Plugvan bringt Modul für Bulli & Kompakt-Vans
Seit 2019 macht die Box von Plugvan Transportern Campingbusse. Ab 2024 gibt es ein Plugvan-Modul für kompakte Vans wie den VW T6.1.
Das Prinzip von Plugvan ist ein Wohnmodul mit Sitzgruppe, Küche und Bett, das einen leeren Kastenwagen in einen Campingbus verwandelt. Der Transporter wird im Nu zum Camper – und wird genauso schnell wieder ausbauen.
Bisher gab es die "Box" nur in Kastenwagen-Größe. Im Sommer 2023 hat das Start-up eine Version für kleinere Fahrzeuge, also kompakte Vans gezeigt, so kann ab sofort auch ein Mercedes Vito oder VW T6 schnell und unkompliziert mit dem Modul zum Campervan werden.
Aufbau kleines Plugvan-Modul
Wie beim unten beschriebenen großen Modul besteht das Möbel aus einer Box, die als ganzes in den Laderaum eines Transporters geschoben wird. Sie wird im Fahrzeug ganz einfach festgezurrt und lässt sich nach der Reise wieder problemlos entnehmen.
Insgesamt misst das Modul in der Länge 2 Meter und 1,22 bis 1,64 in der Breite. Die Breite ist variabel und dank der anpassbaren Seitenteile passt es in unterschiedliche Van-Modelle. Mit seinem integrierten Fahrwerk soll auch eine Person das Plugvan-Modul ein- und ausbauen können.
Dort entfaltet sie ihre Camping-Kompetenzen und bietet Bett, Sofa, Küche und Stauraum für Reisende an. Konzipiert ist die kleine Box mit einem Bett von 2 Meter auf 1,20 Meter für zwei Reisende.
Wird das Bett hochgeklappt, entsteht ein Längssofa für den Tagesaufbau. In der Küchenzeile gibt es eine Spüle, ein Frisch- und Abwassersystem mit Anschluss für eine Außendusche ist ebenfalls an Bord. Beleuchtung sowie USB-Buchsen sind ebenfalls in das Modul integriert. Auf Anfrage gibt es ein Solarmodul, einen passenden Kocher und eine solche Kühlbox.
Ab Frühjahr 2024 soll das Plugvan-Modul für Vans zur Auslieferung bereit sein.
- Preis: ab 6.990 Euro
Badmodul 2022
Nun präsentiert das Berliner Start-up sein neues Badmodul, das bei längeren Transportern zwischen Fahrerhaus und Wohnmodul Platz findet. Die kompakte Kiste (2.990 Euro) entfaltet sich zu einer Duschkabine mit herausnehmbarer Trockentoilette. Beleuchtung, Frisch- und Abwassertank (je 20 L) sind integriert. Für 1.000 Euro extra gibt es sogar Warmwasser.
Die Anfangszeiten des Plugvan
Es gehört schon so einiges dazu, wenn man auf eine der größten Freizeitfahrzeug-Messen nicht mit einem eigenen Fahrzeug, sondern mit einem gemieteten Transporter auftritt. Doch genau das ist das Konzept von Plugvan-Erfinder Jörg Kortmann. Das Berliner Start-up hinter der Idee Plugvan will mit seiner Campingbox aus jedem leeren Kastenwagen oder Handwerks-Transporter im Handumdrehen ein gemütliches Urlaubsfahrzeug machen.
Den Plugvan stellte er auf der CMT 2019 erstmals in einer blauen Version vor, die mit der das Konzept Weltpremiere feierte. Mittlerweile hat der Erfinder das Feedback der Kundschaft in seine Weiterentwicklungen einfließen lassen und stellt 2020 mehrere Modelle vor: Den Original-Plugvan, den Plugvan 2.0 für Camper und ein Werkstatt-Modul.
Wie ist die Plugvan-Box konstruiert?
An der Grundidee des Plugvans rüttelt der Erfinder nicht. Die 420 Kilogramm schwere Box steht auf Rollen und kann mit höhenverschiebbaren Streben auf die Ladefläche jedes handelsüblichen Transporters gehievt werden. Neu ist, dass es ihn als Werkstatt-Modul auch mit Öffnungen am Boden gibt, in die ein Gabelstapler perfekt greift – so kann man die Box auch via Stapler in den Transporter bringen.
Doch egal ob Handwerker- oder Mietwagen, die Box ist so konstruiert, dass sie in jeden handelsübliche 3,5-Tonnen-Transporter passt. Hier gilt: "One size fits all", eine Größe passt für alle. Ist die Box in den Laderaum gehievt, wird sie mit Gurten und Zurrösen festgezurrt und gesichert.
Wenn die Box im Heck platziert ist, fahren die Stahlblech-Seitenwände aus, um den größtmöglichen Raum im Inneren zu erreichen. Dann hebt sich das Dach der Box an, quasi ein als Hubdach mit Zeltbalg, und bietet bis zu 30 Zentimeter mehr Stehhöhe. Dank des flexiblen Systems können sich die Seitenwände und das Dach an alle Transporter-Innenräume anpassen.
Die Wohnkabine füllt dabei nicht den gesamten Transporter aus, sondern nur das Heck. Zwischen Box und Fahrerhaus bleibt noch Platz, um eventuell Sportgeräte, Fahrräder oder sonstiges Campingequipment zu verstauen. Oder um im nächsten Schritt eine Dusche einzubauen – davon träumt Erfinder Kortmann derzeit noch.
Schlafen, Wohnen, Kochen: zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten
Der Innenraum der Box ist je nach Tages- und Nachtzeit als Küche, Schlafzimmer oder Wohnzimmer nutzbar. In der Box selbst nimmt man den Transporter nicht mehr als solchen wahr. Natürliche Materialien, viel Holz und weiche Sitzpolster schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Die Möbel bestehen aus Birke-Multiplexplatten, die Innenwände sind mit Mikrofaserstoff bezogen. Einzig die Decke mit der weißen Plastikverkleidung wirkt etwas kahl.
Für Luft und Licht sorgen zwei Fenster: Das am Heck kann nach oben ausgeklappt werden, zum Fahrzeug hin ist die Wohnkabine entweder mit einem Zeltstoff und Plastikfenster oder mit den Seitenwänden verbunden. Beeindruckend sind die verschiedenen Räume, die im Inneren entstehen können:
Wohnzimmer
An den Seitenwänden ist jeweils eine Längssitzbank angebracht. Das couchartige Sitzkonstrukt kann zum U-förmigen Sofa umgebaut werden. Die Lichter sind dimmbar, man kann sie an verschiedene Stimmungen anpassen. Fürs Entertainment kann das Amazon Echo mit Alexa sorgen (siehe Plugvan Connect unten), mit dem das Licht geregelt oder Wasser- und Stromfüllstände gecheckt werden können.
Küche
Auf der Fahrerseite ist über der Sitzbank ein Küchenmodul in einer länglichen Kiste angebracht. Hier kann man eine Arbeitsplatte bzw. eine Tischplatte herausklappen und dann mit einem Gasflammen-Kocher auf den Bänken sitzend oder im Stehen Essen zubereiten. In der Sitzbank auf der Beifahrerseite befindet sich eine Kühlbox.
Stauräume/Bordtechnik
In den Sitzbänken befinden sich Schubladen und Staufächer für Kleidung, Frisch- und Abwassertanks (jeweils 43 Liter) und die Bordbatterie. In verschiebbaren Kisten an einer Stange auf Kopfhöhe ist weiterer Stauraum untergebracht, sowie ein Ecomat 2000 Heizlüfter, eine EvaSmart-Klimaanlage und ein WLAN-Router. Während man Schalter in der ersten Version von Plugvan vergeblich suchte, da sämtliche Dinge nur via Alexa-Sprachsteuerung oder App bedienbar waren, bietet die zweite Version nun mehrere Optionen: Licht und Wasserpumpe können via haptischen Knöpfen, Smartphone-App oder via Sprache gesteuert werden.
Schlafzimmer
Aus den Sitzbänken des Wohnzimmers kann eine Liegefläche gebaut werden, dann schläft es sich selbst für zwei großgewachsene Menschen komfortabel. Das Bett ist 2 Meter lang und je nach Transporter zwischen 1,55 bis 1,75 Meter lang. Da der Küchenblock höhenverstellbar ist, kann er nach oben gefahren werden und bietet am Fußende für Schläfer Nummer zwei genügend Platz, um die Beine auszustrecken.
Die verschiedenen Plugvan-Boxen und Preise
Stellte Plugvan das Boxkonzept im vergangenen Jahr noch zum Preis von 20.000 Euro vor, ist der Preis nun gesunken. Es gibt zwei Module, die sich entweder als mobile Werkstatt oder als Urlaubsbegleiter eignen. Zusätzlich kann man sich mit Plugvan Connect ein innovatives Bedienkonzept für die Bordtechnik dazubestellen, dann lassen sich Licht und Wasserpumpe via Tablet und Sprache steuern.
Plugvan WerkstattmodulPreis: 12.971 EuroBesonderheit: Mit Tisch und/oder Motorradhalter, großer Mittelgang mit 63 Zentimetern zum Beladen, 220-Volt-Stromanschluss, USB-Steckdose.
Plugvan Wohnmobil für CamperPreis: 14.900 EuroBesonderheit: Sofa-Lounge/Bett, abschließbares Panoramafenster am Heck.
Plugvan Connect: Smarthome-TechnikPreis: 490 EuroBesonderheit: Schalter, Smartphone-App, Touchscreen und Sprachsteuerung sind an ein Amazon-Echo-Gerät mit Alexa gekoppelt, das wiederum mit dem Connect Hub kommuniziert und so die Bedieneinheiten der Bordtechnik steuert.