China-SUV erfolgreich an die Wand gefahren
Die Testorganisation Euro NCAP hat die Crashtest-Ergebnisse der zweiten Runde für 2025 veröffentlicht. Getestet wurden etliche China-SUV.
Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) hat in der zweiten Crashtest-Runde 2025 eine Reihe von SUV getestet. Neben den Modellen aus China von BYD, Geely, Hongqi, Jaecoo und Polestar wurde der Cupra Terramar im Euro NCAP Test bewertet. Bereits im März traten außerdem zwei neue Elektroautos deutscher Hersteller an, der Mini Cooper E sowie der Audi A6 e-tron . Bislang vergab die Testorganisation in diesem Jahr für alle Modelle fünf Sterne. Der Polestar 3 erreichte bei der Insassensicherheit für Kinder die höchste jemals vergebene Punktzahl.
Mini Cooper E
Den letzten Mini Cooper hatte Euro NCAP im Jahr 2014 im Crashtest, damals erreichte das Modell (mit weniger anspruchsvollen Testkriterien) vier Sterne in der Gesamtwertung. Die elektrische Neuauflage aus chinesischer Produktion schnitt beim 2025er Test besser ab und erreichte die volle Anzahl von fünf Sternen.
Die Testergebnisse im Einzelnen:
- Schutz für Erwachsene: 89 %
- Schutz für Kinder: 85 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 77 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 79 %
Zu den Sicherheitsfeatures gehören Seitenairbags für Brust- und Beckenbereich sowie ein zentraler Airbag zwischen den Vordersitzen, der Kopfverletzungen verhindern soll. Ein Notbremsassistent erkennt Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer und kann Kollisionen vermeiden. Zudem verfügt das Modell über einen Spurhalteassistenten, der das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrspur verhindert, sowie eine Überwachung des toten Winkels zur frühzeitigen Erkennung von Fahrzeugen neben dem Auto. Eine spezielle Türwarnfunktion soll Unfälle mit herannahenden Radfahrern vermeiden helfen.
Audi A6 E-Tron
Der Audi A6 E-Tron erhält ebenfalls fünf Sterne, erreicht in den Einzelkapiteln noch höhere Bewertungen als der Mini. Euro NCAP nennt das Abschneiden des Oberklasse-Kombi "herausragend". Besonders betont wird die hohe Insassensicherheit speziell für Kinder, der elektrische A6 wird als besonders sicheres Familienfahrzeug gelobt.
- Schutz für Erwachsene: 92 %
- Schutz für Kinder: 91 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 79 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 82 %
Die Sicherheitsausstattung des Audi A6 e-tron ist umfangreich und bietet optimalen Schutz für alle Insassen. Neben Front-, Seiten- und Kopf-Airbags sorgt ein zentraler Airbag zwischen Fahrer und Beifahrer für zusätzliche Sicherheit. Ein verbesserter Notbremsassistent erkennt Hindernisse frühzeitig, während ein adaptiver Spurhalteassistent mit aktivem Lenkeingriff das Fahrzeug stabil in der Spur hält. Die Verkehrszeichenerkennung passt die Geschwindigkeit automatisch an, und ein Kreuzungsassistent hilft, Kollisionen beim Abbiegen zu vermeiden.
BYD Sealion 7
Der Sealion 7 zeigte beim Frontalaufpralltest eine stabile Fahrgastzelle und bot guten Schutz für Knie und Oberschenkel von Fahrer und Beifahrer. Auch bei seitlichen Kollisionen, inklusive Pfahlaufprall, wurde für alle kritischen Körperbereiche ein sehr guter Schutz festgestellt. Lediglich beim Vollbreitentest war der Brustschutz des hinteren Passagiers schwach, während der Schutz des Fahrers gut blieb. Zudem verfügt das Fahrzeug über moderne Sicherheitssysteme wie einen Mittenairbag, wirksamen Schleudertrauma-Schutz und automatische Notbremsfunktionen nach einem Unfall.
- Schutz für Erwachsene: 87 %
- Schutz für Kinder: 93 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 76 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 79 %
Cupra Terramar
Der Cupra Terramar zeigte beim Frontalaufpralltest eine stabile Fahrgastzelle und bot guten Schutz für Knie und Oberschenkel der vorderen Insassen. Auch beim Seitenaufpralltest und dem härteren Pfahltest wurde ein mindestens angemessener bis guter Schutz aller kritischen Körperbereiche erreicht. Beim Vollbreitentest war der Brustschutz des hinteren Passagiers jedoch nur mäßig, und das Fahrzeug wurde als eher aggressiver Unfallgegner eingestuft. Der Wagen verfügt über moderne Sicherheitssysteme wie einen effektiven Mittenairbag, guten Schleudertrauma-Schutz sowie ein Notruf- und Nachkollisions-Bremssystem.
- Schutz für Erwachsene: 89 %
- Schutz für Kinder: 87 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 82 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 76 %
Geely EX5
Im Frontal- und Seitenaufpralltest bot der Geely EX5 für Kinder-Dummys im Alter von 6 und 10 Jahren einen guten bis angemessenen Schutz aller kritischen Körperbereiche. Der Beifahrerairbag kann deaktiviert werden, um eine rückwärtsgerichtete Kindersitzmontage zu ermöglichen, wobei die Anzeige zum Airbagstatus gut sichtbar und positiv bewertet wurde. Das Fahrzeug verfügt serienmäßig über eine Kind-Erkennung, die warnt, wenn ein Kind im Auto zurückgelassen wurde – diese erfüllte jedoch nicht die Anforderungen von Euro NCAP. Alle vorgesehenen Kindersitztypen ließen sich ordnungsgemäß einbauen und unterbringen.
- Schutz für Erwachsene: 86 %
- Schutz für Kinder: 87 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 83 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 83 %
Hongqi E-HS9
Der Hongqi E-HS9 zeigte beim Frontalaufpralltest eine stabile Fahrgastzelle, allerdings könnten Strukturen im Armaturenbrett bei Personen unterschiedlicher Größe ein Verletzungsrisiko darstellen. Beim Vollbreitentest wurde der Brustschutz des Fahrers nur als mäßig bewertet, zudem kam es zu einem kleinen Riss im Airbag, was zu Punktabzug bei der Kopfwertung führte – Hongqi hat daraufhin die Qualitätskontrollen verbessert. In den Seitenaufpralltests wurde ein guter bis angemessener Schutz erreicht, jedoch war die Kontrolle der Körperbewegung zur gegenüberliegenden Fahrzeugseite nur grenzwertig. Der E-HS9 verfügt über moderne Sicherheitssysteme wie einen effektiven Mittenairbag und Schleudertrauma-Schutz, jedoch fehlt ein System zur Vermeidung von Folgeunfällen; Türen und Fenster sind im Falle einer Überflutung aber weiterhin bedienbar.
- Schutz für Erwachsene: 82 %
- Schutz für Kinder: 87 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 73 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 82 %
Jaecoo 7 PHEV
Das Notbremsassistenzsystem des Fahrzeugs zeigte in Tests zur Reaktion auf andere Fahrzeuge eine gute Leistung. Das Spurhaltesystem greift sanft korrigierend ein, kann in kritischen Situationen aber auch stärker lenkend eingreifen. Die Geschwindigkeitsassistenz erkennt Tempolimits und zeigt sie dem Fahrer an, sodass der Begrenzer entsprechend eingestellt werden kann. Serienmäßig sind ein Gurtwarner für alle Sitzplätze sowie ein direktes Überwachungssystem zur Erkennung von Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers verbaut.
- Schutz für Erwachsene: 81 %
- Schutz für Kinder: 80 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 80 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 80 %
Polestar 3
Der Polestar 3 verfügt über eine aktive Motorhaube, die sich bei einem Fußgängeraufprall anhebt, um mehr Abstand zu harten Bauteilen zu schaffen – das System funktionierte zuverlässig bei verschiedenen Körpergrößen und Geschwindigkeiten. Der Kopfschutz für Fußgänger war auf der Motorhaube überwiegend gut, an der Windschutzscheibe ausreichend, jedoch an den steifen A-Säulen schwach. Beim Schutz von Becken, Oberschenkeln, Knien und Schienbeinen gab es gemischte Ergebnisse mit sowohl guten als auch schlechten Werten. Das Notbremssystem erkannte zuverlässig Fußgänger, Radfahrer (inklusive "Dooring"-Szenarien) und Motorradfahrer und erreichte in allen Tests gute bis maximale Punktwerte.
- Schutz für Erwachsene: 90 %
- Schutz für Kinder: 93 %
- Schutz für ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger & Radfahrer): 79 %
- Aktive Sicherheitssysteme: 83 %
Mit der zweiten Testrunde im Jahr 2025 und jeweils voller Sternen-Zahl für die Testautos erweitert Euro NCAP die Crash-Saison. Im vergangenen Jahr hatte die Organisation in sechs Runden insgesamt 41 Autos auf ihre Sicherheit bewertet. Eine ähnliche Anzahl erwarten wir auch für 2025.