China-SUV kann schwimmen und erzeugt Sauerstoff

Der G700 soll mit einer kombinierten Reichweite von bis zu 1.400 Kilometern überzeugen.
Mit dem G700 stellt Jetour einen Geländewagen mit 904 PS, Hightech-Ausstattung und ungewöhnlichen Details wie einem externen Sauerstoffgenerator vor.
Mit dem G700 präsentiert Jetour, eine Marke des chinesischen Automobilherstellers Chery, ein neues Flaggschiff im Bereich der großen Plug-in-Hybrid-SUV. Das Modell wird in China in vier Ausstattungslinien angeboten, die Preisspanne reicht von rund 329.900 bis 414.900 Yuan, was etwa 43.000 bis 54.000 Euro entspricht. Der G700 soll mit einer kombinierten Reichweite von bis zu 1.400 Kilometern überzeugen und neben der enorm hohen Leistung auch Offroad echte Heldentaten vollbringen.
Kantiges Design und robuste Abmessungen
Optisch folgt der G700 dem Stil klassischer Geländewagen. Die Karosserie mit breiten Kotflügeln und steiler Frontpartie wirkt entsprechend kernig. Der G700 misst 5,20 Meter in der Länge, 2,05 Meter in der Breite und knapp 1,96 Meter in der Höhe. Der Radstand liegt bei 2,87 Metern, das Leergewicht bei rund 3 Tonnen. Der G700 darf bis zu 2,5 Tonnen ziehen und wird als Fünf- oder Sechssitzer angeboten.
Besonders auffällig ist die technische Ausstattung. Der Jetour G700 verfügt laut Hersteller über eine maximale Wattiefe von 97 Zentimetern, was aber nur ein Aspekt der möglichen Wasserspiele ist. Denn am 16. Oktober hatte der Hersteller in einem außergewöhnlichen Stunt die Wasserdichtigkeit der Karosserie unter Beweis gestellt. Am Fährhafen in Wuhu, dem Stammsitz von Chery, startete der Offroader eine Flussdurchquerung und schwamm rund 1,2 Kilometer weit durch den Jangtse-Fluss.
Hybridantrieb mit fast 900 PS
Angetrieben wird der Jetour G700 von einem Plug-in-Hybridsystem. Es kombiniert einen 2,0-Liter-Turbobenziner mit zwei Elektromotoren und einem zweistufigen DHT-Getriebe. Das DHT-Getriebe (steht für Dedicated Hybrid Transmission) ist ein spezielles Hybridgetriebe, das von mehreren Herstellern – darunter auch Chery für Jetour – entwickelt wurde. Es ist kein klassisches Automatikgetriebe, sondern liefert eine automatisch geregelte Übersetzung mit mehreren Betriebsmodi (rein elektrisch, Hybridantrieb, Rekuperation).
Das System leistet zusammen 665 kW, also 904 PS, und erreicht ein maximales Drehmoment von 1.135 Newtonmetern. Damit soll der große Geländewagen trotz seines enormen Leergewichts in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die elektrische Energie liefert eine 31,4-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie. Sie soll nach chinesischem Zyklus eine rein elektrische Reichweite von etwa 150 Kilometern ermöglichen. In Kombination mit dem 100-Liter-Kraftstofftank ergibt sich laut Jetour eine Gesamtreichweite von rund 1.400 Kilometern. Beim Schnellladen soll der Ladezustand der Batterie von 20 auf 80 Prozent in 10 Minuten steigen.
Fahrtechnik und intelligente Systeme
Das Allradsystem verfügt über mehr als ein Dutzend Fahrmodi und kann automatisch auf unterschiedliche Straßenverhältnisse reagieren. Laut Hersteller kann der G700 auf Steigungen von bis zu 70 Prozent anfahren und sicher parken – sofern man das unbedingt möchte. Als nettes Gimmick gibt es außerdem ein "Wende-Programm", mit dem auf losem Untergrund mit blockierter Hinterachse quasi auf der Stelle gewendet werden kann, im Werbevideo oben wird das Feature gezeigt.
Im Innenraum setzt Jetour auf eine Kombination aus Touch-Bedienung auf den Displays und physischen Bedienelementen. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 35,4-Zoll breiter Bildschirm, der sich über nahezu die gesamte Armaturenbreite zieht. Es wird ergänzt von einem 15,6-Zoll-Zentralbildschirm und einem 17,3-Zoll-Monitor für die hinteren Plätze, der aus dem Dachhimmel ausgeklappt werden kann.
Ein ungewöhnliches Detail
Zu den Besonderheiten des Jetour G700 zählt ein externer Sauerstoffgenerator, der bis zu drei Liter Sauerstoff pro Minute erzeugen kann. Das System soll den Komfort bei Fahrten in großen Höhen verbessern und den Innenraum bei Bedarf mit zusätzlichem Sauerstoff versorgen. In China liegt das Auto-Tourismus‑Interesse an Gebirgsregionen wie Tibet oder dem Himalaya-Gebiet, wo die Luft dünn und sauerstoffarm ist, aktuell stark im Trend. Der eingebaute Generator reichert die Kabinenluft aktiv mit zusätzlichem Sauerstoff an, was Komfort und Sicherheit bei Höhenfahrten verbessern soll. Nicht zuletzt ist diese Technik allerdings auch ein luxuriöses Ausstattungsmerkmal für die technikverliebte chinesische Kundschaft als Statussymbol.