Neuer Mustang setzt auf Renntechnologie

Das Herzstück dieser Philosophie ist das neue Anti-Lag-System, das ursprünglich aus dem Ford GT stammt. Der Turbolader auf Drehzahl, auch wenn der Fahrer kurz vom Gas geht – etwa beim Einlenken oder im Drift.
Der neue Mustang RTR rückt das Fahrverhalten in den Mittelpunkt. Anti-Lag und Fahrwerksupgrades sollen für mehr Präzision sorgen.
Der Mustang ist seit jeher ein Synonym für amerikanische Performance. Doch in Zeiten elektrifizierter Zukunft sucht selbst die Ikone nach neuen Ausdrucksformen und findet sie im neuen Mustang RTR. Gemeinsam mit Driftfahrer Vaughn Gittin Jr. hat Ford ein Modell entwickelt, das nicht durch puren Hubraum auffällt, sondern durch sein Fahrverhalten.
Auf den ersten Blick wirkt der RTR wie ein Mustang GT. Die Frontpartie übernimmt die markante GT-Optik, ergänzt um den speziellen RTR-Grill mit beleuchteten "Nostrils". Dazu kommen RTR-Embleme, auffällige Grafiken und ein GT-Heckspoiler. Selbst die Spiegelkappen sind neu gestaltet.
Unter der Haube steckt jedoch kein V8, sondern der bekannte 2,3-Liter-Turbo-Vierzylinder. Er leistet weiterhin 317 PS. Die Kraft wird über ein Zehngang-Automatikgetriebe an die Hinterräder geleitet. Einen Handschalter gibt es nicht.
Anti-Lag aus dem Rennsport
Das Herzstück dieser Philosophie ist das neue Anti-Lag-System, das ursprünglich aus dem Ford GT stammt. Der Turbolader auf Drehzahl, auch wenn der Fahrer kurz vom Gas geht – etwa beim Einlenken oder im Drift. Das verkürzt die Reaktionszeit des Motors spürbar und sorgt dafür, dass die Leistung ohne Verzögerung wieder anliegt, sobald das Gaspedal durchgedrückt wird. Auf der Straße fällt dieser Effekt kaum auf. Doch wer auf einem Kurs unterwegs ist oder gerne schnelle Richtungswechsel fährt, spürt den Unterschied.
Fahrwerk mit Dark-Horse-Technik
Damit das Auto diesem Anspruch fahrdynamisch gerecht wird, greift Ford tief ins Regal. Der RTR übernimmt zahlreiche Komponenten vom Ford Mustang Dark Horse: Stabilisatoren, Hinterachsträger, Buchsen – alles auf höhere Steifigkeit ausgelegt. An der Vorderachse arbeiten Sechskolben-Brembo-Bremsen aus dem GT-Performance-Package, hinten Vierkolben-Anlagen. Die Lenkung ist neu abgestimmt, ebenso das optionale MagneRide-Fahrwerk. Auch die Stabilitätskontrolle wurde für den Track-Modus angepasst.
Ein besonderes Highlight ist die elektronische Drift-Bremse. Sie ist serienmäßig und erlaubt es, das Auto kontrolliert querzustellen. Durch den leichteren Vierzylinder verbessert sich zudem die Gewichtsverteilung deutlich, sie liegt nahe an der idealen Balance von 50:50. Das macht den RTR handlicher und präziser als seine V8-Brüder.
Innenraum mit markanter Signatur
Auch im Innenraum trägt der RTR seine eigene Handschrift. Auffällige zitronengelbe Akzente zieren Armaturen und Bremssättel. Die Einstiegsleisten sind beleuchtet, auf dem Armaturenbrett prangt eine individuelle Seriennummer, und die digitalen Anzeigen bekommen ein eigenes RTR-Layout. Alles zusammen ergibt ein eigenständiges Erscheinungsbild, das die Außenwirkung fortsetzt. Technisch bleibt der Innenraum jedoch weitgehend seriennah.
Offiziell nennt Ford noch keinen Preis. Doch da der RTR auf dem EcoBoost basiert und keine exotische Kleinserie ist, dürfte der Einstiegspreis unter 40.000 US-Dollar (34.300 Euro) liegen. Bestellbar wird das Modell ab Sommer 2026 sein.