Ola Källenius bestätigt neues Einstiegsmodell
Mercedes-Chef Ola Källenius hat auf dem auto-motor-und-sport-Kongress bestätigt, dass es einen Nachfolger der A-Klasse geben wird. Auffällig ist dabei allerdings, dass sämtliche Mercedes-Verantwortlichen den Begriff "A-Klasse" vermeiden. Das neue Einstiegsmodell könnte also anders heißen. Es baut auf der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) auf und erlaubt somit sowohl reine E-Antriebe als auch Hybridlösungen.
Eigentlich war die Zukunft der A-Klasse längst besiegelt – und sie sah düster aus. Noch im März 2025 hatte Mercedes offiziell erklärt, keinen Nachfolger für das Kompaktmodell zu entwickeln. Der neue CLA sollte die Rolle des Einstiegsmodells übernehmen, während die Stuttgarter ihre Strategie konsequent auf Luxus und Margenstärke ausrichteten. Doch jetzt folgt die spektakuläre Wende: Auf dem auto motor und sport-Kongress hat Konzernchef Ola Källenius höchstpersönlich bestätigt, dass es ein neues Einstiegsmodell geben wird, wenn die aktuelle A-Klasse Ende 2027 ausläuft – den Begriff "A-Klasse" vermeidet der Mercedes CEO allerdings. Das legt nahe, dass der neue Basis-Benz nicht unbedingt eine kompakte Schrägheck-Limousine werden wird und dementsprechend auch nicht mehr "A-Klasse" heißt.
Händlerdruck, Kundennachfrage und strategische Weitsicht haben den Ausschlag gegeben. Für viele Kunden ist die A-Klasse der erste Berührungspunkt mit dem Stern. Wer diesen Einstieg verliert, verliert womöglich langfristig auch potenzielle Käufer der größeren Baureihen. Das möchte Mercedes vermeiden – und nutzt die Gelegenheit, das Segment technologisch mit einer frischen Einstiegsmodellreihe deutlich aufzuwerten.
Die Bestätigung: Bühne, Botschaft, Bedeutung
Källenius nutzte die Bühne des auto motor und sport-Kongresses bewusst: Ein Auftritt vor Fachpublikum, Medien und Branchenkennern sendet ein klares Signal. Die Rückkehr ist mehr als nur ein Produktentscheid – sie ist eine strategische Botschaft.
Mercedes positioniert den Nachfolger der A-Klasse nicht als günstigen Kompromiss, sondern als technologisch vollwertigen Mercedes. Premium bleibt das Ziel – aber zugänglich. "Es wird auch künftig einen erreichbaren und sportlichen Einstieg in die Marke Mercedes-Benz geben, lassen Sie sich überraschen.", macht Källenius Fans Hoffnung.
MMA als technischer Unterbau
Das neue Einstiegsmodell wird wie der CLA auf der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) basieren – einem Baukasten, der Mercedes’ Kompakt- und Mittelklasse elektrifiziert. Die Plattform erlaubt Elektroantriebe mit bis zu 750 Kilometern Reichweite, arbeitet mit 800-Volt-Technik und ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 320 kW. Gleichzeitig sind Verbrenner aus der FAME-Motorenfamilie (M252) mit 48-Volt-Unterstützung möglich, um Märkte und Kunden mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu befriedigen.
MMA bringt außerdem eine neue Software- und Elektronikarchitektur mit: Assistenzsysteme auf Level 2 sind gesetzt, Level 3 ist technisch möglich. Damit rückt Hightech, die bislang der S- und E-Klasse vorbehalten war, in den Bereich der kompakten Einstiegsmodelle vor.
Positionierung zwischen Preis, Technik und Emotion
Die A-Klasse ist seit ihrer Einführung im September 1997 das Tor in die Mercedes-Welt. Während der neue CLA in der Elektroversion bei rund 56.000 Euro startet, dürfte das neue Einstiegsmodell deutlich darunter positioniert sein, ohne auf die wichtigsten Hightech-Merkmale zu verzichten.
Damit bedient Mercedes gleich zwei strategische Ziele: junge Erstkäufer und Umsteiger, die eine attraktive elektrische Alternative suchen, und eine emotionale Bindung an die Marke schon früh aufbauen. Technik, Preis-Leistung und Design müssen dabei gut austariert sein.
Kompakt oder kleines SUV?
Noch offen ist die Karosserieform. Branchenkenner halten eine SUV-Variante für wahrscheinlich – das Segment boomt seit Jahrzehnten ununterbrochen und würde Mercedes erlauben, einen kompakten, dynamischen SUV als Einstiegsmodell zu positionieren. Und es wäre ein möglicher Grund, warum bei Mercedes für das Modell der Begriff "A-Klasse" nicht fällt. Möglich wäre aber auch ein klassisches Schrägheck, das an die Wurzeln der A-Klasse anknüpft.
Welchen Weg Mercedes einschlägt, dürfte entscheidend dafür sein, wie stark das Modell weltweit skaliert. Klar ist: Das Einstiegsmodell muss global funktionieren – das war einer der Gründe, warum die ursprüngliche A-Klasse gestrichen werden sollte.
Zeitleiste und nächste Meilensteine
Aktuell läuft die bisherige A-Klasse noch bis Ende 2027. Mit dem geplanten Nachfolger auf MMA würde Mercedes einen nahtlosen Übergang schaffen. Der CLA markierte kürzlich den Start der neuen Plattform, der neue Kompakte dürfte kurz danach folgen.
Prototypen könnten bereits 2026 auf der Straße auftauchen, eine Markteinführung zum Ende der aktuellen A-Klasse wäre logisch und realistisch. Bis dahin werden weitere Details zur Karosserie, Ausstattung und Preisgestaltung erwartet – und natürlich zum Design, das den neuen Kurs optisch unterstreichen dürfte.
Hinweis: In der Fotoshow über dem Artikel erfahren Sie alles über die aktuelle MBUX-Generation und die neue MMA-Plattform.