Mercedes GLC 250 d 4Matic Coupé im Test
Die schicke Linie des SUV-Ablegers kostet zwar etwas Platz und ist deutlich teurer, dennoch ist das Coupé äußerst komfortabel. Wir haben das Mercedes GLC Coupé als 250 d getestet.
Im Vergleich zum eckigen Vorgänger GLK geht bereits der normale GLC als Coupé durch. Da kann man sich schon mal fragen, ob es wirklich eine zusätzliche Variante braucht, die außen ein paar Zentimeter flacher und länger, aber innen knapper geschnitten ist – und gut 4.000 Euro teurer. Doch ein bulliger, kraftvoller Auftritt darf ja gern etwas kosten, zumal sich die praktischen Nachteile in Grenzen halten.
Geballte Unvernunft
Vor allem die Übersicht nach hinten leidet unter dem schrägen Heck, was die serienmäßige Rückfahrkamera nur beim Rangieren etwas mildert. Der Kofferraum schrumpft auf immer noch ordentliche 500 bis 1.400 Liter, die Ladekante steigt um 12 auf 82 Zentimeter, und jenseits von 1,80 Metern Körpergröße droht im Fond Dachkontakt. Ansonsten sitzen zwei Erwachsene auf der bequemen Rückbank mit dreiteilig klappbarer Lehne ähnlich bequem wie vorn, wo ein mit vielen Extras veredeltes Cockpit einen Hauch von Luxus zelebriert.
Zugleich sollen das serienmäßige Sportfahrwerk, 18-Zoll-Räder und eine direkter übersetzte Lenkung das Coupé dynamischer als den normalen GLC machen, was es jedoch geschickt zu kaschieren versteht. Denn wie der Basistyp meidet der gleich schwere Ableger jedes pseudosportliche Gehabe zugunsten einer effizienten, unaufgeregten Fahrpräzision, ohne davon viel Aufhebens zu machen. Dass es nicht nur in Kurven beschwingt zugeht, liegt allerdings mehr noch an der wiegenden Sanftmut der optionalen Luftfederung (2.261 Euro).
Wandlungsfähiger Charakter
Wie sie in der Komfort-Stellung lange Bodenwellen, grobe Verwerfungen und hohe Zuladung (maximal 568 kg) wegsteckt, ist einfach große Klasse.
Der Wechsel in den Sport-Modus mit spontaner Gasannahme, reduzierter Lenkunterstützung und kürzeren Schaltzeiten bringt zwar mehr Leben in die Bude, passt aber weniger zum Charakter des entspannten Gleiters. Der 2,1-Liter-Biturbo-Diesel dagegen sehr wohl, denn die serienmäßige Neunstufenautomatik verwandelt seine 204 PS und 500 Nm Drehmoment in druckvollen, kultivierten und relativ ökonomischen Schub. Doch all das und eine umfassende Sicherheitsausstattung bietet auch der normale GLC, dazu als zusätzliches Extra ein Offroad-Technikpaket. Bewusster Verzicht gehört eben bei einem Coupé stets zum Programm.