Audi A3 Sportback 2.0 TDI im Fahrbericht
Facelift hin oder her: Der große Diesel wird beim A3 Sportback das Volumenmodell auf dem deutschen Markt bleiben. Also sind wir den 2.0 TDI in der Version mit 150 PS gefahren.
Wie bei allen A3, so wurden auch beim Sportback mit Zweiliter-Diesel zur Auffrischung des Äußeren nur die Kunststoffteile angefasst - in Sachen Blechkleid muss sich der kompakte Fünftürer nicht umgewöhnen. Ob der Wagen mit dem konzentrierten Blick seinen optisch dynamischen Ambitionen gerecht werden kann, erfahren wir später.
Audi A3 Sportback 2.0 TDI: Virtual Cockpit
Der Innenraum verwöhnt dann mit diversen technischen Neuerungen. So wird das Infotainment-System jetzt über einen großen Dreh-Drücksteller mit berührungsempfindlicher Oberfläche bedient. Allerdings lassen sich die verschiedenen Funktionen und optischen Einstellungen des aus dem A4 adaptierten Virtual Cockpit auch über die Knöpfe am Multifunktionslenkrad vornehmen. So wandert auf Wunsch die Navikarte auf den 12,3-Zoll (zirka 31 Zentimeter) großen Hauptbildschirm. Der Spurhalte-Assistent ist jetzt genauso Serie wie der Frontkollisionswarner, gegen Aufpreis ist noch der Stauassistent zu haben, der bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h automatisch mitlenkt. Ebenfalls jetzt verfügbar: ein Querverkehrs-Warner fürs Heck, der die Sicherheit beim Rückwärts-Ausparken quer zur Fahrbahn erhöht.
In Sachen Innenraumqualität will sich Audi anscheinend auch weiterhin nichts vorwerfen lassen: Die Kabine des A3 Sportback ist da über jeden Zweifel erhaben. So gefallen die Sitze nicht nur mit perfekt präzisen Nähten, sie sitzen sich auch bequem und laden mit genügend Seitenhalt zum dynamischen Malträtieren des Gaspedals ein. Auch auf den Plätzen in der zweiten Reihe freut sich der Erwachsene über ausreichend Bein- und, dank recht gerader Dachlinie, über viel Kopffreiheit. Das Gepäckraumvolumen bleibt mit 340 bis 1.220 Liter unverändert praxistauglich und die Ladekante lauert in rückenschonend niedriger Höhe.
Audi A3 Sportback 2.0 TDI: Der Langstrecken-Kompakte
Der Federungskomfort ist gerade für lange Strecken, die wir einem Dieselfahrer nun mal unterstellen, nahezu ideal. Die Lenkung mit dem unten abgeflachten Lenkrad aus dem S-Line-Paket arbeitet für einen Nicht-Sportwagen präzise und direkt genug. Den Allradantrieb gibt es nur wahlweise, unserem Testwagen muss die Vorderachse genügen, um sich vom Asphalt abzustoßen. Geschwindigkeits-Überschuss plus enge Kurve bringt auch den A3 zum Untersteuern - wer hätte das gedacht. Aber das Schieben über die Vorderachse beginnt ausgesucht spät und die sauber dosierbaren Bremsen packen ordentlich zu.
Fast ein kleiner Sportler
Der 2.0 TDI in unserem A3 Sportback leistet 150 PS und generiert ein vergnügliches Drehmoment von 340 Newtonmetern. Da dieses manierliche Moment in unserem Fall nur über zwei Reifen auf die Fahrbahn geleitet wird, kann zu ungestümes Anfahren schon mal mit kurzem Traktionsverlust an der Vorderachse bestraft werden. Bei gleichmäßiger Fahrt brummt das Triebwerk angenehm undieselig. Der Spurt in den dreistelligen Bereich wird in 8,3 Sekunden abgehakt - hier wirkt das Drehmoment unmittelbar, die leicht sportliche Note des Wagens kommt zum Vorschein. Maximal sind 218 km/h drin. Der Durst des kompakten Ingolstädters bemisst sich mit 4,4 Liter pro 100 Kilometer. Die Schaltarbeit übernimmt bei uns das aufpreispflichtige und weiterhin sechsgängige Doppelkupplungsgetriebe S-tronic. Dieses macht seinen Job mega unauffällig, wird mit jeder Schaltsituation souverän fertig.