Facelift für Limousine und Kombi kommt

Technisch dürfte die C-Klasse ebenfalls aufgewertet werden. Ein Update des MBUX-Infotainmentsystems steht fest, möglicherweise ergänzt durch Funktionen, die aus der neuen E-Klasse bekannt sind.
Die Mercedes C-Klasse (W206) ist seit Anfang 2021 auf dem Markt. Nach rund vier Jahren steht die übliche Modellpflege für die Limousine und den Kombi an, und erste Erlkönig-Bilder zeigen, dass Mercedes die Überarbeitung intensiv vorantreibt. 2025 geht die aufgefrischte C-Klasse an den Start.
Die Prototypen sind aktuell noch stark getarnt, insbesondere an Front und Heck – ein klarer Hinweis auf die Bereiche, in denen sich die markantesten Änderungen abspielen werden. Doch was genau erwartet uns beim Facelift der C-Klasse ?
Design: Feinschliff für einen modernen Look
Die sichtbaren Modifikationen konzentrieren sich auf den vorderen und hinteren Bereich der Limousine. Am auffälligsten dürfte der überarbeitete Kühlergrill sein, der sich stilistisch am Design der neuen E-Klasse orientieren könnte. Dazu kommen modifizierte Front- und Heckschürzen sowie überarbeitete LED-Scheinwerfer und Rückleuchten. Besonderer Hingucker ist die Einführung der neuen Stern-Tagfahrlichter, die bereits für andere Modelle wie dem kommenden CLA angekündigt sind.
Die Außenspiegel werden ebenfalls neu gestaltet und erhalten nun schlankere LED-Streifen als Blinker sowie integrierte Kameras für das 360-Grad-Umfeldkamera-System. An den Seiten des Fahrzeugs bleiben die Änderungen eher marginal – hier scheint Mercedes dem bekannten und erfolgreichen Erscheinungsbild der aktuellen C-Klasse treu zu bleiben.
Beim T-Modell, also der Kombiversion, sehen wir am Heck ebenfalls die geänderten Leuchten, sowie eine neu gestaltete Schürze.
Innenraum: Verbesserte Qualitätsanmutung und moderne Technik?
Im Innenraum könnte die Überarbeitung größere Schritte machen. Während die aktuelle C-Klasse mit einem modernen Design und großen Displays punkten kann, wurde sie von Kritikern aufgrund der Materialqualität in einigen Bereichen bemängelt. Hochwertige Elemente wie die Lüftungsdüsen oder Dekore werden aktuell von günstig wirkenden Kunststoffen in anderen Bereichen konterkariert.
Technisch dürfte die C-Klasse ebenfalls aufgewertet werden. Ein Update des MBUX-Infotainmentsystems steht fest, möglicherweise ergänzt durch Funktionen, die aus der neuen E-Klasse bekannt sind. Dazu könnten ein größerer Zentralbildschirm oder sogar das optionale "Superscreen"-Display zählen. Ein Wechsel zum voluminöseren Hyperscreen, wie er in den EQ-Elektromodellen verbaut wird, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Neueste Sicherheits- und Assistenzsysteme, etwa für teilautonomes Fahren, könnten ebenfalls von den größeren Mercedes-Modellen in die Mittelklasse übertragen werden.
Antriebe: Fokus auf Effizienz und Hybridisierung
Die Motorenpalette der C-Klasse ist aktuell sehr umfangreich und umfasst elf verschiedene Antriebsvarianten, darunter mehrere Plug-in-Hybride, die im rein elektrischen Betrieb Reichweiten von bis zu 100 Kilometern erreichen. Konkret sind es drei Diesel-Motorisierungen teilweise mit 4-Matic-Allrad als Option, ebenso sieht es bei den Benzinern aus, hier bietet Mercedes vier Versionen mit zwei 4-Matic-Optionen inklusive des C43-Modells von AMG. Auf der Hybrid-Seite stehen ebenfalls vier Versionen zur Auswahl, gekrönt vom C63 S E-Performance. Mechanisch dürfte sich am Angebot nur wenig ändern, allerdings werden wohl alle Motoren leicht optimiert, um den strengeren Abgasnormen gerecht zu werden.
Eine interessante Entwicklung betrifft die AMG-Varianten: Der Mercedes-AMG C63 wurde in seiner aktuellen Generation wegen des Verzichts auf den ikonischen V8-Motor kritisiert. Stattdessen setzt er auf einen hochgezüchteten Plug-in-Vierzylinder mit beeindruckenden 671 PS, aber auch einem erheblichen Gewichtsnachteil. Gerüchten zufolge plant Mercedes, diese Antriebseinheit durch ein mild-hybridisiertes V8-Aggregat zu ersetzen, ähnlich dem Ansatz beim kommenden CLE 63. Diese Rückkehr zum Achtzylinder könnte den C63 wieder attraktiver für Performance-Enthusiasten machen.
Zukunft: Elektrische C-Klasse in Arbeit
Während die Modellpflege die Verbrenner-C-Klasse bis Ende des Jahrzehnts relevant halten soll, arbeitet Mercedes bereits an einem vollelektrischen Pendant. Erste Prototypen einer E-C-Klasse wurden bereits gesichtet, die auf einer dedizierten Elektroplattform basieren soll. Diese elektrische Variante könnte bereits 2026 auf den Markt kommen und dürfte den Weg in eine vollelektrische Zukunft für die C-Klasse ebnen.
Interessant ist dabei die Strategie von Mercedes, Verbrenner- und Elektrovarianten parallel zu entwickeln. Diese Zweigleisigkeit erlaubt es dem Hersteller, traditionelle Käufer weiterhin zu bedienen, während er sich gleichzeitig stärker im Elektrosegment positioniert.
Konkurrenz und Marktstart
Die überarbeitete C-Klasse wird sich einer verschärften Konkurrenzsituation stellen müssen. Zu den Hauptgegnern zählen der kürzlich vorgestellte Audi A5 sowie der kommende BMW 3er auf der "Neue Klasse"-Plattform. Beide Modelle bieten ebenfalls elektrische Derivate, was den Wettbewerbsdruck auf die C-Klasse zusätzlich erhöht.
Das Facelift-Modell wird voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2025 vorgestellt, bevor es im Sommer desselben Jahres auf den Markt kommt. Mit diesem Zeitplan bleibt Mercedes wettbewerbsfähig, während die elektrischen Pendants erst 2026 folgen sollen.