Warum der Renault Clio so beliebt ist
Der Renault Clio hat den ersten Platz bei den Autoverkäufen in Europa erobert. Wir erklären, was den französischen Kleinwagen so beliebt macht.
Vergangenes Jahr stellte Dacia mit dem Sandero das meistverkaufte Auto in Europa, bei Privatkunden ist der Dacia-Kleinwagen sogar seit 2017 das beliebteste Modell. Entsprechend bemerkenswert ist es, wenn er nach so langer Zeit vom Thron gestoßen wird. Im April, berichtet das Marktforschungsunternehmen JATO, ist das passiert. Ein französischer Kleinwagen, der Renault Clio, fährt mit 18.997 Neuzulassungen in Europa ganz nach vorn. Das ist zwar auch einer aktuellen Flaute der Sandero-Absatzzahlen zu verdanken, geschieht dennoch nicht grundlos. Der 4,04 Meter lange Kleinwagen hat auch bei auto motor und sport bereits mehrere Vergleichstests gewonnen und glänzt sogar – in der Vor-Facelift-Version – bei unserem Gebrauchtwagencheck.
Der Clio ist in keinem speziellen Punkt überragend, aber in der Summe seiner Eigenschaften einfach ein ziemlich gutes Auto in seinem Segment. Was ihn speziell auszeichnet, hier im Schnelldurchlauf:
Design und Raumangebot
Der Renault Clio kombiniert städtische Kompaktheit mit einem Design, das durchaus als dynamisch gelten kann. Die aktuelle Generation, die 2023 ein umfassendes Facelift erhielt, zeigt sich mit geschärfter Frontpartie, LED-Tagfahrlicht in Pfeilform und optionalen "sportlichen" Designelementen. Dabei ist er mit knapp über vier Metern Länge handlich genug für urbane Einsätze, bietet aber erstaunlich viel Platz im Innenraum. Im Fond können auch Erwachsene einigermaßen bequem sitzen, der Kofferraum zählt mit rund 390 Litern Fassungsvermögen zu den größten im Segment. Für einen Kleinwagen ist das überdurchschnittlich – auch deshalb gilt der Clio als familientauglicher Erstwagen.
Innenraum und Technik
Das Cockpit zeigt, wie weit sich Kleinwagen in den letzten Jahren entwickelt haben. Schon in der Basisversion wirkt der Innenraum aufgeräumt und gut verarbeitet, in höheren Ausstattungslinien sogar überraschend hochwertig. Softtouch-Oberflächen, Ambientebeleuchtung, digitale Instrumente und ein gut integriertes Infotainmentsystem sorgen für ein modernes Ambiente. Je nach Ausstattung gibt es ein 7- oder 9,3-Zoll-Touchdisplay mit Smartphone-Integration via Apple CarPlay oder Android Auto. Auch ein digitales Kombiinstrument bis zu 10 Zoll ist verfügbar, serienmäßig sind 7-Zoll-Digitalinstrumente. Sprachsteuerung, Navigation und kabelloses Laden gehören bei höheren Linien ebenfalls zum Angebot.
Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Notbremsassistent und Einparkhilfen sind serienmäßig oder optional erhältlich. Ein adaptiver Tempomat, Toter-Winkel-Warner und ein 360-Grad-Kamerasystem runden das Angebot ab.
Motoren und Antriebe
Renault bietet den Clio in Deutschland mit vier Motoren an. Ein Dieselmotor ist wie im Kleinwagensegment üblich in Deutschland nicht mehr verfügbar, die dCI-Motoren flogen beim 2023er-Facelift (siehe Video oben) aus dem Programm – auf dem Heimatmarkt ist noch ein Selbstzünder verfügbar. Zur Auswahl stehen bei uns:
- SCe 65: Ein einfacher 1,0-Liter-Saugbenziner mit 65 PS
- TCe 90: Ein 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder mit 90 PS
- Eco-G 100 LPG: Der Einliter-Motor mit Autogas-Option
- E-Tech 145: 1,6 Liter Benziner mit zwei E-Motoren und 143 PS. Der einzige Clio mit Automatik.
Ausstattungslinien und Preise
Der Clio ist in drei Ausstattungslinien erhältlich:
- Evolution: Die Einstiegslinie mit digitalen Instrumenten, Klimaanlage, LED-Scheinwerfern und dem kleinen Infotainmentsystem.
- Techno: Mit optischen und technischen Aufwertungen, etwa Alufelgen, vergrößertem Display, Rückfahrkamera und erweiterter Konnektivität.
- Esprit Alpine: Die sportlich anmutende Topausstattung. Sie bringt unter anderem Sportsitze, Aluminium-Pedalerie, kontrastreiche Ziernähte und eigenständige Designelemente.
Preislich beginnt der Clio in der einfachsten Ausführung bei 19.350 Euro. Der TCe 90 und der Autogas Eco-G 100 kosten jeweils ab 20.450 Euro, der 145 PS starke E-Hybrid kann ab 23.400 Euro erworben werden. Für die Topversion Esprit Alpine mit Hybrid-Antrieb sind 26.800 Euro fällig. Damit liegt der Clio im Mittelfeld der Kleinwagenklasse – er ist nicht der günstigste, bietet dafür aber zum Teil mehr Technik und Komfort als viele Konkurrenten.
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen den Renault Clio im Vergleich mit Mazda 2 und VW Polo.