Drei Farben, fünf Markierungen
Bei den Wintertestfahrten in Barcelona müssen Beobachter dieses Jahr etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, auf welcher Mischung ein Pilot gerade unterwegs ist. Wir zeigen Ihnen, wie Pirelli die Sorten unterscheidet.
Pirelli hat für diese Saison insgesamt nur fünf verschiedene Mischung.n Trockenreifen homologiert. Doch an der Strecke können die Fans nicht mehr erkennen, welche der fünf Härtegrade sich gerade im Einsatz befinden. Die drei unterschiedlichen Reifensorten, die Pirelli zu jeden Grand-Prix-Wochenende bringt, bekommen nämlich ab sofort einheitliche Namen.
So heißt der weichste Gummi immer einfach „soft“, der mittelharte „medium“ und die härteste Mischung „hard“ – auch wenn es sich dabei je nach Rennstrecke um unterschiedliche Mischung.n handelt. Damit will man den Gelegenheitszuschauern die aus Sicht der Verantwortlichen komplizierte Unterscheidung zwischen „hyper-, ultra- und supersoft“ ersparen.
Reifensorten werden durchnummeriert
Wer wissen will, um welche Sorten es sich genau handelt, muss sich schon über Fachmedien informieren oder direkt bei Pirelli nachschauen. Zusätzlich zum Buchstabenkürzel „C“ für Compound (englisch: Mischung. werden die fünf Grip-Stufen künftig einfach durchnummeriert – von C1 für den härtesten Reifen bis zu C5 für die ganz weiche Mischung.
Auch das Farbschema wird vereinfacht. Der weiche Reifen bekommt eine rote Markierung, in der Mitte steht der Medium in Gelb, der haltbarste Gummi wird mit weißen Schriftzügen auf der Flanke gekennzeichnet. Normalerweise reicht diese Unterscheidung auch für die drei Slicks-Sorten problemlos aus. Doch für die Testfahrten, bei denen den Teams alle fünf Mischung.n zur Verfügung stehen, musste sich Pirelli eine andere Lösung einfallen lassen.
Markierung mit und ohne Linien
Am Ende entschieden sich die Italiener dagegen, die Mischung.n mit zusätzlichen Farben zu markieren. Stattdessen werden von den roten Markierungen des weichsten Reifens (C5) einfach die Linien zwischen dem Pirelli-Logo und dem P-Zero-Schriftzug weggelassen. Analog dazu läuft das auch bei der härtesten Mischung (C1) – nur eben in Weiß. Dieses Schema soll übrigens nicht nur bei den Wintertests zum Einsatz kommen, sondern auch bei den Testfahrten während der Saison.
Wie gut sich die Mischung.n C1 und C2 sowie C4 und C5 auf einem fahrenden Auto unterscheiden lassen, werden wir erst bei den ersten Proberunden in Barcelona (18. bis 21. Februar) sehen. Es ist aber zu befürchten, dass nicht immer auf den ersten Blick klar ist, welche Reifensorte ein Pilot gerade aufgeschnallt hat. Dabei ist die Identifikation der Reifen für die Einordnung der Leistung bekanntlich von großer Bedeutung.
Weichste Mischung wird haltbarer
Pirelli hat auch schon verraten, wie sich die fünf Mischung.n im Vergleich zum Vorjahr verändern werden. Die Mischung C3 entspricht vom Härtegrad etwa dem alten Soft-Reifen. Er steht in der Mitte der Skala. Der C5 ist vergleichbar mit dem alten Hyper-Soft, allerdings soll bei ihm die Gefahr des Körnens etwas verringert und die Haltbarkeit verbessert worden sein.
Die Mischung C4, die praktisch ultrasoft und supersoft ersetzt, soll sich vom Grip genau in der Mitte von C3 und C5 befinden. Damit würden im unteren Teil der Skala die Performance-Unterschiede größer werden, was für mehr Abwechslung in puncto Strategie sorgen soll. Die beiden härteren Mischung.n entsprechen nicht mehr ganz den alten Medium- und Hard-Reifen. Sie wurden beide ein gutes Stück weicher gebacken und rücken in Sachen Grip damit dem Soft auf die Pelle.