Mazda 3 (2017) im Fahrbericht
Platz 50: MAZDA 3: Das Modell kommt im Januar 2017 auf 1.291 Neuzulassungen.
Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit verpasst Mazda seinem kompakten Dreier ein Facelift. So unscheinbar es auch ist, es hilft dem ab dem 3. Februar verfügbaren Japaner mehr als man denkt.
1. Zunächst einmal wenig. Die optischen Veränderungen an der Karosserie dürften nur echte Mazda-Profis erkennen. Noch leicht: die neuen aufpreispflichtigen LED-Scheinwerfer, die sogar adaptiv arbeiten und unterschiedliche Leuchtmodi beherrschen. Schwieriger: das Mazda-Logo sitzt nun etwas tiefer im voluminöseren Grill. Kaum zu erkennen: die neue Schürze am leicht geänderten Heck.Vielmehr hat sich Mazda den kleinen Schwächen angenommen.
2. Das Interieur. Oft kritisiert: die eher durchschnittliche Materialqualität im Interieur. Hochwertigere Kunststoffe, lackierte Tasten und einiges mehr verhelfen dem Mazda 3 nun zu einem deutlich ansprechenderen Cockpit.
3. Die Ablagen. Der Einsatz einer elektrischen Parkbremse (Serie ab der zweiten Ausstattungslinie) schafft nun endlich Platz für ein großes Fach inklusive Dosenhalter und Zuziehrollo. Ebenfalls optimiert: das Head-Up Display projiziert nun schärfer, eine Verkehrszeichenerkennung ist verfügbar und der Notbremsassistent soll nun auch Fußgänger erkennen können.
4. Der Fahrkomfort. Schelte fing sich der unverändert leichte Japaner immer wieder für sein recht harsch ansprechendes Fahrwerk ein, das zwar eine launige Agilität gewährleistete, den Komfort aber schmälerte. Damit könnte, das zeigen zumindest die ersten Fahren in Spanien, nun Schluss sein. Der überarbeitete Mazda spricht deutlich feinfühliger an, neigt nicht zum Holpern und wirkt rundherum harmonischer abgestimmt. Die Fahrwerks-Ingenieure haben hierzu sowohl Dämpferöl, Ventile (in den Dämpfern) sowie den vorderen Querstabi angepasst.
5. Die Agilität. Sorgen, dass der 3 jetzt weniger flott durch Kurven eilt, sind indes nicht angebracht. Dafür sorgen zum einen die weiterhin direkte, geschmeidige Lenkung sowie die rein softwarebasierte Fahrdynamikregelung G-Vectoring-Control. Schon beim Mazda 6 im Einsatz, kann es durch eine minimale Reduktion der Einspritzmenge Motordrehmoment verringern und so Radlasten gezielt verlagern. Beispielsweise beim Einlenken in eine Kurve. Klingt ziemlich theoretisch – im kurvigen Hinterland Barcelonas kann man die Resultate mit etwas Gefühl durchaus spüren. Wechselkurven gehen sehr geschmeidig und kurvenausgangs fühlt es sich fast so an, als würde ein Sperrdifferenzial für zusätzliche Traktion sorgen.
6. Der Dieselmotor. Der 150 PS beziehungsweise 380 Nm starke und 2,2 Liter große Biturbo-Diesel schiebt kultiviert wie kraftvoll an und sorgt für recht sportliche Fahrleistungen (0-100 km/h: 8,1 Sekunden). Eventuell mit ein Grund: Eine präzisere Einspritzsteuerung die sowohl Ansprechverhalten als auch Laufkultur verbessern soll. Die weiteren Motoren: ein 1,5 Liter-Diesel (105 PS, 270 Nm) sowie die bekannten und unveränderten Benziner mit 100, 120 und 165 PS.
Wichtiger als das edlere Cockpit. Der verbesserte Fahreindruck. Mazda
7. Mazda hält am Diesel fest. Rund 40.000 Stück konnte Mazda in Deutschland bislang seit 2013 absetzen, davon waren 20 Prozent dieselgetrieben und schlanke fünf Prozent klassische Limousinen. Interessant: Mazda betont in Gesprächen sehr bewusst, weiter am gescholtenen Diesel festzuhalten. Beispiel hier: der kürzlich in den USA vorgestellte CX- 5 samt 2,2-Liter-Diesel. Andere Japaner wie Honda oder Suzuki sind da weitaus zögerlicher.
8. E-Modell? 2019. Im dritten Quartal nächsten Jahres erwartet uns ein kräftigerer und nochmals höher verdichtenderer Benziner und 2019 dürfte ein E-Modell folgen, 2021 eine Hybridvariante, die auf dem i-ELOOP-System aufbaut. Ob der im CX-9 vorgestellte 2,5-Liter-Turbobenziner zu uns kommt, ist indes noch nicht entschieden, bleibt aber zu hoffen.
9. Rot als kleiner Trend: Immerhin 30 Prozent der Kunden griffen zum teuersten Modell (Sports-Line) und ebenfalls 30 Prozent wählten Rubinrot als Farbe.
Redakteur von Maydell: Das Facelift hilft dem 3 mehr, als man denkt. Mazda
10. Mehr für mehr Geld. Preislich ändert sich trotz der spürbaren Verbesserungen nur wenig. Das 100-PS-Basismodell kostet mit einem Preis von 17.990 Euro beispielsweise nun 300 Euro mehr. Das Sports-Line Top-Modell mit Biturbo-Diesel und feiner Sechsgang-Automatik steht mit 30.390 Euro in der Preisliste, ehemals standen 29.990 Euro zu Buche.