Ford Fiesta 1.8 DI, Peugeot 206 2.0 HDI, VW Polo 1.4 TDI

Diesel und Kleinwagen - seit den Tagen des Ur-Golf ist daraus Normalität geworden. Sparsame und kultivierte Motoren machen das Angebot inzwischen verlockend. Ford Fiesta 1.8 DI, Peugeot 206 HDI und VW Polo TDI ringen um die Krone - mit Temperament und Effizienz.
Kennzeichen D – nur der neu gestylte Ford Fiesta verzichtet auf eine optische Duftmarke, die den zweitkleinsten Ford als Diesel ausweist. Beim VW Polo prangt, mit zwei rot abgesetzten End-Buchstaben, das Direkteinspritzer-Symbol schlechthin am Wagenheck: TDI. Kein anderer außerhalb des VW-Konzerns darf sich so nennen, auch natürlich nicht der jüngste Konkurrent im Kleinwagensegment namens Peugeot 206 mit Dieselmotor. HDI verkündet der Schriftzug – er ist der Einzige mit Common-Rail-Technik, die einen wesentlichen Beitrag zur Kultiviertheit und Sparsamkeit moderner Selbstzünder leistete. Verglichen mit Common Rail wirkt die gemeine Verteilerpumpe des Ford Fiesta etwas antiquiert. Das Pumpe-Düse-Prinzip des Polo TDI, bei dem die bis 2000 bar betragenden Drücke mechanisch über die Nockenwelle erzeugt werden, wird eigenwillig nur von den VW-Technikern gepflegt. Doch damit nicht genug der Seltsamkeiten. Die Wolfsburger vertrauen beim Dieselantrieb in der erwachsen gewordenen A- Null-Klasse bei ihrem jüngsten Selbstzünder auf nur drei Zylindereinheiten und begnügen sich mit dem kleinsten Hubraum in diesem Dreier-Verbund. Während die Vierzylinder von Ford und Peugeot 1,8 Liter respektive zwei Liter für ihre 75 und 90 Pferdestärken aufbieten, sind es beim Pumpe-Düse-Dreizylinder gerade einmal 1422 Kubikzentimeter. Small ist beautiful, dies lehrt ein Blick in die technischen Daten des extrem langhubig ausgelegten Diesels. Die 75 PS, die der Fiesta aus dem Mehrhubraum einer mittleren Enduro bezieht, hat der VW-Zwerg ebenfalls zu bieten. Im maximalen Drehmoment, nämlich imposanten 195 Newtonmetern, übertrifft er den Ford mit seinen 140 Newtonmetern bei weitem und bleibt nur knapp unter dem Paradewert von 205 Nm, die der im Hubraum weit überlegene Peugeot-Diesel realisiert. Drei Zylindereinheiten, bei Otto-Triebwerken durchaus ohne schwingungstilgende Ausgleichswellen machbar, lassen sich in Dieselversion nur mit einem solchen Massen-Kräfte-Beruhiger kultivieren. Beim Polo läuft die Ausgleichswelle kettengetrieben im Kurbelgehäuse, ohne dass deshalb der charakteristische Dreizylinder-Appeal, wie der sehr gute Drehmomentverlauf und das spontane Ansprechen, tangiert würden. Es gibt keine Anfahrschwäche im Polo, wohl aber leichte Vibrationen, die am auffälligsten in den unteren Gängen spürbar werden. Doch wie der Dreizylinder-TDI am Gas hängt, wie er kleinste Gaspedalbewegungen in Schub umsetzt – das macht ihm so schnell keiner nach. Die Eigentümlichkeit im Geräuschbild verschwindet umso mehr, je schneller man fährt.