Kompakte EU-Version mit PHEV, Diesel und Hybrid
Kia stellt die neue Generation des Sportage vor. Die Europa-Version ist kürzer als jene für den globalen Markt und debütiert auf der IAA Mobility in München mit Plug-in-Hybridantrieb.
Seit 2015 ist der intern "QL" genannte SUV auf dem Markt und läuft Mitte 2021 aus. Die fünfte Generation des Sportage basiert auf der gleichen Plattform wie der neue Konzernbruder Hyundai Tucson. In Korea wurde der Neuling bereits im Juli vorgestellt, und zwar in einer geräumigen Langversion. Speziell für den europäischen Markt hat sich Kia jedoch auch eine kürzere, etwas coupéhafter gestaltete Modellvariante ausgedacht. Diese feiert auf der IAA in München Premiere. Für Anfang 2022 ist ihre Markteinführung angedacht.
Optisch gestaltet Kia beide Sportage-Versionen deutlich um. Das Design orientiert sich am neuen Optima, Sorento und EV6 und fällt nicht ganz so rundlich wie bisher aus. Entsprechend ist an der Front die Tiger-Nase zu erkennen sowie ein leicht eingezogener Grill. Die Matrix-LED-Scheinwerfer, die von LED-Tagfahrleuchten in Bumerang-Form begrenzt werden, liegen hoch in der Front, die Motorhaube fällt konturiert aus.
Schluss mit rund: Neue schärfere Optik
Unter der Fensterlinie macht sich bei beiden Sportage-Modellen eine geschwungene Karosseriesicke breit, die am Heck den Radhäusern noch mehr Kraft verleiht. Die klassischen Außenspiegel thronen auf der Türbrüstung. Das Dach verläuft nahezu waagerecht und bildet nach hinten einen Dachkantenspoiler. Die Heckscheibe steht bei der Langversion steil an, während sie bei der coupéhaften Variante sanft nach unten abknickt.
Wo der lange Sportage ein drittes Seitenfenster präsentiert, zeigt sich bei der Europa-Version nur Metall; die Scheiben der Fondtüren knicken auf halbem Wege nach oben ab. In der GT-Line-Variante verpassen die Kia-Designer dem Modell ein schwarz abgesetztes Dach; diese Option soll es auch für die Langversion geben. Farbe kommt im Bereich der Schweller und der Schürzen, die sich optisch leicht von jenen der Langversion zu unterscheiden scheinen, ins Spiel. Starke Sicken prägen das Heck mit aufrecht stehenden Leuchten, die per Band verbunden sind. Je nach Ausstattungsvariante steht der Sportage auf 17, 18 oder 19 Zoll großen Leichtmetallrädern.
EU-Version wächst
Die Europa-Version wächst im Vergleich zur vierten Sportage-Generation. 4.515 mm Länge, 1.865 mm Breite, 1.645 mm Höhe und ein Radstand von 2.680 mm stehen in den technischen Daten. Der Vorgänger maß 4.485 mm Länge, 1.855 Breite, 1.635 mm Höhe und verfügte über einen Radstand von 2.670 mm. Und noch ein Vergleich, diesmal zur Langversion. Der Radstand beträgt 2.755 mm, in der Breite kommt sie auf 1.865 mm, in der Länge auf 4.660 mm und in der Höhe auf 1.660 mm. Das Gepäckvolumen beträgt 637 Liter, der EU-Sportage fasst 591 Liter. Die dreigeteilten Rücksitze lassen mit einem einfachen Knopfdruck im Verhältnis 40:20:40 umklappen, sodass sich nahtlos und schnell ein ebener Laderaum von bis zu 1.780 Liter schaffen lässt.
Blick ins Cockpit
Auch für den Innenraum hat sich der Sportage bei den Brüdern einiges abgeguckt. Das Sportlenkrad kommt mit einem kleinen Pralltopf und drei Speichen daher. Ein 12,3-Zoll-Cockpit-Display und ein weiterer 12,3-Zoll-Touchscreen unter einer gemeinsamen Scheibe auf dem Armaturenträger informieren, entertainen und navigieren die Passagiere. Neben einem neuen Infotainment-System erhält der Sportage Gen. 5 auch noch weitere Konnektivitäts-Features. So lassen sich mehrere Smartphones integrieren und das Rangieren funktioniert per Fernsteuerung. Info-Dienste per Kia-App sind nun ebenso Realität wie die Kia-Navigation mit historischen und Echtzeit-Verkehrsdaten sowie Fußgänger-Navigation per Smartphone für die letzte Meile. Auch Over-the-Air-Updates der Software sind möglich. Bei den Assistenzsystemen gesellen sich ein Spurhaltedienst, ein adaptiver Tempomat sowie ein Totwinkelwarner dazu. Der Shift-by-Wire-Getriebwählhebel sitzt auf der Mittelkonsole.
Beim Fahrwerk setzt Kia auf elektronisch geregelte Dämpfer. Ein Terrain-Modus konditioniert den elektronisch gesteuerten Allradantrieb des Sportage bei schwierigeren Bedingungen wie Schnee, Schlamm und Sand.
Europa-Debüt mit Plug-in-Hybrid-Antrieb
Kia kündigt, je nach Markt, auch den Einsatz von Hybrid- (HEV) und Plug-in-Hybrid (PHEV)-Antrieben an. Ein Plug-in-Vertreter debütiert auf der IAA Mobility gemeinsam mit der europäischen Karosserievariante. Die Eckdaten: Ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 180 PS spannt sich mit einem 67 kW (91 PS) starken Elektromotor zusammen. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Kapazität von 13,8 Kilowattstunden. Die Systemleistung: 265 PS.
Im Sportage Hybrid kommt ebenfalls der 1.6 T-GDI zum Einsatz, der hier mit einem 44,2-kW-Permanentmagnet-Elektromotor und einem 1,49-kWh-Lithium-Ionen-Akku kombiniert ist. Die Gesamtleistung liegt bei 230 PS. Als weitere Motorisierungen ist der Sportage als Mild-Hybrid ausgeführt. Auch hier spielt der 1,6-Liter-Turbo-Benziner die Hauptrolle und verfügt als Sidekick über ein 48-Volt-Netz. Dieses Duo ist mit 150 sowie 180 PS verfügbar.
Vom Diesel verabschiedet sich Kia im Sportage der neuen Generation ebenfalls nicht. Mit SCR-Abgasreinigung und NOx-Speicherkat gibt es den 1,6-Liter-Turbodiesel mit 115 und 136 PS wobei letzterer als 48-Volt-Mildhybrid ausgeführt ist. Sowohl die Benziner als auch die Diesel können mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT7) kombiniert werden. Als Alternative steht bei beiden ein Sechsgang-Schaltgetriebe zur Auswahl.