Kias Pick-up wird zum Militärfahrzeug
Kia wagt mit dem Tasman den Schritt vom zivilen Pick-up zur militärischen Mehrzweckplattform. Dank modularem Aufbau soll das Fahrzeug verschiedenste Rollen übernehmen.
Kia setzt beim Tasman nicht auf ein festes Fahrzeugkonzept, sondern auf eine wandelbare Plattform. Die militärische Variante wird als Pritschenfahrzeug, geschlossener Aufbau, Flatbed oder sogar als reines Chassis angeboten – bereit für individuelle Anpassungen. Damit soll der Tasman verschiedenste Rollen übernehmen können: vom Truppentransporter bis zur mobilen Kommandoeinheit.
Die Zusatzausstattung liest sich wie ein Werkzeugkasten für Feldmissionen: Stahlstoßfänger mit Seilwinde, Sitze auf der Ladefläche, ein optionaler Durchgang zur Kabine, Funkvorbereitungen sowie ein Ansaugschnorchel für Wasserdurchfahrten bis 80 Zentimeter. Mit 224 Millimeter Bodenfreiheit, elektronischem Sperrdifferenzial und robuster Rahmenkonstruktion ist der Tasman auch abseits befestigter Wege gut gerüstet.
Kia gegen die Platzhirsche
Während Klassiker wie der Mercedes G-Klasse "Wolf" oder der Toyota Land Cruiser vordefinierte Militärversionen anbieten, verfolgt Kia einen anderen Ansatz. Der Tasman lässt sich ab Werk auf konkrete Bedürfnisse abstimmen – sogar durch Lieferung als reines Chassis. Dieser Grad an Modularität ist in dieser Klasse selten und könnte für kleinere Armeen oder spezialisierte Einsatzkräfte besonders attraktiv sein.
Für den militärischen Tasman ist ausschließlich ein 2,2-Liter-Dieselmotor mit 210 PS und Achtgang-Automatik vorgesehen. Kia verzichtet auf komplexere Antriebslösungen – etwa Benziner oder Hybrid – zugunsten von Einfachheit, Reparaturfreundlichkeit und globaler Dieselverfügbarkeit. Das Fahrzeug erfüllt die Euro-5-Norm und richtet sich damit bewusst an Exportmärkte außerhalb Europas.
Flexibel – aber nicht grenzenlos
Trotz aller Vielseitigkeit bleiben Fragen offen: Wie weit reicht die Möglichkeit zur Panzerung? Gibt es Schutz gegen Minen oder ballistische Bedrohungen? Und wie bewährt sich das System im Vergleich zu langjährig erprobten Plattformen unter realen Bedingungen? Die technische Basis ist vielversprechend, doch die Praxis wird über den Erfolg entscheiden.
