Sein Motor kommt ohne Magnete aus

Im neuen Renault 5 E‑Tech steckt eine Antriebstechnik, die in der Elektroauto-Welt bisher selten zu finden ist. Der Wickelrotor verzichtet auf Magnete und bietet mehrere Vorteile.
Der neue Renault 5 E‑Tech wirkt in seinem Retro-Kleid super charmant und erinnert an vergangene Zeiten. Doch unter der Hülle steckt ein Antrieb, der in der Elektrowelt noch Seltenheitswert hat: eine fremderregte Synchronmaschine mit Wickelrotor, komplett ohne Permanentmagnete. Damit spart Renault nicht nur Gewicht, sondern verzichtet auf seltene Erden. Das ist nicht nur ein technischer Kniff, sondern ein klares Statement in Sachen Nachhaltigkeit.
Klassische E‑Motoren setzen oft auf Permanentmagnete aus Neodym oder Dysprosium, Rohstoffe, die unter hohem Energieaufwand gewonnen werden. Der Wickelrotor im R5 erzeugt sein Magnetfeld hingegen durch eine Stromspule im Rotor. Das senkt den Materialbedarf, erleichtert das Recycling und macht den Antrieb unempfindlicher gegen Preisschwankungen am Rohstoffmarkt.
Kompakter, leichter und trotzdem stärker
Für den Einsatz im R5 haben die Ingenieure den Antrieb aus dem Megane E‑Tech gründlich überarbeitet. Der Motor ist 3,0 Zentimeter kürzer und 15 Kilogramm leichter – entscheidende Werte, wenn jeder Zentimeter Bauraum zählt. Das spart nicht nur Gewicht an der Vorderachse, sondern verschafft Platz für Crashstruktur und Lenkmechanik. Trotz der Schrumpfkur liefert die stärkste Version 110 kW (150 PS) und 245 Nm Drehmoment. Damit ist der neue R5 der leistungsstärkste Serien‑R5 bisher.
Auf der Straße zeigt der Antrieb, dass er nicht nur auf dem Papier überzeugt. In der Stadt reagiert der R5 spontan auf jeden Gasbefehl, ohne übertrieben nervös zu wirken. Auf der Landstraße bringt er seine Leistung so harmonisch wie präzise auf den Asphalt. Und selbst auf der Autobahn fehlt es ihm nicht an Durchzug, bis zum abgeregelten Limit von 150 km/h. Das Geheimnis liegt in der feinen Abstimmung zwischen Motor, Getriebe und Rekuperationssystem.