Der Jimny ist zurück – der Preis ist irre
Ein italienischer Importeur holt den Suzuki Jimny als Fünftürer nach Europa. Doch Interessenten brauchen ein dickes Sparbuch für den kleinen Geländewagen.
In Europa war alles Flehen der Fans vergebens, zumindest an die offiziellen Stellen. Die Europa-Zentrale des japanischen Autoherstellers Suzuki hat den Jimny aus dem Verkauf gestrichen und macht auch keine Anstalten, den legendären Gelände-Floh wieder ins Programm zu nehmen. Grund sind die EU-Vorgaben zum Flottenverbrauch, die bei Überschreitung der CO₂-Grenzwerte enorme Strafzahlungen für die Hersteller bedeuten.
Offiziell im Ruhestand
Einen letzten Abgesang auf den winzigen Offroader gab es mit Editionsmodellen in Deutschland, Frankreich und auch in Italien. Seitdem hat sich das Thema für Suzuki erledigt. Für einen erneuten Start des Jimny in der EU gibt es für den Konzern auch wenig Gründe: Schließlich verkauft sich der Jimny dort, wo ihm keine Strafgebühren von den Regierungen aufgebrummt werden, überaus prächtig. Auf dem Heimatmarkt Japan wurden zuletzt Wartezeiten von dreieinhalb Jahren für den Jimny gemeldet.
Aus Italien kommt jetzt allerdings ein Angebot, das aus zweierlei Hinsicht bemerkenswert ist. Die erste: Es gibt dort den Jimny als "langen" Fünftürer zu kaufen. Die zweite: Das kostet richtig viel Geld. Der Importeur Fioravanti Motors aus dem italienischen Castelmassa, Venetien, holt den Jimny aus der indischen Produktion von Maruti-Suzuki in die EU. Der Fünftürer wird auf dem Subkontinent gebaut und dort als "Jimny Alpha" vermarktet. Preislich liegt das Angebot auf einem Level, bei dem man ersatzweise auch an den Kauf eines ausgewachsenen Ford Ranger denken könnte. 43.900 Euro hätte Fioravanti Motors gerne von Jimny-Interessenten. Das entspricht ungefähr den Angeboten deutscher Importeure, die bis zu einem Verbot durch Suzuki Deutschland ähnliche Ideen hatten.
Immerhin liefert der italienische Importeur keine Holzklasse, der Fünftürer-Jimny ist zu diesem Preis bereits mit einigen Extras bestückt. Zur Ausstattung gehören ABS und mehrere Airbags, ein Neun-Zoll-Infotainmentsystem mit Apple Carplay und Android Auto, eine Rückfahrkamera mit hinteren Parksensoren, Tempomat und Bergabfahrhilfe, Voll-LED-Scheinwerfer mit Scheinwerferreinigungsanlage und Nebelleuchten, eine Klimaautomatik sowie ein Lederlenkrad, dazu Leichtmetallräder und grau bezogene Stoffsitze.
Mit Offroad-Umbau und Gas-Anlage
Als Zubehör ab Hof verbaut Fioravanti außerdem auf Wunsch ein Offroad-Fahrwerks-Kit, größere Reifen, Dachträger und Seilwinden sowie eine 45-Liter-BRC-Autogasanlage mit dreijähriger Garantie.
Der fünftürige Jimny basiert technisch auf der zuletzt bei uns offiziell angebotenen dreitürigen Version und unterscheidet sich von dieser im Wesentlichen durch den verlängerten Radstand und die gestreckte Karosserie. Mit einer Länge von 3.985 Millimetern wuchs das Modell um 34 Zentimeter, während Breite und Höhe mit 1.645 beziehungsweise 1.720 Millimetern unverändert blieben. Das Plus an Länge kommt allein dem Gepäckraum zugute, der auch bei voller Bestuhlung alltagstauglicher ausfällt. Unter der Haube arbeitet weiterhin der bekannte 1,5-Liter-Benziner mit 77 kW/105 PS. Neben dem manuellen Fünfganggetriebe steht optional eine vierstufige Automatik zur Verfügung.