Elektro-Transporter und digitale Lösungen
Unter der neuen Marke Bright-Drop bringt GM nicht nur elektrische Transportfahrzeuge, auch für die letzte Meile, sondern auch Softwarelösungen zur Logistikplanung aus einer Hand.
General Motors hat eine neue Geschäftseinheit mit dem Namen Bright-Drop angekündigt. Die neue Marke verlässt die klassischen Grenzen, GM ist damit kein reiner Fahrzeugproduzent mehr. Bright-Drop soll als smartes Ökosystem, das aus Fahrzeugen und Softwarelösungen besteht, Gewerbekunden ansprechen.
Erstes Produkt ist der Brigh-tDrop EP1. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich eine "Electric Pallet", also eine Transportpalette mit eigenem Antrieb. Sie kann verschiedene Aufbauten tragen und damit in Fabrikhallen Bauteile transportieren oder auch Pakete vom Lieferwagen des Kurierdienstes für eine kontaktlose Übergabe zur Haustür des Empfängers fahren. Die Nutzlast soll bei circa 90 Kilogramm liegen.
Lieferwagen EV600 mit 400 km Reichweite
Bright-Drop EV600 heißt ein Lieferwagen mit Elektroantrieb. Er speichert Strom in den von GM 2020 vorgestellten Ultium-Batterien. In ihnen können großformatige Batteriezellen sowohl horizontal als auch vertikal angeordnet werden, um je nach Fahrzeug die maximale Kapazität zu erreichen.
Die Reichweite des EV600 soll bei etwa 400 Kilometern liegen. Das Akkupaket kann mit einer Leistung von bis zu 120 kW mit Gleichstrom geladen werden. In einer Stunde soll so Strom für knapp 275 Kilometer Fahrstrecke ins Auto fließen.
Die Sicherheitsausstattung soll unter anderem einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Totwinkelwarner und Querverkehrsüberwachung umfassen. Ende 2021 sollen die ersten Exemplare des EV600 an ausgesuchte Kunden ausgeliefert werden. 2022 wird, den Plänen zufolge, eine größere Serie starten. Der Kurierdienstleister Fed-Ex ist Bright-Drops erster Abnehmer.
EP1 und EV600 sollen nur der Anfang für Bright-Drop sein. Zusätzlich zu diesen ersten Konzepten beschäftigt sich die neue GM-Einheit aktuell mit Fahrzeugen, die mehrere der Paletten über mittlere Distanzen transportieren können und weiteren Transporter-Konzepten.
Cloudbasierte Software
Der Ansatz von Bright-Drop schließt auch Softwarelösungen mit ein. Eine cloudbasierte Plattform soll Kunden bei der täglichen Arbeit helfen. Die gesamte Logistikkette kann in Echtzeit überwacht werden, auch um Routen zu optimieren, Fracht nachzuverfolgen und die Ladezeiten der Elektrofahrzeuge zu planen.
Seinen Kernmarkt sieht BrightDrop in den USA und Kanada. Auch bei den neuen Mobilitätskonzepten hat sich GM also vorerst vom einst globalen Anspruch verabschiedet. Ob und wann man die Produkte und das Konzept exportieren will, ist nicht bekannt.