Diese Teslas sind für 2026 angekündigt
Tesla plant für das kommende Jahr eine Modelloffensive. Mit dem Roadster, Semi und Cybercab sollen gleich drei neue Baureihen kommen. Und was ist mit dem Model 2 alias Model Q?
Ankündigungen können sie bei Tesla. Das erlebt die Autowelt seit 2008, als Elon Musk Chef des Elektroauto-Herstellers wurde, immer und immer wieder. Insofern ist auch bei den drei bis vier neuen Modellreihen, die Tesla für 2026 in Aussicht gestellt hat oder bei denen sich entsprechende Gerüchte hartnäckig halten, eine gesunde Skepsis angebracht. Zumindest so lange, bis sie tatsächlich aus den Produktionshallen rollen oder zumindest regulär bestellt werden können.
Doch wer Tesla wohlwollend begegnet, darf sich im kommenden Jahr auf eine wahre Modelloffensive freuen, die ein breites Fahrzeugspektrum abdeckt. Ein neues Einstiegsmodell könnte ebenso kommen wie der schon ewig angekündigte elektrische Langstrecken-Lkw, der heiß ersehnte neue Roadster und das autonom fahrende Cybercab. Diese Übersicht stellt das neue Tesla-Trio, das sich noch zum Quartett ausweiten könnte, kurz vor.
Tesla Roadster 2.0
Bei der Aktionärsversammlung Anfang November 2025 hatte es Elon Musk noch einmal bekräftigt: Am 1. April 2026 soll der neue Tesla Roadster endlich in Seriengestalt vorgestellt werden. Zur Erinnerung: Das Auto wurde bereits 2017 präsentiert und sollte damaligen Angaben zufolge bereits 2020 auf den Markt kommen...
Tesla und sein omnipräsenter Chef haben die sechs zusätzlichen Jahre genutzt, um allerlei irre Technologien für den neuen Roadster anzukündigen. So soll es ein "SpaceX Option Paket" geben, das zehn um das Fahrzeug angebrachte Raketentriebwerke umfasst. Die Spurt-Zeit laut Musk? "0 – 60 mph (96,6 km/h; d. Red.) < 1 Sekunde .... Und das ist der uninteressanteste Teil". Über kurze Strecken soll der Roadster 2.0 nämlich sogar fliegen können. Und sonst? Maximales Drehmoment: 25.000 Newtonmeter! Höchstgeschwindigkeit: über 400 km/h! Leistung: mindestens 750 kW, also 1.020 PS! Reichweite: etwa 1.000 Kilometer. Scheibenwischer: Hightech mit elektromagnetischer Steuerung!
Hat hier jemand was von "Ankündigungsweltmeister" gesagt? Mag sein – am 1. April wissen wir mehr.
Tesla Semi
Seinen großen Elektro-Lkw Semi hatte Tesla einst gemeinsam mit dem Roadster vorgestellt. Er sollte sogar noch früher als dieser auf den Markt kommen, nämlich 2019. Inzwischen heißt es, dass die reguläre Serienfertigung im neuen Werk in Reno im US-Bundesstaat Nevada irgendwann 2026 beginnen soll. Konkreter wurde der E-Auto-Hersteller dazu auf der letzten Aktionärsversammlung jedoch nicht.
Eine Konsequenz der langen Verzögerung: Tesla passt das Design des Semi bereits vor dem Start der Serienfertigung an. Mit neuen Scheinwerfern und weiteren Detailänderungen greift der E-Lkw den aktuellen Tesla-Stil auf, wie er beispielsweise am aufgefrischten Model Y und am Cybertruck zu begutachten ist. Das zielt jedoch nicht nur auf eine modernere Optik ab, sondern ebenso auf einen verbesserten Energieverbrauch von 105,6 statt 125 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die maximale Lade-Power steigt auf 1,2 Megawatt, die Motorleistung auf 800 kW (1.088 PS). Wann die ersten Tesla Semi nach Europa kommen sollen, ist aktuell leider nicht bekannt.
Tesla Cybercab
Im Oktober 2024 präsentierte Tesla sein erstes wirklich autonom fahrendes Auto: das Cybercab. Elon Musk garnierte die Enthüllungsveranstaltung mit einem wie üblich ambitionierten Zeit- und Kostenplan: Bis 2026 soll das selbstfahrende Elektroauto verfügbar sein und es soll weniger als 30.000 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 25.800 Euro) kosten. Immerhin wird die Robotaxi-Technik aktuell bereits getestet: In den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien sind derzeit bestehende Tesla-Modelle als Versuchsträger unterwegs, um die autonomen Fahrfunktionen möglichst sicher und serienreif zu entwickeln.
Das ist dringend nötig, denn eine Person aus Fleisch und Blut am Steuer fällt als Rückfalloption aus: Das Tesla Cybercab besitzt nämlich weder Lenkrad noch Pedale. Optisch ist das Modell eine Art Model 3 Coupé mit betont aerodynamisch gestalteter Karosserie, großen verkleideten Rädern und Scherentüren. Eine Heckscheibe oder klassische Außenspiegel gibt es dagegen nicht. Wozu auch, schließlich fährt ja der Roboter, und der erkennt über die Kameras und Sensorik, was um das Auto herum los ist.
Tesla Model 2 bzw. Model Q
Das Einstiegsmodell ist aktuell eines der größten Mysterien rund um Tesla. Im Januar 2024 kündigte Elon Musk einen "erschwinglichen" Tesla an, nur um ihn kurz vor Ende desselben Jahres mit unmissverständlichen Worten einzukassieren. "Ein reguläres 25.000-Dollar-Modell wäre sinnlos und albern. Es würde völlig im Widerspruch zu dem stehen, woran wir glauben." Dabei hatte Musk entsprechende Medienberichte kurz zuvor noch als "Lüge" bezeichnet.
Dennoch halten sich Gerüchte über einen neuen Basis-Tesla weiterhin hartnäckig. Demnach könnte Tesla den Zielpreis von 25.000 Dollar (gut 21.500 Euro) durch ein neues Produktionsverfahren ("Gigacasting" bzw. "Unboxed") und günstigere Batterietechnik erreichen. Das Model 2 alias Model Q soll – wenn es tatsächlich kommt – Berichten zufolge konsequent auf billigere Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) setzen. Angeblich gibt es sogar geheime Entwicklungen mit neuartigen Aluminium-Ionen-Batterien, bei denen Aluminium (Al³⁺) das tragende Ionen-Medium ist.
Vom Fahrzeugkonzept her könnte es sich um einen kleineren Crossover-Ableger des Model Y handeln. Auch eine Cybercab-Adaption ohne Selbstfahr-Technik steht im Raum. Ein klassischer Kleinwagen unterhalb des Model 3 scheint dagegen tatsächlich vom Tisch zu sein. Ist ein Model2/Q eher Wunschdenken oder nahe an der Realität? Die kommenden zwölf Monate werden es zeigen.
