Lotus Emira kommt als Plug-in-Hybrid

Im Gegenzug sinkt die Spurtzeit auf 4,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit legt um fast 18 auf nun 293 km/h zu. Damit liegt der Vierzylinder voll auf V6-Niveau.
Lotus wird 2027 die Antriebspalette beim Sportwagen Emira um eine kräftige Plug-in-Hybrid-Version erweitern. Der AMG-Vierzylinder dürfte entfallen.
Lotus hat während der Verkündung der Halbjahreszahlen bestätigt, dass der Emira künftig auch als Plug-in-Hybrid angeboten werden soll. Parallel dazu sei ein Facelift für die V6-Variante vorgesehen, um die Anforderungen der ab 2027 geltenden Euro-7-Abgasnormen zu erfüllen. Welche Leistungen der überarbeitete V6 oder gar die Plug-in-Variante haben wird, haben die Engländer noch nicht verraten.
Hyper-Hybrid-Technik aus Eletre
Laut CEO Feng Qingfeng werde der 4,41 Meter lange Sportwagen Emira dabei mit der sogenannten "Hyper-Hybrid"-Technologie ausgestattet, die noch 2025 erstmals im SUV Eletre debütieren soll. Damit reagiert Lotus auf die regulatorischen Vorgaben und die Notwendigkeit, die Modellpalette langfristig abzusichern. Die Elektrifizierung des Emira ist Teil einer engeren Zusammenarbeit zwischen Lotus Technology in China und Lotus Cars in Großbritannien.
Während die britische Einheit für die Entwicklung klassischer Sportwagen verantwortlich ist, liefert Lotus Technology die Hybrid- und Elektrifizierungskompetenz. Im Zuge der Umstellung könnte die aktuelle Vierzylinder-Version mit Mercedes-AMG-Motor entfallen. Allerdings erfüllt auch die V6-Variante, die auf einem Toyota-Aggregat basiert, nach bisherigen Angaben nicht die neuen Grenzwerte. Bisher leistet der Kompressor-V6 406 PS und 420 Newtonmeter Drehmoment.
Gutes Signal für Standort England
Für die Belegschaft in Norfolk ist die Fortführung des Emira ein wichtiges Signal. Ursprünglich war geplant, das Modell durch ein reines Elektrofahrzeug zu ersetzen. Dieser Schritt wurde jedoch verschoben, nachdem die Verkaufszahlen in den USA im Frühjahr stark eingebrochen waren. Ursache waren deutlich erhöhte Importzölle, die im April zu einem Exportstopp führten.
Feng betonte auf der Analystenkonferenz die Bedeutung von Synergien und Effizienzsteigerungen durch die Zusammenführung beider Unternehmensbereiche. Zu den jüngsten Stellenkürzungen – 550 Arbeitsplätze in Großbritannien – äußerte er sich nicht. Er bekräftigte jedoch das Bekenntnis zur Fertigung in Hethel und kündigte an, die Sportwagen-Sparte mit Fokus auf Hochleistungsfahrzeuge und Engineering-Dienstleistungen weiterzuentwickeln.
Lotus-Situation angespannt
Im ersten Halbjahr 2025 lieferte Lotus weltweit nur 2.813 Fahrzeuge aus – fast 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Emira-Verkäufe gingen sogar um 64 Prozent auf 891 Einheiten zurück. Immerhin ist seit Juli der Export in die USA wieder möglich, nachdem die britische Regierung eine Senkung der Zölle von 27,5 auf 15 Prozent erwirkt hatte.
Finanziell sind es dennoch harte Zeiten für die britische Traditionsmarke. Lotus verbuchte allein im ersten Halbjahr 2025 einen Verlust von 313 Millionen US-Dollar (rund 266 Millionen Euro). Im Vergleich zur Vorperiode mit minus 424 Millionen US-Dollar (361 Mio. Euro) bedeutet dies jedoch eine leichte Verbesserung.