Welche Methoden helfen - und welche nicht

Ein Marderschaden ist immer ärgerlich und die Reparaturen sind meist teuer. Mit diesen Methoden können Sie die Nager von Ihrem Auto fernhalten.
Vielleicht waren Sie auch schon in der Situation: Sie wollen morgens zur Arbeit fahren und Ihr Auto möchte partout nicht anspringen. Die Diagnose des Pannenservices: Marderschaden.
Gerade in der Paarungszeit, zwischen April und Juni, tritt dieses Problem häufiger auf. Allein 2023 haben die so unschuldig dreinschauenden Steinmarder etwa 235.000 Autos beschädigt. Die Männchen markieren mit Duftmarken ihr Revier. Nebenbuhler? Inakzeptabel. Der Geruch eines Konkurrenten kann das kleine Nagetier zum Monster mutieren lassen. Seine Wut lässt das Marder-Männchen dann häufig mit Beißattacken an Autos aus. Kabelbäume, Zündkabel, Wasserschläuche und Dämmmaterial sind nicht mehr sicher. Einmal in Rage knabbern die Tiere alles an, was nicht hart wie Stein ist.
Auch E-Autos können die Beißattacken treffen
Nicht nur für die Besitzer des Autos ist das ärgerlich. Die deutschen Kfz-Versicherer kostet die Beißwut der ansonsten possierlichen Nager rund 128 Millionen Euro pro Jahr, was Reparaturkosten von etwa 540 Euro im Schnitt zur Folge hat. Selbst Elektroautos kann dieses Schicksal treffen, da sind Marder nicht wählerisch. Auch wenn der Motorraum der Stromer in der Regel vollflächig nach unten verkleidet ist und die Hochvoltkabel über eine dicke Ummantelung verfügen, stellt das keinen hundertprozentigen Schutz vor Beißattacken dar. Zwar kommen Angriffe auf E-Autos bislang noch selten vor, doch das muss nicht so bleiben. Und Reparaturen können hier richtig ins Geld gehen. Denn Hochvoltkabel dürfen aus Sicherheitsgründen nicht ausgebessert werden, da ist der komplette Kabelsatz zu erneuern.
Egal ob Verbrenner oder E-Auto: Damit kein Schaden entsteht, ist Vorsorge wichtig. Doch was sind die gängigen Methoden zur Marderabwehr? Wir geben fünf Tipps, wie Sie ihr Auto vor den Tieren schützen können.
Fünf Abwehrmethoden, die Marderschäden verhindern können
1. Ultraschallgerät
Ein Ultraschallgerät wie der Pattler Marderschreck wird an die Autobatterie angeschlossen und gibt dann Ultraschall-Töne von sich, die Marder fernhalten sollen. Experten sind allerdings der Meinung, dass sich die Tiere mit der Zeit an die hohen Töne gewöhnen und sich dann wieder im Auto einnisten. Zudem müssen die Lautsprecher so positioniert sein, dass der Marder direkt an ihnen vorbeiläuft. Da das nicht immer möglich ist, bieten die Systeme nur bedingten Schutz.
2. Marderabwehrmatte oder große Gegenstände
Mit Marderabwehrmatten wie von Gardogi oder anderen großen Gegenständen unter dem Motorraum lässt sich eine Art Barrikade errichten. Vorteil: Die zuschneidbaren Matten sind günstig und können überall eingesetzt werden. Ein hundertprozentiger Schutz ist allerdings fraglich. Schließlich können die Nager auch über einen anderen Weg in den Motorraum gelangen.
3. Elektroschockgerät
Effektive Marderabwehr bietet ein Elektroschocker wie der M186 von Kemo Germany. Mehrere unter Strom stehende Metallplättchen verpassen dem Marder bei Kontakt einen Stromstoß, ähnlich wie bei Weidezäunen. Der Marder erschrickt und sucht das Weite. Klingt im ersten Moment fies, doch die Schocks sind für die Tiere nicht lebensbedrohlich.
4. Kabelummantelung
Wer sein Auto wirksam gegen Marder rüsten möchte, kann auf Kabelummantelungen wie von Alex Tech zurückgreifen. Die Befestigung solcher Kabelschläuche ist zwar etwas aufwendig, die investierte Zeit verhindert jedoch teure Reparaturkosten.
5. Motorwäsche
Einen hervorragenden Schutz gegen Marder-Beißattacken bietet die Motorwäsche. Hierbei werden die Duftmarken der Nagetiere vollständig entfernt. Wo keine fremden Gerüche sind, hat der Marder keinen Grund auszurasten. Allerdings müsste die Motorwäsche zum Ritual werden, um effektiven Schutz zu ermöglichen. Doch Vorsicht: Wäschen mit bis zu 120 bar Druck sind nicht ungefährlich für die Fahrzeugelektrik!Die Mythen der Marder-Abwehr
Mardersprays, Duftscheiben oder Duftmarkenentferner können kurzfristig durchaus helfen. Doch die Düfte verflüchtigen sich schnell und müssen deshalb im schnellen Rhythmus erneuert werden. Von Bitterstoffen lässt er sich dagegen ebenso wenig lange abschrecken wie von einem unter dem Auto platzierten Maschendraht oder Besen. Gar keinen wirksamen Marderschutz bieten angebliche Hausmittelchen wie strategisch platzierte Hundehaare, Duftsäckchen und Mottenkugeln oder Essig-, Chili- und Urin-Geruch oder -Geschmack.