Der Oldie dreht eine Ehrenrunde im neuen Look

Kia frischt den Stonic noch einmal auf. Der kleine SUV erhält ein moderneres Design, einen aufgemöbelten Innenraum und Verbrenner- sowie Hybridantriebe.
Der Kia Stonic ist fast schon ein kleiner Methusalem unter den in Deutschland erhältlichen Neuwagen. Im September 2017 wurde der B-Segment-SUV bei der IAA in Frankfurt erstmals vorgestellt (diese Version zeigen wir im Video), kurze Zeit später kam er auf den Markt. Das ist bereits acht Jahre her – und trotzdem erhält Kias kleinster SUV nun noch einmal ein Facelift.
Er steht damit exemplarisch für eine Zeit, in der kleine Autos für eine preissensible Kundschaft – auch aufgrund strenger regulatorischer Vorgaben seitens der Behörden – immer länger durchhalten müssen. Eine komplette Neuentwicklung alle sieben, acht Jahre ist bei Kleinwagen für die Hersteller wirtschaftlich kaum noch zu stemmen. Also dreht auch der Kia Stonic, der bereits 2020 ein grundlegendes Facelift erhielt, noch eine Ehrenrunde.
Design
Von außen ist das Facelift-Modell an einer komplett überarbeiteten Front- und Heckpartie zu erkennen. Der Kühlergrill weicht einem niedrigen schwarzen Design-Element, an das sich seitlich die Tagfahrlichter anschließen, die sich sowohl nach hinten in den Kotflügel als auch nach unten in die Schürze ziehen. Sie bilden den Rahmen für die übereinander angeordneten Scheinwerferelemente. Der Lufteinlass wandert nach unten in den Stoßfänger, ist nun deutlich eckiger sowie klarer gestaltet und wird von einem Styling-Element begrenzt, das dem Vorderwagen einen Hauch Offroad-Attitüde verleiht.
Die Formgebung des Stonic-Hecks haben die Kia-Designer ans vordere Erscheinungsbild angepasst. Die Leuchten ziehen sich U-förmig nach vorn sowie nach unten, im Stoßfänger sitzt ein achteckiges Prallelement. Es sind vor allem die Schürzen, bei deren Design sich die Ausstattungslinien "Base Line" und "GT-Line" unterscheiden; bei Letzterem befinden sich hier noch trapezförmige Styling-Elemente. Sie dürften auch der Grund dafür sein, warum der Kia Stonic in der Länge von 4.140 auf 4.165 Millimeter wächst. Breite (1.760 mm), Höhe (1.520 mm inkl. Dachreling) und Radstand (2.580 mm) bleiben dagegen gleich.
Von der Seite betrachtet, behält der Kia Stonic sein Erscheinungsbild bei. Neu sind hier lediglich die Designs der 16- und 17-Zoll-Räder, wobei die größere Dimension dem GT-Line-Modell vorbehalten bleibt. In der Farbpalette befinden sich künftig zwei neue Lackierungen namens "Adventurous Green" und "Yacht Blue".
Antriebe
Wie gehabt bietet Kia den Stonic auch nach dem erneuten Facelift nur mit einem Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner an. Der 1.0-T-GDI-Motor kommt entweder als reiner Verbrenner oder in einer Mildhybrid-Variante mit elektrischer Unterstützung auf 48-Volt-Basis zum Einsatz. Konkrete Daten nennen die Koreaner noch nicht, aber in dieser Hinsicht dürfte sich im Zuge der Modellpflege wenig ändern. Aktuell liefert der Antrieb in beiden Varianten 74 kW (100 PS) und ein maximales Drehmoment von 172 Newtonmetern. Allein als Mildhybrid mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe liegt das höchstmögliche Drehmoment etwas höher, nämlich bei 200 Nm. Das DKG bietet Kia sowohl beim Hybrid als auch beim Verbrenner als Alternative zur manuellen Sechsgangschaltung an.
Innenraum
Auch innen zeigt sich der Kia Stonic umfangreich umgestaltet. Er kombiniert nach dem Facelift zwei jeweils 12,3 Zoll große Bildschirme zu einem gemeinsamen Breitband-Monitor, wobei die linke Seite als Fahrer-Informations-Display und die rechte als Infotainment-Touchscreen fungiert. Unter diesem befinden sich niedrige Luftausströmer und eine Etage tiefer sitzen die Drehregler und Drucktasten für die Klimasteuerung. Das Lenkrad erhält ein neues Design, wobei es sich je nach Ausstattungslinie optisch unterscheidet. Das Ladevolumen beträgt unverändert 352 Liter und lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 1.155 Liter erweitern.
Generell greifen das neugestaltete Armaturenbrett mit Ambientebeleuchtung und der optisch angepasste Automatik-Wählhebel das eckige Außendesign auf. In der neuen Mittelkonsole befinden sich eine Schale, in der Smartphones kabellos geladen werden können, und mehrere USB-C-Schnellladeanschlüsse. Dank der neuen Digital-Key-Funktion lassen sich Smartphones oder -watches als Autoschlüssel nutzen. Die cloudbasierten Kia-Connect-Dienste und die mit dem Auto vernetzte Kia-App runden die Konnektivitäts-Funktionen ab.
Fahrassistenz
Kia schnürt für den neuen Stonic ein Assistenzpaket, dessen Inhalte in der Klasse der B-Segment-SUV nicht unbedingt üblich sind. So gibt es eine navigationsbasierte intelligente Geschwindigkeitsregelung, die das Auto selbstständig verlangsamt, wenn es sich einer Kurve nähert. Zudem kann der Stonic einem vorausfahrenden Fahrzeug folgen und nicht nur den Abstand zu diesem konstant halten, sondern sich auch eigenständig mittig in der Fahrspur halten. Hinzu kommen der Totwinkel- und Ausstiegswarner, die sich von hinten nähernde Fahrzeuge erkennen, und ein frontseitiger Kollisions-Vermeidungs-Assistent.
Preise und Marktstart
Kia verrät bislang nicht, wann der nochmals aufgefrischte Stonic in den Markt starten und was er kosten wird. Ein moderater Preissprung im Vergleich zum Auslaufmodell ist jedoch zu erwarten. Aktuell kostet das Stonic-Basismodell als handgeschalteter Benziner mindestens 22.690 Euro. Die günstigste Hybridvariante steht derzeit mit 25.890 Euro in der Preisliste.