Crash wird erneut verhandelt
Red Bull hat Rechtsmittel eingelegt, um die Silverstone-Strafe gegen Lewis Hamilton anzufechten. Der Rennstall beantragte bei der FIA eine offizielle Überprüfung des Falls, um ein härteres Urteil gegen den Silverstone-Sieger zu erwirken. Die Erfolgsaussichten sind allerdings gering.
Der Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton wird am Donnerstag (29.7.) noch einmal aufgerollt. Red Bull hat bei der FIA offiziell um eine Überprüfung des Urteils vom britischen Grand Prix in Silverstone gebeten. Dieses Rechtsmittel steht allen Teams zu, die mit einer Entscheidung der Kommissare an der Strecke nicht einverstanden sind.
Der Weltverband hat bereits die Termine verschickt, an denen sich die Vertreter von Mercedes und Red Bull per Video-Konferenz bei den Stewards melden müssen. Bei den Schiedsrichtern handelt es sich übrigens um das selbe Personal, das schon in Silverstone die Entscheidung getroffen hat und nicht etwa um die neuen Stewards, die für den Ungarn-Grand-Prix eingeteilt sind.
Laut FIA sei der Antrag auf Überprüfung schon am Freitag, den 23. Juli beim Weltverband eingegangen. Bis Mittwoch (28.7.) müssen die beiden beteiligten Parteien nun eine Liste im FIA-Büro hinterlegen, welche Vertreter an den Gesprächen teilnehmen werden.
Kaum Chance auf Änderung des Urteils
Die Erfolgsaussichten dieser Maßnahme sind allerdings äußerst gering. Zuerst einmal muss Red Bull neue Beweise vorlegen, die den Stewards bei ihrer ersten Urteilsfindung in Silverstone nicht zur Verfügung standen. Nur dann wird der Antrag auf Überprüfung überhaupt erst zugelassen und der Fall neu aufgerollt.
Das heißt aber noch nicht, dass diese Beweise die Beurteilung der Situation verändern. Eigentlich hatten die Kommissare schon während des Rennens in England alle Telemetrie-Daten und Kameraperspektiven zur Verfügung, um ihr Urteil zu sprechen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Red Bull nun plötzlich etwas gefunden hat, das die Sachlage komplett anders darstellt.
Die Vergangenheit zeigt, dass die FIA ihre Tatsachenentscheidungen bei Überprüfungen nur im äußersten Notfall ändert. Zuletzt hatte das Team Alfa Romeo nach dem Rennen in Imola um eine Überprüfung gebeten, weil Kimi Räikkönen im Rennen eine aus Sicht des Teams unberechtigte Strafe kassierte. Damals wurde das Überprüfungsverfahren zwar zugelassen, an der Entscheidung änderte sich aber nichts.
Ein weiteres prominentes Beispiel stellt der Grand Prix von Kanada 2019 dar. Damals hatte Sebastian Vettel eine Fünfsekunden-Strafe im Duell mit Lewis Hamilton kassiert und dadurch den Sieg abgeben müssen. Ferrari versuchte die Strafe nachträglich anzufechten, aber die Überprüfung wurde aus Mangel an neuem Beweismaterial gar nicht erst zugelassen.