Nissan Primera 2.0 SE

Der fernöstliche Einfluss soll sich beim neuen Nissan Primera auf Antrieb und Qualität beschränken. Konstruktion, Design und Entwicklung stammen aus Europa, gebaut wird er im britischen Sunderland.
Nie zuvor war der Ferne Osten so fern wie bei der Kiellegung des neuen Nissan Primera: Um die Europäer, ihre Lebensweise, ihre Straßen und ihre Fahrgewohnheiten wirklich von der Pike auf zu verstehen, reisten 25 japanische Ingenieure und Manager drei Monate lang kreuz und quer durch Europa. Sie befuhren deutsche Autobahnen, französische Landstraßen, belgisches Kopfsteinpflaster und verschneite Alpenpässe. Sogar ein Styling-Seminar und zwei Möbelmessen gehörten zur Studien-Tour der japanischen Delegation. Und das alles, nur um ein Fernost- Auto auf den Geschmack der Europäer zu trimmen.
Die neue Limousine entstand innerhalb der vergangenen 36 Monate weitab der Heimat von Sushi und Fudschijama im britischen Technikzentrum in Cranfield und im neuen Nissan-Designzentrum in Geretsried bei München. Mut kann man den Stylisten nicht gerade attestieren. Denn der neue Primera, der wahlweise mit Heckklappe oder klassischem Stufenheck angeboten wird, kommt völlig unscheinbar daher. In dem Bemühen, es allen Kunden recht zu machen, kam einfallsloses Mainstream- Design heraus.
Dafür steht die Funktionalität des Primera hinter europäischen Vorbildern nicht zurück, das macht sich gleich beim Einsteigen bemerkbar. Der Innenraum hat durch helle Bezugsstoffe für Armaturentafel und Sitze merklich an Wohnlichkeit gewonnen – besonders dann, wenn man ihn mit der schwarzen Auskleidung des Vorgängers vergleicht. Alle Bedienungs-Elemente genossen den hohen Funktionsschliff, der japanische Autos seit jeher auszeichnet: Die Armaturen sind übersichtlich angeordnet, alle Hebel griffgünstig.