VW-Abgasskandal

VW Dieselgate USA: Autobauer drohen weitere empfindliche Strafen
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat die Führungsspitze von Volkswagen wegen Marktmanipulation angeklagt. Die Vorwürfe richten sich gegen Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, Vorstandschef Herbert Diess und den Ex-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn.
Allen drei wird vorgeworfen, Anleger im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die Risiken der Dieselaffäre informiert zu haben. Das teilten die Strafverfolger am Dienstag mit.
Der Konzern hatte erst am 22. September 2015 – mehrere Tage nach Bekanntwerden des Vorgehens der US-Umweltschutzbehörde EPA in den USA – die Finanzmärkte informiert. Hinweise auf Unregelmäßigkeiten hatte es allerdings bereits zuvor gegeben, berichtet der Spiegel. So waren die illegalen Abschalteinrichtungen zur Abgassteuerung Ende Juli 2015 bereits Thema einer internen Sitzung. An der hatte unter anderem der damalige VW-Chef Martin Winterkorn teilgenommen, aber auch der heutige Vorstandsvorsitzende Herbert Diess, damals Markenvorstand. Pötsch war Finanzvorstand des Volkswagen-Konzerns, als der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn Abgas-Manipulationen an Motoren von Dieselautos in den Vereinigten Staaten einräumte.
Volkswagen musste wegen des Skandals allein in den USA mehr als 20 Milliarden Euro zahlen. Das Unternehmen selbst hat das Vorgehen seiner Manager verteidigt. Milliardenstrafen hätten damals als unwahrscheinlich gegolten, die Finanzmärkte seien deshalb nicht informiert worden.