Kompakter Japaner im Konfigurator-Check
Toyota hat den Corolla wieder im Programm. Wir haben uns den Kompaktwagen einmal durchkonfiguriert und die Optionen gecheckt. Offenbar will der Hersteller die Top-Version an den Mann bringen. Wir erklären warum.
Erinnern Sie sich noch an den Toyota Auris? Nein? Toyota besser auch nicht, denn das Kompaktmodell verkaufte sich in Europa mit sehr überschaubarem Erfolg. Deshalb erfolgte eine Rückbesinnung auf die Modellbezeichnung „Corolla“ – als solcher wird der kompakte Japaner in zwölfter Generation seit diesem Jahr in Deutschland wieder angeboten. Startgebot 20.990 Euro für den viertürigen Hatchback, 22.190 Euro für den Kombi und 27.990 für die Limousine. Zum Vergleich (ja, dazu muss wieder ein alter Bekannter herhalten): Den Basis-Golf gibt es ab 19.520 Euro, allerdings mit kleinerem Motor und geringerer Serienausstattung.
Wagt man einen Ausflug in den Online-Konfigurator, dann – so wissen wir alle – bleibt es in den seltensten Fällen bei der Basis-Version. Es werden aber auch jede Menge Optionen angeboten, die viel kosten und wenig bringen. Damit Sie bei der Fülle von Auswahlmöglichkeiten den Überblick bewahren, haben wir für Sie den nach unserer Ansicht vernünftigsten Corolla vorkonfiguriert. Quasi als Wegweiser. Exemplarisch nehmen wir uns die Fließheck-Version vor, für die der Kompaktwagen ja auch am bekanntesten ist. Das Einstiegsmodell gibt es lediglich mit einem 1,2-Liter-Turbobenziner mit 116 PS und manueller Sechsgang-Schaltung. Da Toyota aber für Hybrid-Antriebe steht, klettern wir bei der Modellvariante besser noch eine Stufe hoch – auch deshalb, weil in der Basisversion statt eines 8-Zoll-Touchscreen ein dreizeiliges Display sitzt, das sehr nach automobiler Vergangenheit aussieht. Comfort-, Business-, Club- und Lounge.Modell stehen zusätzlich zur Auswahl.
Topmodell mit umfangreicher Ausstattung
Wer nicht viel Zeit im Konfigurator verbringen möchte, wählt die höchste Ausstattung für 34.490 Euro. Dafür gibt es den Lounge, der einzig als Zweiliter-Hybrid mit 180 PS Systemleistung vorfährt. Tatsächlich steckt dann bereits alles im Corolla drin, was man haben können wollte. Lediglich rote Akzente an Heck, Front, Schweller und Außenspiegeln buchen wir in Kombination zum weißen Basis-Lack ein (508 Euro insgesamt) und Velours-Fußmatten für 49 Euro kommen dazu. Für 35.047 Euro gibt es damit volle Hütte. An Bord sind Sportsitze, Premium-Soundsystem, Navi, 18-Zoll-Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer, Einparkhilfe, sämtliche Assistenten und ein adaptives Fahrwerk, auf das man ob seiner geringen Spreizung auch verzichten könnte. Wem der Sinn noch nach einem Panorama-Glasdach steht, der kann weitere 1.000 Euro investieren. Für andere Modellvarianten gibt es das Glachdach übrigens nicht.
Bleibt die Frage, ob der clevere Sparfuchs dieses Angebot unterbieten kann? Dazu müssen Sie für sich selbst zunächst eine Frage klären: Legen Sie Wert auf Design oder auf Technologie? Denn die Linien Business und Club unterscheiden sich genau hier. Beide kosten ab 27.990 Euro. Im Business-Modell sind das Navi mit 3D-Kartenansicht und ein Fahrspurassistent mit Autobahnschilder-Anzeige drin. Getönte Scheiben und Zweifarblackierung gibt es nicht mal gegen Aufpreis; wer 17-Zöller möchte, muss knapp 1.000 Euro bezahlen (insgesamt kommen wir mit dem großen Motor, roten Akzenten und Fußmatten auf 31.607 Euro). Der Club-Corolla wartet eben damit auf, dazu kommen noch Bi-LED-Scheinwerfer.
Navi oder schicke Optik?
Nehmen wir also mal den schicken Club-Flitzer in der Zweiliter-Version und packen zur besseren Vergleichbarkeit die selben roten Akzente und Fußmatten rein wie oben. Das Technikpaket für 990 Euro kommt auch dazu. Bedeutet: Smart-Key, Einparkassistent, Toter-Winkel-Warner, DAB-Radio, Querverkehrswarner und kabelloses Laden für das Smartphone. Innen gibt es nur die Wahl zwischen schwarzer oder grauer Stoff-Ausstattung, beide sind im Serienumfang enthalten. So kommen wir auf einen Gesamtpreis von 31.537 Euro. Aber mal ganz im Ernst: Wer möchte denn so viel Geld für ein Auto ausgeben, das über kein Navi verfügt? Besonders gemein: Die Taste dafür sitzt am Infotainmentsystem, hat aber keine Funktion.
In der Zubehörpreisliste wird das Navigationssystem für 780 Euro geführt; auf Nachfrage beim Hersteller wird uns aber versichert, dass der Einbau als Option auch in der Club-Ausstattung möglich ist. Im Konfigurator lässt sich das Navi als Ausstattungselement aktuell nicht anwählen. Der Umweg über Apple Carplay und Android Auto wäre jetzt natürlich eine willkommene Ausrede. Doch leider sind diese Systeme aktuell noch nicht verfügbar und kommen frühestens Ende 2019. Für eine Preisdifferenz von weniger als 3.000 Euro gibt es im Topmodell also LED-Matrix-Licht, Sportsitze, adaptives Fahrwerk und Teilleder-Ausstattung dazu. Insofern spricht alles für den Corolla Lounge.