Mercedes-Auktion in Stuttgart
Automobile Schätze gibt es am Samstag im Stuttgarter Mercedes-Benz-Museum zu kaufen. Bonhams aus England bittet zur Auktion. Insgesamt kommen 57 Fahrzeuge und diverse Sammlerstücke unter den Hammer.
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Was könnte dieses Automobil alles erzählen, wenn es nur sprechen könnte? Der Mercedes-Benz 24/100/140 PS Modell K La Baule Transformable von 1926 ist das älteste Fahrzeug im Auktionskatalog. Daimler stellte das Modell bereits 1924 vor. Es "überlebte" den Zusammenschluss von Daimler, Benz und Cie im Jahre 1926 und wurde bis 1929 produziert. Die Zahl 24 gab die damals steuerpflichtigen Pferdestärken an, die Zahl 100 stand für die Leistung des Motors ohne Aufladung. Wurde der Kompressor aktiviert, waren kurzzeitig auch 140 PS drin. Die holte der schon mit obenliegender Nockenwelle ausgerüstete Reihensechszylinder, entwickelt von Ferdinand Porsche, aus 6,3 Liter Hubraum. Übrigens
Der französische Karosseriebauer Jacques Saoutchik stattete den Mercedes unter anderem mit Holzverkleidungen von fast übertriebener Qualität aus.
Jacques Saoutchik? Schon allein dieser Name lässt aufhorchen, hat der Franzose doch einige der aufregendsten Linien der Automobilgeschichte geschaffen. Er kleidete etwa einen Delahaye 175 S Roadster, einen Renault 40 CV, einen Rolls-Royce Phantom II oder auch Modelle von Hispano-Suiza ein. Doch während seine meisten Kreationen Augenschmeichler sind, wirkt der bei der Auktion im Stuttgarter Mercedes-Benz-Museum angebotene Mercedes etwas unausgegoren und wenig elegant.
Ein Grund dafür ist die Bauweise als Vollcabriolet mit einer versenkbaren Verdeck-Konstruktion. Dies erfordert eine sehr hohe Gürtellinie, um die komplexe Mimik des Verdecks unterbringen zu können. Die Zweifarb-Lackierung kann die etwas unglücklichen Proportionen nur unwesentlich kaschieren. Laut Bonhams soll das Modell von 1926 bei der Auktion zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Euro bringen.
SLR McLaren von 2009 ist der "Jüngste"
Der "Jüngste" - und einer der schnittigsten - im Bunde ist der Mercedes-Benz SLR McLaren "Stirling Moss" von 2009. In dem auf 75 Stück limitierten Sondermodell arbeitet ein AMG-Triebwerk mit acht Zylindern, 24 Ventilen, 5,5 Litern Hubraum und einem Kompressor, der 617 PS leistet. Das Auto war von dem koreanischen Designer Yoon Il-hun entworfen worden und orientiert sich stark am Original-SLR von 1955, mit dem Sir Stirling Moss 1955 die Mille Miglia gewann. Auf der Auktion im Mercedes-Benz-Museum soll der 2009er Roadster zwischen 2 und 2,4 Millionen Euro bringen.
Bis zu 7 Millionen Euro werden veranschlagt
Doch das ist nicht das Ende der Fahnenstange - eines der teuersten Fahrzeuge ist ein Mercedes-Benz 500 K Cabriolet aus dem Jahr 1935. Für den Aufbau des mit zwischen 6 und 7 Millionen Euro veranschlagten Autos zeichnete erneut der französische Karossier Jacques Saoutchik verantwortlich. Der 500 K wurde für den Einsatz auf dem deutschen Autobahnnetzwerk entwickelt, welches in den 1930er Jahren immer weiter wuchs und war eine Weiterentwicklung des 1932 vorgestellten 380 K, der ebenfalls mit einem Kompressor aufwarten konnte. Es wurden nur 354 Exemplare aller Karrosserievarianten gebaut, bis er 1936 durch den 540 K ersetzt wurde. Das zur Auktion kommende Exemplar wurde schon seit vielen Jahren nicht gezeigt und ist laut Bonhams eine Sensation.
57 Fahrzeuge und diverse Automobilia
Nur zwei weitere Highlights sind ein Mercedes-Benz 540 K Roadster (W 29), Baujahr 1938, mit Lancefield-Karosserie (2,7 bis 3,5 Millionen Euro) oder ein Mercedes-Benz 600 Landaulet, Baujahr 1971, von dem es nur 59 Stück gibt. Die von Mercedes-Benz Classic restaurierte Luxus-Limousine war auch bei Stars wie Elvis Presley, John Lennon oder Coco Chanel beliebt. Für das zur Auktion stehende Modell veranschlagt Bonhams zwischen einer und 1,5 Millionen Euro. Ebenfalls versteigert werden neben den Fahrzeugen diverse Automobilia wie beispielsweise Gemälde, Flugblätter und historische Dokumente. Die Auktion startet am 19. März um 14:30 Uhr. Zusätzliche Informationen gibt es auf der Seite von Bonhams.