Verkehrsminister sieht sieben Jahre Stau
25.06.2025 - 10:07 Uhr
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kündigt an, die maroden Brücken in Deutschland umfassend zu sanieren. Die Reparaturen sollen bis 2032 andauern, es drohen viele Staus.
Bundesweit sind von dem Plan rund 4.000 Brücken betroffen, die eine Erneuerung dringend nötig haben. Das entspricht laut Schnieder einer Fläche von 450 Fußballfeldern. "Wir haben uns zu Beginn die großen und wichtigen Brücken vorgenommen und davon sind schon umgerechnet 156 Fußballfelder gemacht worden. Ein Drittel der Fläche ist saniert, und den Rest werden und müssen wir jetzt angehen”, gibt er gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur an. Bis spätesten 2032 sollen die Brücken dann wieder normal befahrbar sein. Ein Mammutprojekt, das nicht nur Nerven, sondern auch Geld kostet.
Die Bundesregierung plant aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz des Haushalts 2025 2,5 Milliarden Euro für die Reparaturen aufzubringen. In den kommenden Jahren sollen noch mehr finanzielle Mittel in Milliardenhöhe fließen. Die daraus resultierenden Baustellen werden viele Autofahrer auf eine Geduldsprobe stellen. Das weiß auch Schnieder: "Das führt natürlich zu Einschränkungen und Belastungen. Die Perspektive ist aber, dass es danach besser wird, weil es wieder eine einwandfrei funktionierende Brücke gibt." Zudem möchte der Bundesverkehrsminister die Bauarbeiten beschleunigen, indem Verfahren vereinfacht werden sollen. Gerade die Planfeststellungsverfahren nehmen aktuell viel Zeit in Anspruch. Das solle künftig schneller vorangehen.
Zuvor hatte der Bundesrechnungshof der Regierung eine zu schleppende Sanierung der Brücken vorgeworfen. Das Ministerium hatte die Kritik allerdings zurückgewiesen.
Aktuelle Lage in Deutschland
Ein sehr dramatisches Beispiel für den schlechten Zustand vieler deutscher Brücken ist der Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Sie war erst kurz zuvor teilweise saniert worden, ehe ein Brückenzug am 11. September 2024 einstürzte. Laut eines Berichts des MDR soll der Wiederaufbau erst 2027 beginnen.
Zu den weiteren renovierungsbedürftigen Brücken gehören außerdem die Kochertalbrücke der A81 in Baden-Württemberg oder die Trebeltalbrücke der A20 in Mecklenburg-Vorpommern. Hier sackte 2017 außerdem ein Stück Autobahn ab, kurz vor der Auffahrt zur Brücke.
Im Video sehen Sie die eingestürzte Carolabrücke in Dresden.
