Diese Persönlichkeiten haben uns 2025 verlassen
Sie prägten die Automobilwelt auf ihre Weise oder standen ihr eng verbunden gegenüber – 2025 mussten wir Abschied von herausragenden Persönlichkeiten nehmen. Ob Klaus Kienle, Jochen Mass oder Giorgio Armani: Ihre Leistungen bleiben unvergessen.
Klaus Kienle (77 Jahre)
Klaus Kienle baute aus einer Garage heraus einen weltberühmten Restaurierungsbetrieb für hochwertige Oldtimer auf. Er galt als Spezialist für Mercedes 300 SL Flügeltürer und Mercedes 600. Kienle beschäftigte 80 Mitarbeiter, darunter Experten für Karosseriebau, Elektrik, Sattlerei und Motoreninstandsetzung. Zu seinen Kunden zählten Promis wie Ferrari-F1-Teamchef und FIA-Präsident Jean Todt. Ein bitterer Einschnitt: Anfang 2023 geriet Kienles Betrieb in Verdacht, Oldtimer gefälscht zu haben. Es folgten Durchsuchungen und im Oktober 2023 die Insolvenz. Am 1. April 2025 wurde Kienle tot in seinem Haus in Leonberg gefunden; nach Behördenangaben starb er eines natürlichen Todes.
Jochen Mass (78 Jahre)
Jochen Mass gehörte zu den großen deutschen Rennfahrern der Nachkriegszeit. Der in Dorfen geborene Bayer war fast drei Jahrzehnte Teil des internationalen Motorsport-Establishments – ein Charakterkopf, der für seine Teams weit mehr als nur ein schneller Fahrer war. 1971 begann seine Karriere im Tourenwagensport im Ford Capri, mit dem er auf Anhieb Deutscher Rundstreckenmeister wurde. 1999 bestritt der 105-fache Grand-Prix-Teilnehmer sein letztes großes Rennen bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring im Audi TT, zu dieser Zeit bereits TV-Experte bei RTL. Jochen Mass starb am 4. Mai 2025 in seiner Wahlheimat Südfrankreich an den Folgen eines Schlaganfalls.
Hulk Hogan (71 Jahre)
Der US-Wrestler Hulk Hogan (bürgerlich Terrence Gene "Terry" Bollea) war auch ein leidenschaftlicher Autoliebhaber. Über viele Jahre baute er eine umfangreiche Fahrzeugsammlung auf, bewegte seine Autos bei lokalen Events und zeigte sie in seiner Reality-Show Hogan Knows Best. Seine besondere Leidenschaft galt klassischen amerikanischen Muscle Cars, vor allem Modellen von Dodge und Plymouth aus der Mopar-Familie. Ein Highlight seiner Sammlung, ein 1952er Ford F1 Truck, versteigerte er 2021 zugunsten einer Kinderhilfsorganisation. Am 24. Juli 2025 starb Hulk Hogan in seinem Haus in Clearwater, Florida, an den Folgen eines Herzinfarkts.
Ercole Spada (88 Jahre)
Ercole Spada blieb zurückhaltend in der Öffentlichkeit – anders als viele seiner Kollegen. Sein Name war in Fachkreisen bekannt, nicht aber Teil einer Design-Ikonografie. Dabei entwarf er zahlreiche Fahrzeuge, die heute Klassiker sind – von aerodynamischen Zagato-Coupés der 1960er-Jahre über BMW-Limousinen der 1980er bis zu erfolgreichen Fiat-Modellen der 1990er. Spada verstand sich als Ingenieur unter Designern: präzise, technisch denkend und unprätentiös. Am 3. August 2025 ist er in Sestriere, Norditalien, gestorben.
Giorgio Armani (91 Jahre)
Giorgio Armani war einer der bedeutendsten Modeschöpfer des 20. und 21. Jahrhunderts. Er startete als Schaufensterdekorateur, machte sich in den 1960er-Jahren bei Nino Cerruti einen Namen und gründete 1975 sein eigenes Label mit dem Ziel, zeitlose Eleganz zu schaffen. Sein Gespür für Ästhetik beschränkte sich nicht auf Kleidung: Armani prägte auch die Welt der Fahrzeuge – vom limitierten Mercedes-Benz CLK Cabriolet designo by Giorgio Armani (2004) über die exklusive Vespa 946 Emporio Armani (2015) bis zum eleganten Elektro-Kleinwagen Fiat 500e Giorgio Armani (2020/24). Außerdem kleidete er Bugatti-Kunden ein und stattete seit 2021 offiziell Ferrari-Teams aus. Giorgio Armani starb am 4. September 2025 in Mailand.
Tom Matano (77 Jahre)
Tom Matano, geboren in Nagasaki, gilt als Vater des legendären Mazda MX-5. Er startete 1974 bei GM in den USA, wechselte zur GM-Tochter Holden nach Australien und 1977 zu BMW nach München. 1983 kam er zu Mazda, wo er in zahlreichen Schlüsselpositionen wirkte. Für Matano war das Auto wie ein Personalausweis: Von Nagasaki über Tokio, Los Angeles, Detroit, Melbourne, München, Irvine bis San Francisco zog es ihn beruflich immer wieder weiter. Der MX-5 entwickelte sich für ihn zu einem ideellen Zuhause – in der weltweiten Gemeinschaft seiner Fans. Tom Matano starb am 20. September 2025 im Großraum San Francisco.
Peter Wilhelm Borbet (89 Jahre)
Die Wurzeln des Leichtmetallrad-Herstellers Borbet reichen bis 1881 zurück, als Gustav Borbet eine Messinggießerei gründete. 1928 erweiterte Wilhelm Borbet die Produktion um Aluminiumsandguss. 1962 legte Peter Wilhelm Borbet den Grundstein für den heutigen Firmensitz in Hallenberg-Hesborn im Sauerland und startete dort mit Gussteilen. Ab 1977 folgte der Einstieg in die Leichtmetallradproduktion. Mit dem 1987 vorgestellten "A-Rad" setzte Borbet neue technologische und gestalterische Maßstäbe. Unter seiner Führung wuchs das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Räderhersteller – mit acht Standorten und rund 14 Millionen produzierten Rädern jährlich. Peter Wilhelm Borbet verstarb am 4. November 2025 nach langer Krankheit in seiner sauerländischen Heimat.
James Moylan (80 Jahre)
James Moylan erfand 1986 einen kleinen, aber hilfreichen Hinweis im Cockpit: den Dreiecks-Pfeil, der die Seite des Tankanschlusses anzeigt. Die Idee entstand an einem verregneten Tag, als Moylan beim Tanken mit einem Firmen-Ford auf der falschen Seite der Zapfsäule stand und durchnässt das Auto umparken musste. 1989 rüstete Ford die ersten Modelle mit dem Pfeil aus; viele andere Hersteller übernahmen das Detail. James Moylan starb am 11. Dezember 2025 im Henry Ford Hospital in Detroit.
Chris Rea (74 Jahre)
Chris Rea war weltberühmter Sänger und Songwriter – und begeisterter Autoliebhaber. In vielen seiner Blues- und Rock-Songs spielte das Auto eine Rolle, etwa in Driving Home for Christmas oder Road to Hell (Part 2 – dort beschreibt er lange, ermüdende Autofahrten und das Gefühl von Isolation auf der Straße). Auch Johnny Needs a Fast Car macht die Symbolik deutlich: Das Auto steht dort für Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit. Nach gesundheitlichen Rückschlägen hatte sich Rea aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nach kurzer Krankheit starb er am 22. Dezember 2025 in einem Krankenhaus in England.
