Pannen der Redaktion

Nicht immer klappt bei der Campingtour alles wie geplant. Hier berichtet die Redaktion von ihren Erfahrungen mit den kleinen Problemen im Urlaubsalltag – und wie sie sich einfach lösen lassen.
Anne Mandel: Rechtzeitig die Reißleine ziehen
Manche Leute behaupten ja, es gebe kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung. Was für ein Blödsinn! Auch die beste Regenjacke bringt nichts, wenn einem der Campingplatz unter dem Hintern wegschwimmt. So geschehen in meinem letzten Urlaub. Dabei waren die Vorzeichen perfekt: Sardinien im Mai – wer denkt da schon an Sintflut? Mit den euphorischen Sardinienberichten meiner Kollegen im Ohr, kam ich Anfang Mai auf der Mittelmeerinsel bei strahlendem Sonnenschein an, es war perfekt! Für genau einen Tag. Dann verabschiedete sich die Sonne und ich sollte sie erst wieder nördlich der Alpen sehen. Regentag reihte sich an Regentag, Campingplätze waren überschwemmt, Wanderwege mutierten zu ausufernden Bächen und selbst Sehenswürdigkeiten hatten geschlossen – wegen Regen. Nach einer Woche hatten wir genug, buchten die Fähre um und fuhren an den Bodensee – hier war dann wieder die Sonne zu sehen. Und die Moral von der Geschicht‘: Manchmal muss man einfach die Reißleine ziehen – und dem Wettergott an anderer Stelle eine zweite Chance geben.
Benjamin Köbler-Linsner: Leck in der Leitung
Fast vermieste uns ein undichter Schlauch im Dauertest-Campingbus den Toskana-Urlaub. Immer wieder tropfte Wasser in den Küchenunterschrank. Gerettet hat uns ein Klebeband von Tesa. Aber kein gewöhnliches Tape, sondern ein spezielles Reparaturband für Schläuche. „ExtraPower ExtremeRepair“ heißt das gute Stück. Der Clou: Es ist selbstverschweißend und haftet nur auf gleichem Material. Laut Hersteller ist das Band sogar druckbeständig bis 12 bar. Unser Urlaub war auf jeden Fall gerettet, mit Reparaturkosten von rund acht Euro.
Ulrich Kohstall: Kein Gas an Bord
Ein Anfängerfehler, zugegeben, aber auch das passiert – besonders wenn mehrere Parteien dasselbe Wohnmobil nutzen: Kaum dreht man in den ersten kühlen Nächten die Heizung an, stellt man fest, dass beide Gasflaschen leer sind. Das ist ärgerlich und genauso unnötig. Ab jetzt habe ich immer einen Füllstandsanzeiger dabei. Mit einem handlichen Gas-Level-Checker werden die Flaschen vor der Abfahrt überprüft – und auch im Urlaub, um stressfrei für Nachschub zu sorgen.
Christian Becker: Der Wind hat gewonnen
2017 war ich dreieinhalb Wochen unterwegs. Von Stuttgart an den Gardasee, dann ging es weiter nach Dresden, Kassel, Düsseldorf und in die Pfalz nach Bad Dürkheim. Die Markise am Platz immer ausgefahren und gut gegen Wind gesichert. So dachte ich mir auch nichts dabei, als am letzten Abend der Tour ein Gewitter aufzog. Das aber verwandelte sich in ein echtes Unwetter. Das Markisentuch gab sich geschlagen und riss auf gut 40 Zentimetern Länge. Und wie kommt man jetzt nach Hause? Ganz einfach: Gaffertape-Not-OP am locker ausgefahrenen Tuch. Mit dieser Lösung ging es heim. Zu Hause habe ich es dann sorgfältig verklebt und mit Längsstreifen verstärkt. Das hält bis heute.
Jürgen Bartosch: Köpfe in Gefahr
Das Hubbett im Teilintegrierten ist eine der Erfindungen, die in den letzten Jahren die Wohnmobillandschaft deutlich verändert haben. Als wir mit einem relativ frühen Exemplar dieser Spezies in Griechenland unterwegs waren, hörte ich plötzlich unsere Kinder von der Rückbank ängstlich rufen: „Papa, das Bett kommt runter!” Ich hielt sofort am Straßenrand an und schaute mir die Sache an. Glücklicherweise war das Hubbett nicht ganz, sondern nur ein Stück weit abgesackt. Ich dachte, dass es wohl nicht richtig eingerastet war, drückte es mit Nachdruck nach oben und fuhr weiter. Aber das bedrohliche Ereignis wiederholte sich – es musste eine zusätzliche Sicherung her, denn so konnten wir nicht weiterfahren. Zum Glück hatte ich noch ein paar Spanngurte extra eingepackt und konnte das Bett damit für die Fahrt provisorisch sichern.
Ingo Wagner: Zu früh an der Fähre – günstiger zurück
Zu den schönsten Zielen führt der Weg nun mal oft übers Wasser. Mit diesem an sich herrlichen Umstand ist leider ein unerfreulicher verbunden: die Online-Buchung. Was passiert ist? Wir sind mit penibel gepacktem Bus einen Tag zu früh Richtung Fährhafen Bastia aufgebrochen. Doof, klar. Nochmal das Lager aufschlagen? Nein, wir waren auf Abschied eingestellt. Also Handy raus, Buchungsplattform anrufen. Geht nicht, nur Mail. Eine Stunde später die Antwort: Es geht kein Schiff. Letzte Chance Schalter. Kein Schiff. “Mais oui”, sagt die Mamsell. Nur gut, dass wir Flextarif gebucht haben. Denkste. Umtausch? „Pas possible”. Also ein Einzelticket, VW Bus plus vier Personen. Der Drucker rattert. Potz Blitz! Günstiger als das “Frühbucher-Schnäppchen”! Was ich daraus lerne? Hinfahrt buchen (logo als Hauptsaison-Opfer), zurück aber nur noch just in time. Weil es Geld spart. Und Nerven. Aber was, wenn dieser Tipp Grütze ist? Dann schreibe ich hier in einem Jahr wieder.