Preise Mercedes-AMG E 63 4Matic+ (2017)
Mercedes-AMG reduziert beim E 63 den Hubraum auf vier Liter und steigert die Leistung auf 571 PS. Der S hat 612 PS und einen Drift-Modus. Serienmäßig ist ein Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung, optional die 300-km/h-Freigabe. Bestellbar ist sie ab sofort zu Preisen ab 109.837 Euro.
Der neue Mercedes.AMG E 63 verzichtet auf knapp anderthalb Liter Hubraum, nicht aber auf Leistung: Bis zu 612 PS liefert der Vierliter-V8, der aus dem AMG GT stammt. Und zwar nicht nur an die Hinterräder: Die AMG-E-Klasse hat künftig Allradantrieb serienmäßig. Die S-Variante verfügt zusätzlich über einen Drift-Modus, in dem die Limousine als reiner Hecktriebler gefahren werden kann – es können also weiterhin Qualmwolken aus den hinteren Radkästen einer E-Klasse aufsteigen.
Biturbo-V8 von AMG für 300 km/h Spitze
Den Qualm dafür liefert der prinzipiell bekannte Biturbo-V8, den AMG für den E 63 leicht verändert hat: Twinscroll-Turbolader, neue Kolben, Ladeluftkühlung und sorgen für mehr Kraft. Im E 63 sind es 571 PS – 14 mehr als bisher. Das Drehmoment steigt um 30 Newtonmeter auf 750. Um 27 PS und 50 Newtonmeter legt die S-Version zu; diese kommt nun auf 612 PS und 850 Nm. Mit so viel Leistung ist bisher keine E-Klasse vom Band gerollt. Eine schneller gab es bisher auch nicht: In 3,5 und 3,4 Sekunden rennen die beiden Modelle von null auf 100 km/h. Serienmäßig ist die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h begrenzt. Gegen Aufpreis steigt das Limit mit Driver’s Package auf 300 km/h.
Der E 63 AMG soll nicht nur sprinten, sondern auch Sprit sparen können. Zumindest ein bisschen. Dafür legt er im Teillastbetrieb und in Stellung „Comfort“ vier der acht Zylinder still: Zwischen 1.000 und 3.250/min. schließen die Ventile der Zylinder zwei, drei, fünf und acht. Das Kombi-Instrument zeigt an, ob im Motor vier oder acht Zylinder arbeiten, spüren sollen es die Passagiere laut Mercedes nicht.
Die serienmäßige Neungang-Automatik kombiniert AMG mit einer nassen Anfahrkupplung. Die ersetzt den Drehmomentwandler, was Gewicht sparen und das Ansprechverhalten verbessern soll.
Allrad mit Driftmodus
Neu ist, dass der E 63 serienmäßig Allradantrieb hat. Mercedes nennt ihn 4Matic+, wobei das Plus auf eine Neuerung hinweist: Eine elektromechanisch geregelte Kupplung kann die Kraft variabel zwischen den Achsen verteilen; anders als bisher gibt es also keine feste Momentverteilung mehr. Im S-Modell kann der Antrieb zur Vorderachse mit dem Drift Mode in die Pause geschickt werden. Beide Varianten verfügen über ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse, wobei jene im S-Modell elektronisch geregelt ist. Der E 63 S hat außerdem größere Bremsscheiben an der Vorderachse und dynamische Motorlager.
Beim Getriebe kommt erstmals die neue 9-Gang-Sportautomatik zum Einsatz. Beim Antrieb ist auch in der neuen Mercedes.AMG E63 Allradtechnik gesetzt. Die breiteren Achsen dürften vom C-Coupé übernommen werden. Das Air Body Control-Fahrwerk setzt auf Luftfederung. Als besonderes Feature wird Mercedes den E63 mit einem Driftmodus ausstatten, der kontrollierte Querfahrten erlauben soll.
Beide Varianten wiederum bekommen eine variabel übersetzte Lenkung, die bei niedrigem Tempo den Lenkaufwand reduziert. Die Servounterstützung ist in drei Stufen einstellbar.
Serienmäßig hat der E 63 eine Luftfederung, deren Härte in drei Stufen verändert werden kann. Darüber hinaus verhärten die Federn bei starker Beschleunigung oder schnellen Lenkbewegungen automatisch. Für die Fahrdynamik auch nicht zu vernachlässigen: Die Karosserie verstärken je zwei Streben vorn und hinten. Eine neu konstruierte Hinterachse stellt die E-Klasse auf eine breitere Spur. Auch vorn wurde die Spur breiter – gut zu sehen an den ausgestellten Kotflügeln. Wo man schon dabei war, modellierten die Designer gleich eine neue Haube, die wie bei den Coupés eine umlaufende Fuge hat. Bis zur A-Säule ist der AMG anders als die schwächeren E-Klassen, sagt Mercedes.
Seine Weltpremiere hat der E 63 AMG am 16. November während der Los Angeles Auto Show. Der Verkauf beginnt am 16. Januar, die Auslieferung im März 2017.
Edition 1 zum Marktstart
In den ersten zwölf Monaten wird es den E 63 S 4Matic+ als Edition 1 geben. Das Sondermodell ist in Night Black Magno lackiert, trägt Streifen auf den Seitenschwellerverkleidungen und steht auf 20-Zoll-Rädern. Die Performance-Sitze sind mit schwarzem Nappaleder bezogen. Im Kontrast dazu stehen gelbe Ziernähte. Gelb ist auch die 12-Uhr-Markierung auf dem mit Mikrofaser bezogenen Lenkrad. Dazu kommen eine Uhr im IWC-Look und Carbon-Zierteile.
Die Preise für das neue Mercedes AMG-Top-Modell der E-Klasse starten bei 109.837 Euro für den Mercedes.AMG E 63 4Matic+, die entsprechende S-Version kostet ab 121.618 Euro. Wer sich die S-Version als Edition 1 in die Garage stellen möchte muss mit wenigstens 136.910 Euro kalkulieren.