So geht Supersportwagen pur

Garagisti & Co. aus London legt mit dem GP1 ein vollständig analoges Hypercar auf.
Aus Großbritannien kommt mit dem GP1 ein neuer Supersportwagen. Weitestgehend analog, mit V12-Saugmotor und manueller Schaltung.
Moderne Supercars stecken voller Innovationen und Hightech und opfern dabei das pure und kompromisslose Sportwagen-Fahrgefühl. Garagisti & Co. aus London geht Back to the Roots und legt mit dem GP1 ein vollständig analoges Hypercar auf. Die neue Sportwagenmanufaktur aus London führt ihren Namen übrigens auf die abfällig gemeinte Bezeichnung britischer F1-Rennställe durch Enzo Ferrari zurück, die in den 50er- und 60er-Jahren die Formel 1 aufmischten.
800-PS-Sauger
Puristisch legen die Briten beim Motor los. Der 6,6 Liter große V12-Saugmotor mit 65 Grad Bankwinkel, Trockensumpfschmierung und Zahnrad getriebenen Nockenwellen wurde bei Italtecnica in Italien entwickelt. Bei 8.500 Touren soll das Aggregat 800 PS entwickeln, das maximale Drehmoment wird mit 700 Nm angegeben. Das Drehzahllimit wird bei 9.000/min erreicht. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt über ein längs eingebautes 6-Gang-Schaltgetriebe von Xtrac.
Eingebettet wird der Zwölfzylinder als Mittelmotor in ein Carbon-Monocoque, das bei Dexet Technologies entwickelt wurde. Brembo steuert die Bremskomponenten bei, von Öhlins stammen die Fahrwerksteile.
Ohne Spoiler
Das Design des GP1 entstammt der Feder von Angel Guerra, der auch schon für Bugatti und Rimac Autos in Form gebracht hat. Es zeigt sich inspiriert von den Sportwagen-Ikonen der 80er, 90er und frühen 2000er Jahre. Auf sichtbares Flügelwerk verzichtet der GP1. Für ausreichend Anpressdruck sorgt überwiegend ein durchströmter Unterboden, der in einer der wohl größten Diffusoren im Serienautomobilbau mündet. Garagisti & Co. verspricht bis zu 850 Kilogramm Abtrieb bei einem Eigengewicht von trocken nur 1.000 Kilogramm. Die durchströmte Nase duckt sich tief und breit auf die Fahrbahn. Die Flanken sind tief eingezogen und werden von Be- und Entlüftungskanälen zerklüftet. Im hoch angesetzten Heck sorgen NACA-Öffnungen für die Motorraumbelüftung. Kiemen sorgen für die Wärmeabfuhr. Das ovale Heck prägen LED-Rückleuchten im X-Design, die vier mächtige Auspuffendrohre einrahmen. Das Untergeschoss gehört dem bereits erwähnten Diffusor und dem sichtbaren Getriebe. Die optional verbauten Leichtmetallfelgen ähneln dem Kleeblattdesign verschiedener Alfa-Modelle.
Extrem selten, extrem teuer
Das Cockpit mit der ansteigenden und scheinbar schwebenden Mittelkonsole erinnert an den Porsche Carrera GT. Es gibt nur wenige Schalter und Drehregler sowie einen echten Schalthebel. Touchscreens und Displays sucht man vergeblich.
Gebaut werden vom GP1 nur 25 Exemplare, wobei Kunden sich ihr Modell umfangreich individualisieren lassen können. Auf das Straßenmodell soll später eine noch extremere Sportversion folgen. Als Grundpreis rufen Garagisti & Co. 2,45 Millionen Pfund (umgerechnet rund 2,8 Millionen Euro) zuzüglich Steuern auf.