Wilko Stark geht bei Daimler
Wilko Stark, derzeit Bereichsvorstand für Einkauf und Lieferantenqualität, wird den Daimler-Konzern verlassen. Das teilte der Autobauer am Mittwoch (17.4.2019) in Stuttgart mit.
„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich strebe in meinem zukünftigen Werdegang eine technisch orientiertere und gesamtunternehmerische Funktion an. Die vor uns liegenden fundamentalen Veränderungen der Automobilindustrie erfordern aber jetzt in der gesamten Unternehmensführung eine langfristige Kontinuität. Ich wünsche der zukünftigen Mercedes-Benz AG viel Erfolg”, lässt Stark in einer Unternehmensmitteilung wissen. Er wird den Daimler-Konzern zum Monatsende verlassen. Daimler wiederum wird sich aber schnellstmöglich nach einem Ersatzkandidaten oder einer -kandidatin für den vakanten Vorstandsposten umsehen.
Diese Personalie kommt unerwartet. Der Nachwuchs-Manager hatte erst im Oktober 2018 den Vorstandsposten im Ressort Einkauf übernommen. Zuvor war er Strategie-Chef bei Daimler und somit auch oberster Produktplaner für die Auto-Sparte. Unter seiner Leitung entwickelte Daimler das CASE-Konzept, das Vernetzung, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste und elektrische Antriebe in die Fahrzeuge bringt. Wilko Stark war seit 2012 beim Stuttgarter Autohersteller angestellt. Und steckt nach eigenen Aussagen mitunter auch hinter dem Deal zwischen BMW und Daimler, sich gemeinsam dem Aufbau von Sharing-Diensten zu widmen.
Möglicherweise zu BMW oder in den VW-Konzern
Wohin es das engagierte Nachwuchstalent zieht, ist bis dato noch reine Spekulation. Nach dem Einfädeln des Deals mit BMW könnten die Münchner eine gute Adresse sein. Zumal dort auch fähige Nachwuchskräfte nicht so reich gesät sind. Oder es könnte mit seinem vorherigen Arbeitgeber zu tun haben: dem Volkswagen-Konzern. Der gebürtige Stuttgarter stieg im Jahre 2007 bei Volkswagen in Wolfsburg als Leiter der Produktplanung ein. Und ging schon zwei Jahre später für drei Jahre nach Barcelona und verantwortete bei Seat die Produkt- und Marketing-Strategie.
Zu einem ungeduldigen VW-Konzern-Chef wie Herbert Diess würde der engagierte und ehrgeizige Wilko Stark sehr gut passen. Vielleicht werden aber auch bei Porsche und Audi nochmals die Stühle gerückt.