GAC fertigt in Europa und könnte so Zölle umgehen
GAC startet mit Magna die Produktion des Aion V in Europa. Dies markiert einen weiteren Schritt chinesischer Hersteller, ihre Präsenz auf dem europäischen Markt auszubauen.
Seit dem 15. September 2025 produziert Xpeng gemeinsam mit Magna in Graz (Österreich) chinesische Elektroautos für den europäischen Markt. Nun geht auch GAC eine Kooperation mit dem Auftragsfertiger ein. Ab sofort läuft die Serienproduktion des vollelektrischen Aion V in der Magna-Fabrik. Dieser Schritt zeigt, dass immer mehr chinesische Hersteller auf Fertigung in Europa setzen, um ihre Präsenz auf dem Markt zu verstärken.
Die Zusammenarbeit zwischen GAC und Magna könnte für die Automarke von strategischer Bedeutung sein. Die Fertigung des Aion V in Graz hilft dem chinesischen Hersteller, Zölle und Ausgleichszölle zu umgehen, die bei der Einfuhr von vollständig in China produzierten Fahrzeugen in die EU anfallen. Generell müssen Hersteller einen Einfuhrzoll von 10 Prozent auf Autos aus China zahlen. Zudem erhebt die EU sogenannte Ausgleichszölle, die je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen können und bis zu 35,3 Prozent betragen. Diese Abgaben fallen seit November 2024 an.
Durch die teilweise Fertigung in Graz, bei der vorgefertigte Teile nach Europa geliefert und hier montiert werden (SKD-Methode), können die Zollabgaben deutlich gesenkt werden. Es ist daher wahrscheinlich, dass auch GAC diese Fertigungsstrategie nutzt, um kostengünstiger auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen.
Magna wird für chinesische Hersteller immer attraktiver
Mit seiner Flexibilität und Erfahrung bietet Magna GAC eine Lösung, um die europäische Nachfrage nach Elektrofahrzeugen schnell und effizient zu bedienen. Die Produktionskapazitäten in Graz sind gut ausgelastet und bieten Platz für verschiedene Fahrzeugtypen – von Verbrennern bis zu Elektroautos. Diese Partnerschaft ermöglicht es GAC, nicht nur von den Vorteilen der lokalen Produktion zu profitieren, sondern auch, die strengen EU-Vorgaben für den Automobilsektor zu erfüllen. Der Aion V, der mit fünf Sternen im Euro-NCAP-Crashtest bewertet wurde, ist bereits in Finnland, Polen und Portugal erhältlich.
Auch Xpeng lässt in Graz hauptsächlich die beiden Elektro-SUV-Modelle G6 und G9 produzieren. Die Zusammenarbeit mit Magna könnte für viele chinesische Autohersteller, die sich auf dem europäischen Markt etablieren möchten, eine zentrale Rolle spielen. Diese strategische Entscheidung stellt eine attraktive Option dar, besonders im Hinblick auf die kostengünstigere Markterschließung und die Optimierung der Importzölle. Die Frage, was diese Entwicklung für die europäische Wirtschaft bedeutet, bleibt jedoch offen.
Im Video sehen Sie den Xpeng G6.
