Kia legt Militärversion des neuen Tasman auf
Kia hat kürzlich mit dem neuen Tasman seinen ersten Pick-up vorgestellt. Doch das Modell soll nicht nur im zivilen Leben harte Arbeiten übernehmen.
Mit dem Tasman hat Kia seit Kurzem einen robusten Pick-up mit klassischer Leiterrahmenkonstruktion im Programm. Mit dem Pritschenwagen wollen die Koreaner einige Märkte erobern, die ganz verrückt nach derartigen Fahrzeugen sind. In Australien ging es im Frühjahr 2025 los, aber auch in Asien und im Mittleren Osten soll der Tasman möglichst viele Freunde finden. Und obendrein in den Beschaffungsabteilungen internationaler Streitkräfte, denn nun legt die Sonderabteilung Kia Special Vehicle eine Militärversion des neuen Pick-ups auf.
"Bereit für den Militärmarkt"
"Nach einem intensiven Test- und Haltbarkeitsprogramm ist der Kia Tasman bereit für den Militärmarkt", heißt es auf der Website des koreanischen Spezialanbieters, der bereits seit mehr als 50 Jahren in der Rüstungsindustrie tätig ist und allerlei Fahrzeuge für die Armee anbietet: Von geländegängigen Späh- und Kommandofahrzeugen über mittelgroße Lastwagen zum Truppen- und Gütertransport bis hin zu riesigen Lastwagen mit drei Achsen und flacher Schnauze oder in Fronthauber-Ausführung.
Der in der Zivilversion 5,41 Meter lange, 1,93 Meter breite und 1,87 Meter hohe Tasman ordnet sich am unteren Ende dieser Palette ein. Er soll durch seine Wandelbarkeit bestechen. Das Militär kann ihn einerseits ganz klassisch als Pick-up mit offener Pritsche oder mit geschlossenem Koffer nutzen. Kia bietet ihn andererseits ganz ohne Ladefläche an, damit hinter dem Fahrerhaus Sonderaufbauten montiert werden können. Streitkräfte können aber auch das blanke Chassis ordern, bei dem der Antrieb bereits vorinstalliert ist. Hier lassen sich beispielsweise vollintegrierte Karosserien aufbringen – mit oder ohne Panzerung.
Je nach Anwendungszweck lässt sich der Tasman von Kia Special Vehicle mit zahlreichen Extras aus- und aufrüsten. Dazu gehören Stahlstoßfänger mit Antenne und Seilwinde, Sitze auf der Ladefläche oder die Möglichkeit, zwischen dieser und der Fahrerkabine einen Durchgang einzubauen. Mit dem Ansaugschnorchel verlieren bis zu 80 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten ihren Schrecken und können mit Geschwindigkeiten bis zu elf km/h durchquert werden. Das elektronische Sperrdifferenzial für die Hinterachse optimiert das Fahrverhalten speziell abseits befestigter Wege. Eine weitere Versorgung mit elektrischem Strom kann ebenso eingebaut werden, um zusätzliche Militärtechnik zu betreiben – beispielsweise Kommunikationssysteme.
Nur mit Diesel und Automatik
Laut Kia ermöglichen der modulare Rahmen und die vielseitigen Antriebsoptionen eine schnelle Anpassung an verschiedene Aufgaben im Militärbereich. Allerdings sieht der Hersteller für den Tasman in Tarnkleidung lediglich den 2,2-Liter-Turbodiesel mit 210 PS und höchstens 441 Newtonmetern vor, der die Abgasnorm Euro 5 erfüllt und stets an ein achtstufiges Automatikgetriebe gekoppelt ist. Den in der zivilen Variante ebenfalls erhältlichen 2,5-Liter-Turbobenziner mit 281 PS und einem maximalen Drehmoment von 421 Newtonmetern enthalten die Koreaner dem Militär-Tasman vor.
Im Gelände dürfte der Kia Tasman so oder so mit guten Referenzen glänzen. Seine Bodenfreiheit beträgt 224 Millimeter und auch die Böschungswinkel von 29 Grad (vorn) und 25 Grad (hinten) sind nicht zu verachten.
