Wie der Kuga ohne große Stärken gewinnt

Der Ford Kuga entscheidet einen Hybrid-Vergleich für sich, obwohl er in kaum einer Disziplin glänzt. Wie geht das?
Er bremst nicht am besten. Er fährt sich nicht am komfortabelsten. Und von innen wirkt er nicht sehr modern. Doch dann das Ergebnis: Der Ford Kuga gewinnt den Vergleich mit Nissan X-Trail und Honda CR-V – und das nicht einmal knapp. Wie kann ein SUV ohne echte Stärken das Feld von hinten aufrollen? Die Antwort liegt in einem Zusammenspiel aus Effizienz, Raumökonomie und erstaunlicher Alltagstauglichkeit.
Der 2,5-Liter-Vierzylinder im Kuga ist ein Saugbenziner alter Schule. Unterstützt von einer 95-kW-E-Maschine und einer gerade einmal 1,1 kWh kleinen Batterie, ergibt das ein Hybridkonzept ohne Schnickschnack. Kein serienmäßiger Allrad-Elektrotrick, kein Turbolader, kein Kompressor und trotzdem ein Testverbrauch von nur 6,6 Liter. Auf der Eco-Runde sogar nur 5,7. Das ist Klassenbestwert.
Der Nutzwert schlägt zurück
628 Liter Kofferraum, 2,1 Tonnen Anhängelast, große Kopffreiheit: Auf dem Papier hat der Kuga nur wenige Superlative. Aber er bringt das Kunststück fertig, in allen Alltagskategorien solide bis sehr gut zu performen. Selbst die oft kritisierte straffe Fahrwerksabstimmung zeigt im Alltag Vorteile: Der Kuga liegt stabil in Kurven und lenkt direkter ein als seine Kontrahenten. Das ist kein Fahrspaß-SUV – aber einer, der sich präzise bewegen lässt.
Kein Wow-Effekt beim Einsteigen, doch Ford setzt andere Prioritäten: ein großes Display, ein durchdachtes Infotainment-System mit Alexa-Anbindung und ein funktionaler Innenraum. Das reicht offenbar, um im Alltag zu überzeugen. Zwar fehlt dem Kuga das edle Flair eines CR-V oder die technische Raffinesse des Nissan X-Trail, aber er spart sich auch deren Schwächen: keine schwache Bremsleistung, keine hohen Anschaffungskosten, keine trägen Fahrmanöver.