdokument muss seitdem nicht mehr mitgeführt werden.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder erklärte bei der Vorstellung in Berlin: "Der Fahrzeugschein ist ab sofort immer griffbereit auf dem Smartphone dabei – ohne langes Grübeln, wo er denn zuletzt gewesen sein könnte." Digitalminister Karsten Wildberger ergänzte: "Unser Land soll digitaler, effizienter und bürgernäher werden. Die i-Kfz-App ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir mit digitalen Lösungen den Alltag der Menschen vereinfachen."
Funktionen und Nutzung
Die App wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr vom Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei entwickelt. Nach dem Download im Google Play Store oder im Apple App Store können Nutzer den Fahrzeugschein digital anlegen. Dafür sind ein aktivierter Personalausweis mit Online-Funktion (eID), die zugehörige PIN und das Kennzeichen des zugelassenen Fahrzeugs erforderlich.
Nach dem Scannen des Ausweises lässt sich der digitale Fahrzeugschein individuell benennen und mit Farbe oder Symbol versehen. Über den Menüpunkt "Fahrzeugschein teilen" kann ein Abbild erstellt werden – entweder über einen QR-Code oder einen elektronischen Link mit zeitlicher Begrenzung. Die App kann den Fahrzeugschein auch offline anzeigen. Funktionen wie Herunterladen, Löschen oder Teilen stehen jedoch nur bei bestehender Internetverbindung zur Verfügung.
Erweiterungen ab 2026
Ab Anfang 2026 soll die App auch für juristische Personen und Fuhrparkbetreiber zugänglich sein. Zudem ist eine Integration in Carsharing- und Vermietungssysteme geplant. Parallel arbeitet das Verkehrsministerium an der Digitalisierung des Führerscheins, der bis Ende 2026 folgen soll. Beide Dokumente sollen langfristig in einer gemeinsamen Anwendung zusammengeführt werden.
Das Kraftfahrt-Bundesamt plant darüber hinaus ein zentrales Online-Portal, über das künftig alle rund 400 Zulassungsstellen in Deutschland vernetzt werden sollen. Ziel ist es, die rund 20 Millionen jährlichen Zulassungsvorgänge zu bündeln und digital abzuwickeln.
Sicherheit und Support
Der Zugriff auf den digitalen Fahrzeugschein ist durch mehrere Sicherheitsstufen geschützt. Neben der eID-Funktion und PIN ist eine aktivierte Gerätesperre erforderlich. Dadurch soll verhindert werden, dass unbefugte Personen auf die Daten zugreifen.
Die Anwendung ist kostenlos, zweisprachig (Deutsch und Englisch) verfügbar und bietet Erinnerungsfunktionen, etwa an anstehende Hauptuntersuchungen. Bei Problemen steht die Bundesdruckerei GmbH unter der Telefonnummer 030 2598 4450 (Montag bis Freitag, 9:00 bis 16:00 Uhr) oder per E-Mail an i-Kfz@support.bdr.de zur Verfügung.
