Ford S-Max 2.0 gegen S-Max 2.0 TDCi

Diesel oder Benziner: Wann rechnet sich welcher? Wie viele Kilometer muss man mit dem in der Anschaffung teureren, aber verbrauchsgünstigeren Diesel fahren, um zu sparen, und für wen lohnt sich eher der Benziner? Am Beispiel des Ford S-Max beantwortet auto motor und sport die Preisfrage.
Sportvan - das klingt sehr verdächtig nach Marketing-Lyrik, um Automodellen ein Image fernab der Realität zu verpassen. Van und Sport also, alles klar. Dem S-Max tut man mit solchen Unterstellungen jedoch unrecht. Vor allem mit dem 130 PS starken Zweiliter-Common-Rail-Diesel kommt durchaus Fahrspaß auf. Ist die leichte Anfahrschwäche erst einmal überwunden, geht es ab 2.000/min druckvoll vorwärts. 320 Nm Drehmoment sorgen trotz der gut 1,7 Tonnen Leergewicht für Kraft in nahezu allen Lebenslagen und degradieren den Schalthebel des serienmäßigen Sechsganggetriebes oftmals zum Statisten.
Ganz anders als beim fünf PS stärkeren Benziner, der nur mit Fünfganggetriebe ausgeliefert wird. Um die nahezu identischen Fahrleistungen abzurufen, sind hohe Drehzahlen und fleißiges Schalten angesagt. Kein Beinbruch, da der Zweiliter-Vierventiler freudig und ohne störende Vibrationen hochdreht. Auf schnellen Autobahnetappen wird er allerdings mit seinem leicht dröhnigen Klangbild früher lästig als der unauffällige und gelassen brummende TDCi. Trotz des höheren Drehzahlniveaus fällt der Verbrauchsnachteil der Benzin- Version geringer aus als gedacht: Mit zehn Liter/100 km genehmigt er sich nur 1,3 Liter mehr als der Selbstzünder.
Schlechte Übersichtlichkeit verlangt Hilfe
Dafür durcheilt der Benziner, der zwei Zentner weniger auf die Waage bringt, enge Kurven einen Tick leichtfüßiger und weniger untersteuernd. Dank ihrer direkten und ausreichend Rückmeldung gebenden Lenkung sowie der straffen, aber nicht unkomfortablen Federung lassen beide Varianten fast vergessen, dass bis zu sieben Personen auf einzeln umklappbaren Sitzen oder alternativ 2.000 Liter Gepäck Platz finden.
Beim Rangieren auf engstem Raum bricht dann aber doch wieder der Van im S-Max durch. Selbst wenn sich der Fahrer lang macht, ist von der Front nichts zu sehen. Auch die breite D-Säule und die schräge Heckscheibe fördern nicht gerade die Übersichtlichkeit. Der 505 Euro teure Park-Pilot ist daher Pflicht.
Drehfreudiger Benziner schlägt sich wacker
Mit 28.425 Euro liegt der TDCi in der Basisversion Ambiente etwa 3.000 Euro über dem Benziner. Berücksichtigt man sämtliche Kosten, rechnet sich der Diesel dennoch bereits bei 11.000 Kilometer pro Jahr. Obwohl sich der drehfreudige Benziner wacker schlägt, hat sich der durchzugskräftige Diesel seine Kaufempfehlung redlich verdient.