Mercedes bremst Red Bull aus

Bis Portugal hatte Red Bull die Oberhand. An der Algarve war der Mercedes zumindest im Rennen das schnellere Auto. Wir haben die Leistungen aller zehn Teams in unserem Formcheck unter die Lupe genommen...
Führungswechsel in unserem Power Ranking: Mercedes hat nicht das bessere Auto als Red Bull, aber der Weltmeister macht mehr aus seinen Möglichkeiten. Auch im Mittelfeld gibt es Verschiebungen. Wir haben die Leistungen aller zehn Teams im Formcheck unter die Lupe genommen.
Wir werden noch bis zum GP Spanien am kommenden Wochenende warten müssen, bis wir endlich herausfinden, wie gut die 2021er Autos wirklich sind. Vorausgesetzt, es bleibt in der Qualifikation trocken. Der Circuit de Catalunya ist eine Strecke, auf der Aerodynamik und Motor gleichermaßen gefordert sind, und auch eine Strecke, auf der man auf seine Reifen aufpassen muss. Und das stellte sich beim neuen Mercedes bislang als Schwachstelle heraus.
Mercedes hat dieses Handikap in den ersten drei Rennen gut kaschiert. In Bahrain halfen die kühlen Temperaturen nach Sonnenuntergang und Fehler von Red Bull. In Imola war es richtig kalt. Und am Sonntag hat es geregnet. In Portimao war der glatte Asphalt ein guter Mitspieler. Es ist dort fast unmöglich, seine Hinterreifen in den roten Bereich zu bringen.
Dazu kam, dass Red Bull nicht in Top-Form auftrat und sich durch individuelle Fehler selbst ein Bein stellte. Vielleicht war auch das große Aero-Paket ein Schritt zu viel. Nicht alle Elemente konnten überzeugen. Mercedes blieb dem treu, was man hat und kennt. Nur eine kleine Heckflügelmodifikation war im Gepäck.
Deshalb ergibt sich nach drei Rennen das Zwischenfazit: Red Bull hat vielleicht das schnellere Auto, aber Mercedes macht mehr aus seinen Möglichkeiten. Reiche ihnen eine Hand, und sie nutzen ihre Chancen eiskalt aus. Das geht natürlich nur mit Lewis Hamilton im Cockpit.
Alpine rauf, Alpha Tauri runter
Das Mittelfeld wurde einmal kräftig durchgemischt. Alpine stieg auf, Alpha Tauri ab. Ferrari war auf eine Runde dritte Kraft, McLaren über die Distanz. Auch innerhalb der Teams vermisste man Ausgeglichenheit. Bei Lando Norris lief es wie geschmiert. Teamkollege Daniel Ricciardo startete nur vom 16. Platz. Esteban Ocon brachte den Alpine A521 in die dritte Startreihe. Fernando Alonso blieb im Q2 hängen.
Carlos Sainz war stark im Quali und schwach im Rennen. Bei Charles Leclerc war es umgekehrt. Die Ferrari litten am Sonntag unter einer seltsamen Krankheit, die nur sie befiel. Die Medium-Reifen nervten die Fahrer mit Körnen. Deshalb musste Leclerc früher an die Box als geplant, und deswegen fuhr Sainz im zweiten Abschnitt mit dem Rücken zur Wand.
Aston Martin steckt weiter im hinteren Teil des Mittelfeldes fest. Das Auto ist einfach zu langsam. Das straft die Fahrer im Rennen doppelt. Wenn Abtrieb fehlt, leiden auch die Reifen. Die Plätze 13 und 14 sagen alles. Wenn die Konkurrenz keine Geschenke macht, sind WM-Zähler in weiter Ferne.
Haas hatte zum ersten Mal einen Gegner. Williams war nach dem Höhenflug von Imola nicht wiederzuerkennen. Mick Schumacher hat es geschafft, einen der beiden Williams zu knacken. Er ist überzeugt: "Hätte ich es früher an Latifi vorbeigeschafft, hätte ich auch mit Russell kämpfen können."
Power Ranking GP Portugal 2021
Hier das Power Ranking zum GP Portugal im Kurzüberblick. Den detaillierten Formcheck aller zehn Teams finden Sie wie gewohnt in der Galerie.
- Mercedes (2)
- Red Bull (1)
- McLaren (3)
- Ferrari (4)
- Alpine (7)
- Alpha Tauri (5)
- Aston Martin (6)
- Alfa Romeo (8)
- Williams (9)
- Haas (10)
*in Klammern Position nach dem Rennen in Imola