BMW M6 Coupé im Test
Der M6 teilt zwar den grandiosen V10-Antrieb mit dem M5, distanziert sich laut BMW charakterlich aber deutlich von der Sportlimousine. Ein kürzerer Radstand und ein tieferer Schwerpunkt sind Garanten für noch mehr Sportlichkeit
Dem Coupé gelingt es tatsächlich noch einen Deut besser als der M5-Limousine, die herausragenden Talente des 90-Grad-Zehnzylinders zu transportieren.
Das Triebwerk ist schlicht eine Wucht. Und wer je erlebt hat, wie graziös, elegant und kraftvoll zugleich in diesem Umfeld die Keule geschwungen wird, der stellt den von der M GmbH entwickelten V10 umgehend auf den allerhöchsten Sockel.
Eingebunden in ein elegantes und funktionales Umfeld lässt dieser Motor keine Wünsche in puncto Leistung, Laufkultur und Drehfreude offen, sieht man einmal davon ab, dass sein erwartungsgemäß nicht gerade niedriger Verbrauch wenig mit der begrenzten Tankkapa- zität harmoniert. Das zwingt zu häufigeren Boxenstopps, was etwas betrüblich ist, weil ein perfekter Langstreckenfahrkomfort geboten wird.
Man möchte eigentlich nicht mehr aussteigen. Selbst auf der Rennstrecke, dem Refugium, auf dem Sportwagen erst ihre wahre Seele offenbaren, fügt sich der M6 in professioneller Manier gehorsam den Zwängen, die ihm als sportliches Spitzenprodukt von uns auferlegt werden. Die jüngst erfolgte „Freischaltung“ bis 305 km/h wird die berechtigte Sehnsucht nach diesem Kraftwerk sicher nicht verringern.